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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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aufleuchtete. Oh, wie sie sich darauf freute! »Aber es gibt ein paar Regeln, die du beherzigen solltest«, fügte er hinzu.
    »Regeln? Ich dachte, wir haben einfach ein bisschen Spaß …« Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie sie vor ihm stand und ihm die Arme um den Hals legte. Ihr warmer, biegsamer Körper drückte sich gegen seinen.
    Sanft machte er sich los. »Regeln«, wiederholte er und hielt ihre Handgelenke umklammert, damit sie nicht auf die Idee kam, es könnte sich um einen Scherz handeln. »Erstens: Ich bestimme, was wir machen.«
    Sie zog eine Schnute. Gott, er würde am liebsten auf die Regeln pfeifen und sie auf diese vollen geschürzten Lippen küssen und gierig daran knabbern. Und sie dann direkt auf dem Küchenfußboden nehmen …
    »Ich bestimme«, wiederholte er. »Verstanden?«
    »Na gut«, gab sie nach. Sie dachte vermutlich, dies sei nur ein kleines Machtspiel, dem sie sich beugte, damit sie endlich bekam, was sie wollte.
    »Zweitens: Wenn es dir zu viel wird, sagst du das Safeword.«
    Er wusste, dies war ein heikler Moment. Er hatte schon vielen Frauen seine Regeln diktiert, und beim zweiten Punkt hatte er die vielfältigsten Reaktionen erlebt: von einem aufgeregten In-die-Hände-Klatschen über ein verwirrtes Stirnrunzeln bis hin zu einem »Du spinnst wohl!«.
    Pia runzelte die Stirn. »Ein Safeword?«
    »Denk dir eins aus. Glaub mir, du wirst es irgendwann brauchen.«
    »Dann … dann … ich weiß nicht.«
    »Gut, dann sage ich dir, wie es lautet.« Er ließ ihre Hände los, beugte sich zu ihr hinab und flüsterte in ihr Ohr: »Du sagst ›Rot‹, wenn du nicht mehr willst, und dann höre ich sofort auf.«
    Sie lachte ihn an. »Das werde ich bestimmt nicht tun.«
    Ach, sie war so köstlich ahnungslos …
    »Drittens: Wenn wir jetzt nach oben gehen, will ich kein Wort mehr von dir hören, verstanden? Kein Wort.«
    Diese Regel schließlich drang zu ihr durch. Sie machte einen Schritt nach hinten und verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust. »Ich glaube …«
    Ach ja, dachte er belustigt. Verbietet man den Frauen das Reden, werden sie doch etwas aufmüpfig.
    »Das ist nichts für dich?«, fragte er und grinste.
    »Ich werde es schon aushalten«, erwiderte sie hochmütig.
    Das werden wir dann ja sehen.
    Er trat ganz nah an sie heran. »Bist du bereit?«
    Sie nickte.
    Aber er bezweifelte, dass sie wusste, worauf sie sich einließ.

6
    Einen Moment lang hatte sie überlegt, ob er ein Spinner war und ob sie nicht lieber schleunigst das Weite suchen sollte. Diese Regeln und dann auch noch das Sprechverbot … Es schien ihm ernst damit zu sein, aber – das erstaunte Pia am meisten – der Gedanke erregte sie.
    Er nahm ihre Hand und führte sie nach oben. Das Schlafzimmer hatte ein Bett mit zwei Nachtkästchen, am Fußende stand eine gepolsterte niedrige Bank. Die Bettwäsche war blütenweiß und frisch. Eine Tür führte in einen begehbaren Kleiderschrank, dahinter gab es ein großes Badezimmer.
    Als sie sich umdrehte und das Schlafzimmer aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, fiel ihr das Kreuz auf. Geformt wie ein Andreaskreuz an Bahnübergängen, stand es an der Wand gegenüber vom Bett, mindestens zwei Meter groß. Aus dunklem Holz gefertigt, und an den vier Enden baumelte jeweils eine Ledermanschette nach unten.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Pia, du enttäuschst mich. Verstößt du etwa schon jetzt gegen die erste Regel?«
    Sie biss sich auf die Lippen und schaffte es gerade noch, sich für diesen Fauxpas nicht zu entschuldigen.
    Rebus stand direkt hinter ihr, und sie spürte die Hitze seines Körpers. Seine Hände glitten unter ihren Pullover – sie schmolz in seinen Armen dahin. Sie wollte sich ihm hingeben.
    Allein der Gedanke war absurd. Bisher hatte sie einfach mit den Männern Sex haben wollen – schnell, flüchtig, im Vorbeigehen geradezu, ehe sich ihre Wege wieder trennten. Und in einer Großstadt wie Berlin lief man sich garantiert kein zweites Mal über den Weg.
    Aber Rebus’ Hände waren unnachgiebig. Gierig. Suchend. Unnatürlich warm. Sie quiekte, zuckte vor ihm zurück.
    Da packte er fester zu, schob sie zu dem Andreaskreuz. Schon hatte er ihre Hände nach oben gerissen, und sie spürte die weiche, gepolsterte Ledermanschette um ihr linkes Handgelenk. Sie schüttelte stumm den Kopf, ließ ihn jedoch gewähren.
    Sie hatte nie verstanden, warum manche Leute auf diesen BDSM-Kram standen. Warum sie glaubten, Sex wäre damit anders, »besser«, als wäre der

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