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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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war als Pflegesohn hier, als meine Mutter noch lebte, und kam zu Dom Arvels Begräbnis wieder.«
    Sie wartete auf seine Antwort.
    Er schloß die Augen, atmete tief ein und aus und kämpfte darum, sich wenigstens den Anschein von Selbstbeherrschung zu geben.
    Dann begann er auf listige Weise zu sprechen.
    »Der Rat wird dem niemals zustimmen, Ariada. Um einen Krieg zu vermeiden, würde ich ihm selbst von den chieren berichten. Du hast keine Vorstellung, was ein Krieg mit sich bringt, Kind. Ich habe das Töten und Rauben und Leiden gesehen, das geschieht, wenn Krieg das Land überzieht. Ich möchte, daß du nach Hause gehst und dies überdenkst.«
    »Ich habe genug gedacht, Onkel. Wir haben in den letzten zwölf Jahren hier selbst genug an Raub und Leiden gehabt. Wer, meinst du, hat die Leitung in Händen gehabt, als Arvel immer verrückter und gemeiner wurde, er, der niemals irgendein Interesse an dem Land und seinen Bewohnern nahm, außer daß er sich zeigte, wenn der Profit hereinkam? Du hast uns gewiß niemals mit Hilfe oder gar Rat beigestanden! Dann verschwand er wieder, um das Geld zu verbrauchen, wo er wollte, und verschwendete keinen Gedanken daran, was hier benötigt wurde. Ich habe die Bücher geführt, und wir alle haben uns an den Netzen abgewechselt. Ich weiß recht gut, daß Ronalt den Krieg ebenso verabscheut, wie er Gewürzbrot und Ale liebt. Und daß auf eine Karawane, die es schafft, Salz und Gewürze von den Trockenstädten herzubringen, acht kommen, die an Räuber verlorengehen. Was wird das Volk denken, wenn es kein Salz mehr für den Tisch gibt? Kommt es zu Aufruhr, wird Ronalt weder seinen Thron noch seinen Kopf lange behalten. Schon heute können sich nicht einmal mehr die Reichsten Gewürze aus den Trockenstädten leisten.
    Und denke auch daran, Onkel: Wenn du das vereinbarte Stillschweigen über die chieren brichst, werden sie dich töten, indem sie dich aus diesem Turm und ins Meer pfeifen.«
    Er wußte, daß sie recht hatte. Und er bezweifelte sowieso, ob der Comyn-Rat ihm die Sache mit den chieren glauben würde. Er wußte im Gegensatz zu ihr außerdem, daß es für ihn den sofortigen Tod bedeutete, wenn er einen Schritt aus den geschützten Mauern des Turmes trat. Sie hatte ihn und den Rest der Domänen am Haken, und das war ihr klar. Er hatte als junger Mann genug vom Krieg gesehen und damals geschworen, eher zu sterben, als noch einmal zum Schwert zu greifen.
    Am Ende erklärte er sich einverstanden, zu tun, was sie verlangte.
    Eine andere Wahl als den Krieg gab es nicht. Denn ihm war klar, daß sie ihre Drohungen wahr machen konnte. Die chieren würden kein Salz mehr liefern und die Fische wegpfeifen. Er hatte die erste Zusammenkunft der Männer aus dem Meer mit den Männern vom Land noch in lebhafter Erinnerung. Adan Aillard wollte den Reichtum, den ein solcher Handel ihm bringen würde, und elo wollte die Kinder, die seine Brüder mit Adans Töchtern zeugen würden. In jeder Generation hatte es weniger chieren -Frauen gegeben, bis die Rasse beinahe ausgestorben war. Adans Töchter hatten eine unbekannte Zahl der Wesen geboren und das Geheimnis an ihre menschlichen Töchter weitergegeben. Kein anderer Mann als er selbst und Adan hatte jemals von den chieren erfahren.
    Es hatte keinen Sinn, Gedanken an die Vergangenheit zu verschwenden. Was geschehen war, war geschehen. Man kann ein Küken nicht ins Ei zurückstecken, wie das alte Sprichwort lautet.
    Der Bewahrer nahm das Pergament, und ohne ein Wort des Abschieds zu Ariada verließ er den Raum.
    Arvel Aillards Leichnam traf zweimal zehn Tage nach Ariadas Erklärung in Thendara ein. Sie hatte sich von ihm mit dem frommen Wunsch verabschiedet, seine Seele möge eine schnelle Reise in Zandrus neunte Hölle haben. Seine sterblichen Überreste wurden wegen der Aufregung, die der Brief hervorgerufen hatte, kaum beachtet. Ronalt rief hastig alle Ratsmitglieder zusammen, die gerade in Thendara weilten. Carlyn Alton war bereit, in den Krieg zu ziehen. Serrais und di Asturien stimmten ebenfalls für den Krieg.
    Lord El Halyn und Jan Ardais sagten nein dazu, Halyn aus dem Grund, weil er eine Steuer auf das Salz erhob, das durch sein Land transportiert wurde, und Ardais, weil er zwölf Söhne hatte und jetzt für einige von ihnen Zukunftsmöglichkeiten sah.
    Das Zeugnis des Bewahrers von Dalereuth, Ariada Aillard sei tatsächlich in der Lage, ihre Drohungen wahr zu machen, brachte schließlich ein Abstimmungsergebnis zu ihren Gunsten

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