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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Handyprovider kommt bald mal mit der Auskunft rüber, wem diese Nummer gehört, von der die SMS stammt. Das dauert ja mal wieder ewig!«
    »Das Handy zusammen mit dem Sohlenabdruck – damit hätten wir beim Haftrichter was in der Hand.« Daniel nickte.
    »Wir brauchen übrigens noch Patricks Fingerabdrücke«, fiel Petra ein.
    »Hab ich schon angeleiert. Sein Anwalt hat mir zugesichert, dass der Bursche heute Nachmittag beim Erkennungsdienst vorstellig wird.«
    »Fleißig, fleißig«, lobte Petra ihren Kollegen. Dann schaute sie aus dem Fenster, während sie nachdenklich auf einem Bleistift herumkaute. Daniel Rosenkranz kannte seine Kollegin inzwischen gut genug, um zu fragen: »Was gefällt dir daran nicht?«
    »Hm… Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Patrick bei Rehbergs eingebrochen ist. Seine Überraschung war doch ziemlich echt, oder?«
    »Stimmt. Andererseits wäre das nicht die erste oscarreife Darbietung von gespielter Unschuld, oder?«
    »Ja, du hast recht«, räumte Petra ein. »Wenn er es war, dann hatte er ja auch jede Menge Zeit zum Üben.«
    »Und der Junge ist sozusagen erblich vorbelastet«, gab Daniel zu bedenken.
    »Wie meinst du das?«
    »Tja, ich habe mir die Familie Böhmer mal etwas näher angesehen und da ist mir etwas aufgefallen: Im November 2009 wurden die Kollegen zu einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt gerufen. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, weil sie von außen beobachtet hatten, wie Böhmer seine Frau verprügelte – er hatte vergessen, die Vorhänge zuzuziehen. Die Böhmers wollten das Ganze damals als Missverständnis abtun, aber die Beamtin von der Streife hat auf einer Anzeige bestanden.«
    »Unglaublich. Inzwischen ist Körperverletzung ja zum Glück ein Offizialdelikt«, Petra schüttelte den Kopf. »Da nützt es nichts mehr, wenn die Frauen keine Anzeige machen oder die Aussage gegen ihren prügelnden Partner verweigern. Und wie ging die Sache aus?«
    »Sie verpuffte. Böhmer hat sich einen Anwalt genommen, übrigens genau den, dessen Karte uns die gute Frau Böhmer gegeben hat. Es wurde alles verharmlost, Frau Böhmer log, was das Zeug hielt, und die Nachbarn wollten plötzlich keine Aussage mehr machen. Böhmer bekam eine Geldstrafe. So wenig, dass er nicht mal vorbestraft ist.«
    »Armer Kerl«, meinte Petra.
    »Wer? Böhmer?«
    »Sein Sohn. Wer möchte in so einem Haus groß werden? Dafür sind auch die schicksten Schuhe keine Entschädigung.«

40
    Anna richtete sich noch am Montagabend bei Matilda häuslich ein und am Dienstagvormittag brachten Nicole und ihre Eltern Harri vorbei. Nicole war von Anna unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit über die Gründe informiert worden. Nicoles Eltern dagegen hatten die Mädchen erzählt, Matilda und Miguel würden sich überlegen, ob sie sich einen Hund anschaffen sollten, und Harri wäre sozusagen ein Hund auf Probe. Harri, ein schwarz-weiß-braun geflecktes Tier mit struppigem Fell und frech umgeklappten Stehohren, war so beschäftigt, den Garten zu erforschen und sämtliche Büsche zu markieren, dass er die Abfahrt seiner Besitzer gar nicht mitbekam. Diese hatten einen Korb und Futter mitgebracht sowie eine Liste mit Anweisungen bezüglich Nahrungsaufnahme und Umgang mit dem Tier.
    Nicole wäre gerne wenigstens noch diese Nacht bei ihren Freundinnen geblieben, aber ihr Charterflug ging schon am nächsten Morgen um fünf.
    »Verdammt! Jetzt, wo es hier spannend wird, muss ich nach Malle!«, beklagte sie sich.
    Angela, die trotz dicker Backe vorbeikam, war überhaupt nicht begeistert. Sie fürchtete sich vor Hunden.
    »Solange der Hund da ist, kann außerdem Enzo nichts im Garten machen«, sagte sie. »Er hat schreckliche Angst vor Hunden.«
    »Tja, dann ist das wohl so«, antwortete Matilda ziemlich schnippisch. Sie hatte sich inzwischen mit dem Gedanken angefreundet, einen, wenn auch kleinen Wachhund im Haus zu haben. Auf keinen Fall würde sie Harri jetzt wieder hergeben. Da musste Angela nun wohl oder übel durch. Ihretwegen könnten Enzo und Angela sowieso ruhig ein paar Tage wegbleiben; den Haushalt und das bisschen Rasenmähen schafften sie, Anna und Miguel auch selbst. Das Umgraben der Beete hatte Harri bereits in Angriff genommen, und wenn der Hund seine Grabetätigkeit weiterhin so emsig betrieb, dann würde sich auch das Rasenmähen bald vollkommen erübrigen. Matilda und Anna studierten die »Harri-Gebrauchsanweisung« fanden darin aber keinen Punkt, der das Thema exzessives Buddeln behandelte.
    Miguel

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