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Rote Gruetze mit Schuss

Rote Gruetze mit Schuss

Titel: Rote Gruetze mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krischan Koch
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richtig einen einschenken.
    Nicole starrt gebannt auf Schröders Stiefel. Sie schnieft zweimal. Dann hat Thies im Klinikum Nordfriesland wider Erwarten doch jemanden an der Leitung.
    »POM Detlefsen, Polzeidienststelle Fredenbüll, ich dachte schon, es wär keiner zu Hause bei Ihnen. Hätte ja auch mal ’n Notfall sein können ... Ich hab nur ’ne kurze Frage: Ist bei Ihnen in den letzten zwei Tagen eine Swaantje Ketels als Patientin aufgenommen worden?... Nee, Swaantje mit doppeltem A.«
    Auch in Niebüll ist Swaantje nicht registriert.
    »Sie sagt, da hat vorhin schon mal jemand angerufen.« Enttäuscht legt Thies den Hörer auf.
    »Hab ich doch gesagt. Ich hab überall angerufen.« Der Schimmelreiter will sich selbstbewusst eine neue Zigarette anzünden. Doch die Packung ist leer.
    Nicole Stappenbek beendet das Verhör. Schröder hat die Frau des Versicherungsvertreters nachts am Deich angefahren, aber dass er etwas mit dem Mordfall zu tun hat, glaubt sie nicht. Dafür ist sie sich inzwischen sicher, dass der Dreck an seinen Stiefeln von den Schafen am Deich stammt.
    »Ja, Herr Schröder, das war es fürs Erste. Sie sind erst mal entlassen. Wenn wir weitere Fragen haben, melden wir uns.«
    Der Schimmelreiter zerknüllt die leere Zigarettenpackung und quält sich in Zeitlupe aus seiner Liegeposition hoch.
    »Mensch, Schröder, hau bloß ab!« Thies macht eine wegwerfende Handbewegung. »Aber wir sehen uns noch!«
    »Und wie soll ich hier wegkommen? Mein Auto steht in Neutönningersiel.«
    »Brauchst auch noch ’n Chauffeur, oder was?«
    »Ich glaub dem.« Nicole Stappenbek drückt ihre Zigarette auf der zum Aschenbecher umfunktionierten Untertasse aus. »Ich weiß, du würdest ihn am liebsten einbuchten, aber den kriegen wir höchstens wegen Fahrerflucht dran.«
    Durch das Fenster sieht Thies dem Schimmelreiter hinterher, der schlurfend, den Kopf unter der schwarzen Kapuze versteckt, über die Dorfstraße abzieht.
    »Schröder hat Brodersen nicht umgebracht. Dann hat ihn schon eher diese Swaantje auf dem Gewissen.«
    »Swaantje? Wieso?« An die schöne blonde Swaantjehatte Thies als mögliche Täterin noch gar nicht gedacht.
    »Ist doch seltsam, dass sie völlig von der Bildfläche verschwunden ist.«
    »Wir hatten hier ja erst Richtung Entführung gedacht.«
    Nicole übergeht Thies’ Bemerkung einfach und steckt ein neues Fähnchen an die Pinnwand: an die Unfallstelle am Deich. »Richtig hier, Thies?«
    »Kleines Stück weiter hierher ... also nach Fredenbüll runter ... Ja da, genau.«
    »Wen haben wir denn bisher als Verdächtige?« Nicole schreibt Namen auf Zettel und heftet sie an die verstaubte Korkwand. »Dossmann. Das Alibi des Geflügelbarons müssen wir unbedingt checken.«
    »Motiv, Mittel, Gelegenheit«, sagt Thies.
    »O-kayyy.«
    »Dat Gespenst hab ich noch auf der Liste.«
    Nicole hält den Filzer unschlüssig in der Rechten und blickt Thies fragend an. »Lara Brodersen, seine verrückte Frau.«
    Nicole schreibt den Namen auf einen Zettel. »L-a-r-a?«
    »Leif Ketels.« Nicole schreibt Zettel, Thies ist beeindruckt. »Eifersucht ist immer ein gutes Motiv.«
    »Da kommt allerdings jeder in Fredenbüll infrage.«
    »Jeder?«
    »Na ja, die Männer, weil ihre Frauen was mit Brodersen hatten. Und die Frauen, weil sie nicht die Einzigen waren.«
    Nicole gibt das Zettelschreiben auf und drückt dieKappe auf ihren Edding. »Frau Dossmann scheidet da ja wohl aus.«
    »Aber ihr Mann nicht. Nich wegen Eifersucht, sondern wegen der Wiese.«
    Die Kommissarin zückt noch mal den Stift und schreibt auf einen Zettel: »Swaantje Ketels«.

16
    »Da kommt ja unser Dreamteam von Mordkommission«, feixt Klaas.
    »Mensch, Klaas!«, ermahnt Antje den Postboten. »Na, Frau Kommissarin, noch ’n Croque?«
    »Schon wieder jemand verhaftet?« Bounty grinst Thies frech an. Dann begutachtet er Nicole Stappenbek reichlich unverfroren von oben bis unten.
    In »De Hidde Kist« läuft am späten Sonntagabend der Fernseher. Im Sportclub auf N III sitzt Magath als Studiogast.
    »Ja, ja, Magath hat mal wieder den ganz großen Durchblick.« Bounty verdrückt bestens gelaunt den dritten Kokosriegel. Dazu trinkt er Bier aus der Bügelflasche. Einen halben Schokoriegel verfüttert er an Susi, die dem Althippie zu Füßen liegt und ihn verliebt anhimmelt.
    »Aber er hat eines der schönsten Tore der gesamten Fußballgeschichte geschossen, damals gegen Juve, Endspiel Europacup«, verteidigt Piet Paulsen sein einstiges Idol.
    »Piet, dat

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