Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
Vom Netzwerk:
dass ich befürchtete, jeden Augenblick wie ein Schnellkochtopf zu explodieren. Meine Fäuste juckten geradezu vor Verlangen, losschlagen zu dürfen. Aber mir blieb nichts anderes übrig, als bis morgen zu warten. Um mich abzulenken, holte ich mein Handy heraus und hörte die Voicemails ab.
    »Sabina, du musst sofort zum Tempel kommen. Adam ist verschwunden.« Clovis klang dringlich. Die Computerstimme
des Handys teilte mir mit, dass die Nachricht kurz nach Mitternacht eingegangen war. Dann war ein Piepen zu vernehmen, gefolgt von Vincas panischer Stimme.
    »Sabina, ist Adam bei dir? Ruf mich an.« Diese Nachricht war um halb eins hinterlassen worden. Wieder ertönte ein Piepton, dann sprach Vinca noch einmal. »Sabina, irgendetwas ist passiert. Adam ist verschwunden. Er sollte sich mit Frank treffen, ist aber nicht aufgetaucht. Ruf mich so schnell wie möglich zurück.« Diese Nachricht hatte sie um zehn vor eins hinterlassen.
    Ich nahm das Telefon vom Ohr und betrachtete es stirnrunzelnd. Irgendetwas kam mir hier spanisch vor. Die Zeitpunkte, zu denen Nachrichten hinterlassen worden waren, schienen nicht so recht zusammenzupassen. Ich ging zu Vincas Zimmer und klopfte an die Tür. Sie legte gerade den Hörer auf, als ich eintrat.
    »Okay, ich habe für morgen alle zusammen«, sagte sie. Sie klang gestresst, aber ich hatte momentan weder die Zeit noch die Nerven, darauf einzugehen.
    »Um wie viel Uhr hat Clovis dich angerufen und nach Adam gefragt?«
    Sie sah mich überrascht an und dachte dann einen Moment lang nach. »Das muss kurz nach Mitternacht gewesen sein. Warum?«
    »Ich habe gerade erst meine Nachrichten abgehört. Clovis hat mich bereits wenige Minuten nach Mitternacht angerufen, um mir mitzuteilen, dass Adam verschwunden ist.«
    »Ja – und?« Sie verstand nicht, worauf ich eigentlich hinauswollte.
    »Adam hat mich kurz vor Mitternacht aus dem Wagen gelassen. Warum sollte Clovis sich dann bereits ein paar
Minuten nach Mitternacht Sorgen um Adam machen und mich sogar anrufen, wenn er sich zu diesem Zeitpunkt erst einige Minuten verspätet hatte?« Mein Kopf begann zu schmerzen, als ich versuchte, die zeitliche Abfolge genau zu rekonstruieren.
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass Clovis etwas mit Adams Verschwinden zu tun haben könnte?« Vincas fein geschnittenes Gesicht wirkte verwirrt. »Oder doch?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das würde keinen Sinn ergeben. Wieso sollte Clovis Adam loswerden wollen? Er hat keinerlei Grund dafür.«
    Die Fee stand auf und holte eine Jacke aus dem Kleiderschrank, die sie anzog. »Ich bin mir sicher, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt.«
    Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und überlegte. Was konnte dahinterstecken? »Wahrscheinlich hast du Recht. Es ist nur seltsam.«
    Sie trat zu mir und legte beide Hände auf meine Schultern. »Hör zu, es ist eine lange Nacht gewesen. Wir machen uns alle Sorgen um Adam. Wie wäre es, wenn du versuchst, dich etwas auszuruhen?«
    Ich nickte gedankenverloren, während ich weiter überlegte. »Und wohin gehst du?«
    »Ich muss mich mit den anderen Feen treffen. Wir müssen uns auf morgen vorbereiten. Keine Angst – wir haben ein paar Tricks auf Lager, die diesen Ärschen zeigen werden, mit wem sie es zu tun haben.«
    Als ich zu lächeln versuchte, weigerten sich meine Lippen. »Okay. Pass aber gut auf dich auf, hörst du?«
    »Werde ich. Und mach dir keine Sorgen um Adam. Er ist bisher immer gut alleine zurechtgekommen. Außerdem hatte ich vorher eine Vision. Adam und du, ihr standet
in einem Wald aus Riesenmammutbäumen, und im Hintergrund waren Trommeln zu hören.«
    »Sind Riesenmammuts ein gutes Zeichen?«
    »Aber klar. Ich bin im Wald in der Nähe von Crescent City aufgewachsen, und dort gibt es nur Riesenmammutbäume. Das kann kein Zufall sein.«
    Ich nickte zwar, wusste aber wieder einmal nicht so recht, was ich von Vincas Prophezeiung halten sollte. Bisher hatte sie noch nicht allzu oft richtig gelegen.
    »Aber auch ohne diese Vision bin ich mir sicher, dass wir gewinnen werden«, fuhr sie fort. »Wir sind schließlich die Guten.«
    Wenn ich nur auch so zuversichtlich hätte sein können. Doch mein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken an all das, was schiefgehen konnte. Außerdem war ich mir nicht mehr so sicher, wer in diesem Fall eigentlich die Guten und wer die Bösen waren.
    Vinca eilte mit dem Versprechen, noch vor Sonnenaufgang zurück zu sein, aus der Wohnung. Das ließ mir zwei Stunden Zeit. Um

Weitere Kostenlose Bücher