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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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wieder Vollmond wird.«
    Ich rollte mit den Augen. Bisher hatten sich Vincas Prophezeiungen als echte Windeier herausgestellt. Was gut für mich war, denn ich hatte hundertprozentig nicht vor, mich diesem eingebildeten Schnösel auch nur auf Armeslänge zu nähern.
    »Gut, dass du nicht wetten willst. Ich hasse es, Unerfahrenen das Geld aus der Tasche zu ziehen«, erwiderte ich lässig.
    »Wir werden ja sehen«, gab sie zurück. Ein Weile schwiegen wir. Man konnte nur das regelmäßige Schnarchen hören, das Giguhl im Wohnzimmer von sich gab. Als Vinca schließlich wieder sprach, klang sie ernster. »Sabina, ich will bei dieser Rettungsaktion helfen.«
    Ich war gerade wieder dabei, einen Schluck Cola zu trinken, schaffte es aber, ihn diesmal ohne zu husten hinunterzuschlucken. »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Ach, jetzt sei doch nicht so. Du weißt genau, dass ihr mich gut gebrauchen könnt, falls jemand verletzt werden sollte oder so.«
    »Es ist zu gefährlich.«
    »Adam war nicht der Meinung, dass es ein Problem sein könnte.«
    Ich knirschte mit den Zähnen, als der Name des Magiers fiel. »Adam hat aber nichts zu sagen, und außerdem will ich nicht …«
    »Hör auf«, unterbrach sie mich in einem harschen
Tonfall, den ich bisher noch nicht von ihr gehört hatte. »Habt ihr euch denn schon überlegt, wie ihr das Sicherheitssystem ausschalten wollt, ohne Alarm auszulösen?«
    Ich winkte ungeduldig ab. Ich wusste genau, worauf sie hinauswollte. Die Angehörigen des Feengeschlechts waren dafür bekannt, elektromagnetische Strömungen umleiten zu können – eine Fähigkeit, die sich bei den Sicherheitskameras und dem Alarmsystem auf dem Weingut als recht praktisch erweisen würde. Trotzdem wollte ich es nicht riskieren. Vor allem da ich selbst gar nicht vorhatte, an der Rettung der Magier teilzunehmen. Und wenn ich nicht dabei war, konnte ich Vinca auch nicht beschützen.
    »Das kann Adam machen.«
    Sie verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Das ist nicht fair. Ich bin keine zarte Blume, die man beschützen muss, Sabina. Dafür besitze ich einige Fähigkeiten, die ihr gut brauchen könnt.«
    Ich sprang wieder vom Küchentresen hinunter und baute mich vor ihr auf. Ich kam mir zwar etwas schäbig vor, aber nicht so sehr, als dass ich meine Meinung geändert hätte. »Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Vinca. Ehrlich. Aber es ist zu gefährlich. Wenn dir etwas passieren würde, wäre das für mich unverzeihlich.«
    »Du bist aber nicht für mich verantwortlich. Ich kann mich um mich selbst kümmern.«
    »Da bin ich mir sicher. Aber ich will nicht, dass du dich unnötig in Gefahr begibst.«
    »Du weißt, dass ich jederzeit zu Clovis gehen und ihn fragen kann.«
    »Dann viel Glück.« Ich kannte seine Antwort im Voraus. Er wollte ein kleines, tödliches Team zusammenstellen,
und Nymphen waren nicht gerade für ihre blutrünstige Kämpfernatur bekannt.
    Vinca legte mir die Hand auf den Arm und sah mich flehend an. »Bitte, Sabina. Ich will helfen. Irgendwie.«
    Ich seufzte, da ich merkte, wie meine Entschlossenheit ins Wanken geriet. Schließlich wusste ich nur zu gut, wie es sich anfühlte, unterschätzt zu werden. »Du könntest beim Organisatorischen helfen«, schlug ich zögerlich vor. »die nötige Munition und medizinische Versorgung zusammenstellen und so.« Die Fee stieß einen begeisterten Schrei aus, doch ich hob warnend die Hand. »Aber zum eigentlichen Angriff kommst du nicht mit.«
    »Das ist kein Problem«, meinte sie. »Ich möchte nur irgendwie helfen. Das ist alles.«
    Ihr Lächeln wirkte ansteckend. Ich merkte, wie auch ich zu grinsen begann.
    »Als du das erste Mal hier aufgetaucht bist, hatte ich echte Zweifel, ob das mit uns funktionieren würde«, sagte sie lächelnd.
    »Ehrlich?« Ich lehnte mich gegen das Spülbecken. Ihre Offenheit überraschte mich.
    Sie nickte. »Es ist mir zwar peinlich, das jetzt zugeben zu müssen, aber Clovis hatte mich gebeten, dich auszuspionieren.« Sie warf mir durch ihre langen Wimpern einen beschämten Blick zu, als ob sie befürchtete, ich könnte wütend werden. Aber ich war nicht einmal überrascht. Ich hatte mir schon so etwas Ähnliches gedacht.
    »Na ja, aber jetzt bin ich froh darüber, wie sich alles entwickelt hat. Zuerst war es natürlich nicht leicht mit uns beiden, aber jetzt freue ich mich, dass wir Freundinnen geworden sind.«
    Mir wurde ein wenig mulmig. Freundinnen? Seit
wann waren wir Freundinnen? Ich hatte bisher noch nie eine Freundin

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