Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Mikrofon, das er mitgebracht hatte. »Was zum Teufel ist hier los? Ihr kennt die Regeln. Zwei Dämonen betreten den Ring, aber nur einer verlässt ihn auch wieder.«
»Zum Teufel mit den Regeln.«
»Genau«, sagte Valva mit überraschend schriller Stimme. Sie belohnte Giguhls Rebellion mit einem Kuss auf die Wange. Seine grünen Schuppen wurden einen Moment lang glühend rot.
Einige der Zuschauer begannen erneut zu buhen. Andere skandierten: »Zwei Dämonen rein, ein Dämon raus!«
Giguhl nahm Slade das Mikrofon aus der Hand. Einen
Moment lang sah Slade so aus, als wolle er sich widersetzen, dann besann er sich eines Besseren. Giguhl hob die Hand, damit man ihm zuhörte. »Heute Nacht landet niemand im Trichter der Hoffnungslosigkeit.«
Pfiffe und empörte Rufe schlugen ihm entgegen. Giguhl ignorierte sie und griff nach Valva. Er zog sie in seinen Arm und gab ihr einen Kuss, auf den Hollywood stolz gewesen wäre.
Slade wandte sich verzweifelt an mich. »Befiehl ihm, zu kämpfen!«
»Sorry, Slade. Das ist allein seine Entscheidung«, erwiderte ich.
Er starrte mich einen Moment lang wütend an. »Wenn er nicht gewinnt, dann verliere ich ein Vermögen, Sabina! Verstehst du das?«
»Du kannst mich ja verklagen.«
In diesem Moment eilte ein Mann an mir vorbei und stürzte in den Ring. »Lass sie sofort los!« Er warf sich auf Giguhl. Ich packte den Kerl am Nacken und riss ihn zurück.
Die Zuschauer wurden still. Alle hielten den Atem an und beobachteten neugierig, was wohl als Nächstes geschehen würde.
Maisie löste sich von der Menge und trat ebenfalls zu uns.
»Wer zum Teufel sind Sie?«, wollte ich von dem Mann wissen.
Der Kerl ignorierte mich und stürzte sich stattdessen auf Valva. Er packte sie am Arm, was Giguhl dazu veranlasste, leise zu knurren.
Slade mischte sich ein. »Das ist Lenny. Er ist Valvas Magier.«
Dass Lenny ein Magier war, verriet der starke Sandelholzgeruch, den er verströmte. Sein schlaksiger Körper steckte in einem schlecht geschnittenen Anzug, und seine schwarzen Haare sahen so aus, als hätte er sie mit einem fettigen Schweinekotelett zurückgekämmt.
»Du reißt dich jetzt auf der Stelle zusammen und beendest diesen Kampf!«, brüllte er Valva an.
»He!«, mischte ich mich ein. »Ich würde vorschlagen, dass Sie Ihre Hände von der Dämonin nehmen, ehe Giguhl sie Ihnen abreißt.«
»Verpiss dich! Sie bringt das jetzt zu Ende und damit basta.«
Er stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte wütend in Valvas Ohr. Giguhl warf mir einen Blick zu. Ganz offensichtlich wollte er sich auf den Magier stürzen und brauchte dazu meine Erlaubnis. Ich schüttelte den Kopf.
»Jetzt beruhigen Sie sich erst einmal, Kumpel«, sagte ich. »Wir können das doch bestimmt gütlich regeln. Eines ist doch offensichtlich: Valva will auch nicht mehr gegen Giguhl kämpfen.«
Wieder achtete er nicht auf mich, sondern sagte zu Valva: »Du kennst den Deal. Wenn du bei Lenny bleiben willst, dann musst du auch etwas dafür tun.« Er holte tief Luft und änderte die Taktik. Seine Stimme klang jetzt nicht mehr wütend, sondern samtig und doch irgendwie bedrohlich. »Du willst doch nicht, dass ich dich in den Trichter der Hoffnungslosigkeit schicke – oder, Schätzchen?«
In Valvas goldenen Pupillen zeigte sich Angst. »Nein, Lenny. Das kannst du nicht tun.«
»Was zum Teufel ist hier los?«, flüsterte ich Slade wütend
zu. »Ich dachte, Valva sollte den Kampf sowieso verlieren.«
Slade zuckte mit den Achseln. »Lenny will seine Schulden nicht bezahlen, die sich übrigens gerade verdoppelt haben, da er sich offenbar nicht an unsere Vereinbarung hält.«
»Ob Valva den Kampf nun gewinnen oder oder verlieren sollte – so oder so klingt es nicht danach, als wolle sie nach Hause«, gab Maisie zu bedenken.
Lenny schwitzte. In seinen Augen stand ein verzweifeltes Glitzern. Zu verzweifelt. »Ich habe dir gesagt, du sollst diesen verdammten Dämon töten!«
»Jetzt aber mal langsam!«, rief ich. »Was zum Teufel meinen Sie damit? Valva sollte doch den Kampf absichtlich verlieren!«
Ein Raunen ging durch die Menge. Slade fluchte laut. »Verdammt nochmal, Sabina!«
Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, herauszufinden, was zur Hölle hier los war, um mich um Slades schmutziges Geheimnis zu kümmern. »Was soll das heißen – Valva sollte Giguhl töten?«
Lenny riss den Kopf hoch. Erst jetzt bemerkte er, dass alle ihn anstarrten. »Mann, jetzt wird sie ganz schön wütend sein.«
Ich legte
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