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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hinter ihr her, und ihre Krone funkelte im Licht der Hunderte von Kerzen.
    Sie selbst strahlte wie eine Königin.
    Obwohl Cians Herz nicht mehr schlug, zog es sich in seiner Brust zusammen, und fast hätte er sie mit offenem Mund angestarrt.
    Beim Essen blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit den anderen an den Ehrentisch zu setzen. Vorher zu verschwinden wäre eine offene Beleidigung gewesen – nicht dass es ihm allzu viel ausgemacht hätte, aber es hätte vor allem Aufmerksamkeit erregt. Also blieb er wohl oder übel da.
    Moira saß am Kopfende des Tisches, flankiert von ihrem Onkel und Larkin. Neben Cian saß zum Glück Blair, eine informative und unterhaltsame Tischnachbarin.
    »Lilith hat noch nichts verbrannt, was mich überrascht hat«, begann sie. »Aber wahrscheinlich ist sie viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Fifi zu pflegen. Oh, ich habe eine Frage. Die französische Schlampe gibt es jetzt seit ungefähr vierhundert Jahren, oder? Und dich mehr als doppelt so lange. Warum sprecht ihr eigentlich beide noch mit Akzent?«
    »Warum glauben eigentlich Amerikaner, dass alle so reden müssten wie sie?«
    »Guter Einwand. Ist das hier Wildbret? Ich glaube, ja.« Sie aß einen Bissen. »Nicht übel.«
    Sie trug ein signalrotes Kleid, das ihre starken Schultern unbedeckt ließ. Ihre glatten, kurzen Haare waren ohne Schmuck, aber an den Ohren baumelten Goldmedaillons, die fast so groß waren wie die Fäuste eines Säuglings.
    »Wie hältst du eigentlich mit diesen Ohrringen den Kopf aufrecht?«
    »Ich leide für die Mode«, erwiderte Blair leichthin. »Sie haben Pferde«, fuhr sie fort.
    »Zwei Dutzend auf verschiedenen Weiden, und in den Ställen möglicherweise noch mehr. Wir könnten vielleicht Larkin hinschicken, damit er die Pferde freilässt. Einfach nur, um sie zu ärgern. Vielleicht kann ich ihn ja auch dazu überreden, ein bisschen Feuer zu legen. Wenn sich Vampire in den Ställen aufhalten, verbrennen sie. Wenn sie hinauslaufen, auch.«
    »Guter Gedanke. Aber möglicherweise hat sie drinnen Wachen mit Pfeil und Bogen postiert.«
    »Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich wollte ein paar Brandpfeile hinunterschicken, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als Ziel hatte ich mir das Cottage, das der größten Weide am nächsten liegt, ausgesucht. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht ich war, als die Pfeile in der Luft wie von einer Mauer abprallten.«
    Cian kniff die Augen zusammen. »Redest du von einem Kraftfeld? Wie in Star Trek?«
    »Genau so.« Blair stieß ihm zustimmend an die Schulter. »Ihr Zauberer, dieser Midir, hat wahrscheinlich Überstunden gemacht. Und ihr Basislager liegt wie in einer schützenden Hülle. Larkin ist tiefer geflogen, um besser sehen zu können, und wir haben beide einen Stromschlag versetzt bekommen. Das war übel.«
    »Verstehe.«
    »Und dann kommt der Typ auch noch selbst aus dem Haus – aus diesem Herrenhaus.
    Ich sage dir, der sah unheimlich aus. Flatterndes schwarzes Gewand, silbergraue Haare. Er blieb einfach da stehen und blickte zu uns hinauf, und wir zu ihm hinunter.
    Schließlich habe ich es kapiert. Wir kommen zwar nicht durch, aber sie auch nicht.
    Wenn der Schutzschild eingeschaltet ist, dann sind sie eingesperrt, so wie wir ausgesperrt sind. Das ist so gut wie eine Festung. Besser noch.«
    »Sie weiß schon, wie sie die Leute, die sie sich holt, am besten nutzt«, sagte Cian.
    »Sieht so aus. Ich habe also bloß ein paar ungezogene Gesten gemacht, damit es nicht so eine Zeitverschwendung war. Nachts öffnet sie den Schutzschild doch sicher, oder?«
    »Wahrscheinlich. Selbst wenn sie sich Nahrung mitgebracht haben, so liegt die Jagd doch in ihrer Natur. Sie will bestimmt nicht, dass ihre Truppen unruhig werden.«
    »Dann könnten wir also vielleicht einen kleinen nächtlichen Angriff planen. Irgendetwas, was sie aus der Fassung bringt. Ist das hier Haggis?« Sie zog die Nase kraus.
    »Ich glaube, das esse ich lieber nicht.« Sie beugte sich dichter zu Cian und senkte die Stimme. »Larkin sagt, alle reden davon, wie du mit dem Typen umgesprungen bist, der Moira hatte töten wollen. Du hast die Schlosswachen und alle Ritter hinter dir.«
    »Das ist mir gleichgültig.«
    »Das sollte es aber nicht. Du wirst in gewisser Hinsicht diese Armee anführen, und da spielt es eine große Rolle, ob die vorderste Front hinter dir steht oder nicht, Sir Cian.«
    Er zuckte sichtlich zusammen. »Nenn mich nicht so.«
    »Ich finde, es klingt gut. Was ist das Gelee-Zeug

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