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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Vinca extra für mich Kaffee aufgebrüht hatte, damit ich ihn in Ruhe trinken konnte, sobald ich wach war. Ein echter Freundschaftsbeweis. Ich wusste, sie würde diejenige sein, die mein Verrat am härtesten traf. Auch wenn sie beim Angriff auf das Weingut nicht dabei sein würde, wäre sie vermutlich am Boden zerstört, wenn sie herausfand, dass ich Clovis’ Tod zu verantworten hatte. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, wie sie der Verlust von Clovis mitnehmen würde. Sie verehrte ihn zutiefst und glaubte fest an seine Lehren, auch wenn er selbst es nicht tat.
    »Sabina?«, sagte Vinca und riss mich aus meinen düsteren Gedanken.
    »Hm?«
    Sie rollte mit den Augen. »Ich habe gerade gefragt, ob du nicht auch findest, dass Adam heute Abend besonders attraktiv aussieht.«
    Das war eine Riesenuntertreibung. An diesem Abend hatte Adam seinen üblichen Urbaner-Krieger-Look gegen eine ausgewaschene Jeans und einen eng anliegenden schwarzen Pulli getauscht. Das Schwarz brachte die goldenen Strähnen in seinen Haaren besonders gut zur Geltung und ließ seine moosgrünen Augen noch faszinierender wirken als sonst. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der enge Pullover an genau den richtigen Stellen seinen beeindruckenden Bizeps und die muskulöse Brust betonte. Es bestand kein Zweifel: Dieser Magier war echt heiß.
    Ich schüttelte mich. »Ja, geht schon«, erwiderte ich betont lässig.
    »Ach, jetzt übertreib mal nicht so«, meinte Adam trocken. »Ich werde sonst noch rot.«

    Vinca kicherte und gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Arm. »Hör nicht auf sie«, sagte sie und warf mir einen gespielt vorwurfsvollen Blick zu. »Du bist ein echter Star! Kannst mir glauben.«
    Er lächelte. »Versuch bloß nicht, mich mit deinem Charme um den Finger zu wickeln, Nymphe. Ich weiß genau, was ihr Mädels mit solchen Komplimenten bezwecken wollt.«
    Vinca klimperte mit den Wimpern. »Wir Mädels? Ich würde es niemals wagen, dich um den Finger zu wickeln. Außerdem bevorzuge ich meine Männer hart wie Stein – und auch genauso dämlich.«
    Adam lachte laut auf, und auch ich musste lächeln. Die Fee tänzelte mit schwingenden Hüften von dannen. Ich schüttelte belustigt den Kopf. »Sie ist schon echt ein Unikat – oder?«
    Er nickte grinsend. »Mir tut jetzt schon der Mann leid, den sie tatsächlich mal wählt. Er wird keine Chance haben, seinen Willen durchzusetzen.«
    Ich nahm meine Tasche. »Fertig?«
    Mein abrupter Themenwechsel überraschte ihn zwar, aber er nickte und ging zur Tür. Mich quälte jedoch die hässliche Eifersucht, die in mir aufgestiegen war, als Vinca mit Adam geflirtet hatte. Zwar hatte ich keinerlei Recht auf solche Gefühle, aber sie ließen sich trotzdem nicht leugnen. Es schien nicht einmal eine Rolle zu spielen, dass ihr Flirt nur ein harmloses Spiel gewesen war.
    Adam hielt die Tür für mich auf und bedeutete mir, voranzugehen. Ich ließ mir die Haare ins Gesicht fallen und sah ihn bewusst nicht an, während ich an ihm vorüberging. Trotzdem konnte ich mich nicht daran hindern,
tief einzuatmen und den angenehmen Duft von würziger Seife und Sandelholz in mich aufzunehmen. Man sollte diesen Geruch in Flaschen abfüllen können …
    »Ich dachte mir, wir könnten meinen Wagen nehmen«, schlug er vor, als er mir die kurze Strecke durch den Innenhof bis zur Straße folgte. Der schrille Ton eines Autoalarms lenkte mich einen Moment lang ab. Auf der anderen Seite der Straße stand ein schwarzer Geländewagen.
    »Schicke Karre«, sagte ich.
    »Ist ganz praktisch«, erwiderte er. Insgeheim musste ich über diese Untertreibung lächeln. Der Wagen war riesig und hatte silbern glänzende Felgen. Als er mir die Beifahrertür aufhielt, bemerkte ich die weichen Ledersitze und das Wurzelholz des Armaturenbretts.
    Adams Stimmung hatte sich erneut gewandelt, als er den Wagen anließ und losfuhr. Jetzt saß er schweigend neben mir. Um die Stille zu durchbrechen, sagte ich nach einer Weile: »Du bist also aus New York?«
    Er nickte, während er das Auto auf die Schnellstraße Richtung Norden lenkte. »Ja, aus Manhattan.«
    »Wo befindet sich eigentlich der Hauptsitz des Hekate-Rats?«
    »Etwas nördlich der Stadt.«
    Es war offensichtlich, dass er nicht in Redelaune war. Ich machte es mir also mit einem leisen Seufzer auf meinem Sitz bequem und blickte aus dem Fenster, wo die Stadt an mir vorbeiraste.
    Als wir die Golden Gate Bridge überquerten, wurde ich unruhig. »Wohin fahren wir eigentlich?«
    Adam

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