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Rosenrot

Titel: Rosenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Das wurde gesagt.
    kerstin holm: Aber wer hat es gesagt?
    britt-marie rudberg : Das war Dagge.
    kerstin holm: Dag Lundmark?
    britt-marie rudberg : Ja.
    kerstin holm: Ihr bekommt also die Information auf der Wache um zwei Uhr. Was passiert dann?
    britt-marie rudberg : Lubbe, also der Chef, Ernst Ludvigsson, gibt sie an Dagge weiter. Dagge diskutiert die Sache mit Bosse. Dann ziehen sie uns hinzu. Gegen halb drei. Dann gehen wir die Vorbereitungen durch.
    kerstin holm: Aber dann muss Dagge zum Zahnarzt.
    britt-marie rudberg : Ja. Wir verschieben es um eine Stunde.
    kerstin holm: Und wenn wir jetzt bei seinem Zahnarzt nachfragen, wird es sich natürlich zeigen, dass er zwischen
    drei und Viertel vor vier mit dem Bohrer im Maul dagesessen hat?
    britt-marie rudberg : Das ist wohl klar.
    kerstin holm: Gehen wir weiter. Wie sehen die Vorbereitungen aus?
    britt-marie rudberg : Wir legen die Reihenfolge fest. Bosse schlägt die Tür ein. Dagge ...
    kerstin holm: War Kommissar Ludvigsson dabei, als ihr gemeinsam beschlossen habt, gegen die Vorschrift zu verstoßen und die Tür einzuschlagen, ohne vorher zu klingeln?
    britt-marie rudberg : Nein, das hat Dagge bestimmt. Es gab anscheinend ein Drohbild.
    kerstin holm: Sieh mal an. Mach weiter.
    britt-marie rudberg : Ja, okay. Bosse schlägt die Tür ein. Dagge geht zuerst rein. Steffe und ich hinterher. Wir beide konzentrieren uns auf die Küche. Bosse kommt als letzter und hat den Überblick.
    kerstin holm: Was heißt das, dass Steffe und du euch auf die Küche konzentriert?
    britt-marie rudberg : Da saßen sie.
    kerstin holm: Aber es war in eurer Vorbereitung abgesprochen, dass ihr beide euch auf die Küche konzentriert? Dass Bo Ek die Tür einschlägt und als letzter reinkommt, dass Dag Lundmark als erster reingeht, und ihr, Stefan Karlsson und Britt-Marie Rudberg, euch auf die Küche konzentriert? Ziehe ich eine voreilige Schlussfolgerung, wenn ich vermute, dass es Lundmark war, der den Plan entworfen hat?
    britt-marie rudberg: Nein, das war wohl er. Das mit der Küche also ... Wir haben uns einen Grundriss der Wohnung angesehen. Es war anzunehmen, dass sie in der Küche sitzen würden.
    kerstin holm: Sagte Dag Lundmark.
    britt-marie rudberg: Ja. Er hat mehr Erfahrung als wir.
    kerstin holm: Und warum sollte Dag Lundmark sich nicht auf die Küche konzentrieren?
    britt-marie rudberg : (Pause.) Ich weiß nicht. Darum ging es nicht. Aber er hat uns gesagt, wir sollten die Küche bewachen.
    kerstin holm: Erzähl, was passiert ist.
    britt-marie rudberg : Wir machten, was er gesagt hat. Und es war so, wie er gesagt hat. Einer versuchte, zum Fenster zu kommen. Es war ganz richtig, dass wir uns auf die Küche konzentrieren sollten. Da waren sie alle. Außer dem, der abgehauen ist. Ich habe davon nichts weiter gesehen. Ich war voll auf vier wild gestikulierende Figuren konzentriert, die vom Küchentisch aufsprangen und herumhüpften. Wir bekamen sie nicht schnell genug auf den Boden. Ich glaube, sie kapierten nicht, was wir sagten. Sie schienen in Panik zu geraten. Dagge merkte das und rief uns über die Schulter schnelle Befehle zu. In dem Moment muss dieser Winston entwischt sein. Ich sah nur, dass Dagge durch ein Fenster nach draußen kletterte, denn jetzt war das Chaos richtig in Gang gekommen. Einer heulte, andere brabbelten einfach drauflos. Als ich mich einem auf den Rücken setzte und versuchte, ihm die Hände hinter den Kopf zu zwingen, hörte ich den Schuss und dachte: Scheiße, jetzt ist richtig was schiefgegangen, jetzt ist auf Dagge geschossen worden. Aber er kam herunter und sah total fertig aus und sagte, es sei Notwehr gewesen, und es dauerte einen Moment, bis wir begriffen, wovon er redete, und da stieg Bosse über die wacklige Brandleiter aufs Dach. Und einer von den Afrikanern schrie nur, vollkommen herzzerreißend. Und alles war ein einziges Chaos. (Pause.) Pfui Teufel.
    kerstin holm: Möchtest du etwas Wasser?
    britt-marie rudberg: Ja, danke. (Holm gießt Wasser in einen Pappbecher. Rudberg trinkt, dass es überschwappt.)
    kerstin holm: Das Wort.
    britt-marie rudberg : Was?
    kerstin holm: The magic word.
    britt-marie rudberg: Wovon redest du?
    kerstin holm: ›Den Schuss‹. Singular.
    britt-marie rudberg : Nein. ›Die Schüsse‹ habe ich gesagt. Ich habe ›die Schüsse‹ gesagt.
    kerstin holm: Nein.
    britt-marie rudberg : Doch.
    kerstin holm: Genug davon. Wir haben bestimmt noch Grund genug, darauf zurückzukommen. Hast du die Urinprobe

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