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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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zwang meine Muskeln dazu, sich zu entspannen. Mit pochendem Herzen zuckte ich
gespielt lässig mit den Achseln. »Ich habe Sie nur nicht hereinkommen hören. Das ist alles.«
    Er trat in die Turnhalle. »Das wundert mich nicht.« Er wies mit dem Kinn in Richtung des kaputten Boxsacks.
    Ich verschränkte die Arme. »Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ehrlich gesagt bin ich gerade nicht in Plauderlaune.«
    Hawthorne ignorierte diese Bemerkung und kam näher. »Ich hatte leider noch keine Chance, mich Ihnen persönlich vorzustellen.«
    Da ich mich gut an seine verächtlichen Blicke während der Ratsversammlung erinnerte, hob ich das Kinn. »Ich weiß, wer Sie sind, und Sie brauchen nicht so tun, als wüssten Sie nicht, wer ich bin. Sagen Sie mir einfach, was Sie wollen, und gehen Sie dann wieder.«
    »Wie Sie wünschen.« Damit zog er einen Degen aus der Scheide, die ihm um die Hüfte hing.
    Ich hätte überrascht sein sollen. Oder wütend. Stattdessen verspürte ich nur Zynismus und Missmut. »Stecken Sie das wieder ein, Peter Pan. Sie könnten sich wehtun.«
    Man hätte annehmen können, dass ein Angehöriger des Feenvolkes im Angesicht einer erfahrenen Auftragskillerin ein wenig nervös wirkten sollte. Hawthorne Banathsheh besaß die Gelassenheit eines professionellen Mörders. »Der ist aus Feenstahl«, erklärte er, als spräche er über das Wetter. »Wussten Sie, dass diese Waffen extra dafür entwickelt wurden, um Vampiren den Kopf abzuschlagen? Das ist einer der Gründe, aus denen der Rat der Hekate so sehr auf die Unterstützung unserer Königin gehofft hat.«
    Zum ersten Mal, seit er den Degen gezogen hatte, begann
mein Herz schneller zu schlagen. Er bewegte die Klinge, so dass sich das Licht darin widerspiegelte. Das Metall schimmerte bunt – tatsächlich eine magische Waffe.
    Ich verlagerte mein Gewicht auf die Fersen. »Nicht uninteressant.« Unauffällig warf ich einen Blick zu der Bank, auf der meine Waffe lag. »Was mich allerdings mehr interessieren würde, ist die Frage, warum Sie diesen Degen in meiner Gegenwart ziehen.«
    Er trat nach rechts, um mir den Weg abzuschneiden. »Das ist eigentlich ganz einfach. Sie stellen eine Bedrohung für unsere Pläne dar.«
    »Wessen Pläne?«
    Er lachte und trat einen weiteren Schritt nach rechts, so dass er zwischen mir und meiner Waffe stand. »Leider ist diese Information geheim.«
    »Wie auch immer«, erwiderte ich. »Wie wollen Sie dem Rat erklären, dass Sie mich umgebracht haben?«
    Er neigte den Kopf zur Seite und lächelte mich eisig an. »Seien Sie nicht so naiv, Sabina. Ihr Temperament ist genauso bekannt wie Ihre Vergangenheit als Mörderin. Glauben Sie wirklich, dass irgendjemand Fragen stellen wird, wenn ich erzähle, Sie hätten mich angegriffen? Das kann ich mir kaum vorstellen. Vor allem, da doch alle auf die Unterstützung meiner Königin hoffen.«
    Ich musste es zugeben: Dumm war der Kerl nicht.
    Einen Moment lang überlegte ich, mich einfach auf ihn zu stürzen und die Sache zu beenden. Aber Klingen sind gefährlich. Wann immer etwas Scharfes mit ins Spiel kommt, gibt es Schnitte. Da er derjenige mit dem Degen war, brauchte man keinen Doktortitel, um zu wissen, wer diesmal bluten würde. Ich war mir zwar nicht sicher, wie die Feen ihr Stahl bearbeiteten, aber man konnte
annehmen, dass sie es mit einem ziemlich unangenehmen Zauber belegt hatten. Lust, herauszufinden, wie dieser genau aussah, hatte ich keine.
    Stattdessen tat ich also so, als wolle ich nach links ausweichen, rollte dann aber nach rechts ab. Hawthorne fiel auf die Finte herein, war aber schnell genug, um seinen Fehler zu korrigieren. Die Klinge zischte knapp über meinem Kopf durch die Luft. Ich landete mit dem Rücken auf der Bank. Wenn es mir gelang, Hawthornes Attacken noch paar Minuten zu entgehen, könnte ich meine Waffe erreichen und dem Ganzen ein Ende bereiten.
    Doch als er das nächste Mal mit dem Degen ausholte, fiel etwas Glänzendes aus seinem Rüschenhemd. Normalerweise wäre ich beim Anblick einer Kette um den Hals eines Mannes nicht überrascht gewesen. Doch als ich den goldenen achtzackigen Sternanhänger erblickte, zögerte ich.
    Hawthorne war schnell wie der Blitz. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte er mir den linken Arm aufgeschlitzt. Die Wunde ging nicht tief, brannte aber wie Höllenfeuer. Ich hatte also Recht gehabt: Der Degen war mit einem Zauber belegt worden. Meine Haut brannte noch einen Moment lang, ehe sie völlig taub wurde.
    Ich hechtete

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