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Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Titel: Rotes Haar - Herz in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Wohnzimmer, das höchst spartanisch eingerichtet war. Ein Couchtisch aus Glas und Chrom, eine schwarze Ledergarnitur und schwarz-weiße Bilder an strahlend weißen Wänden. Eine schwarze Stehlampe in der Ecke warf ihr gedämpftes Licht in den Raum, was das Wohnzimmer allerdings auch nicht gemütlicher machte.
    Ihre Wohnungen unterschieden sich wirklich wie Tag und Nacht. Joey hatte die eignen vier Wände in ein einladendes Zuhause verwandelt, in dem man sich auf Anhieb wohlfühlte, wogegen Gideon offenbar einen Eiskeller bevorzugte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe einfach nicht, warum Newman bis jetzt gewartet hat. Wenn er für dies alles verantwortlich ist, und davon können wir wohl ausgehen, ist die ganze Angelegenheit doch trotzdem schon über zwei Monate her.“
    Mit grimmigem Gesichtsausdruck nickte Gideon. „Sein Timing war mir auch nicht ganz schlüssig, deshalb habe ich vorhin noch ein paar Nachforschungen angestellt. Die Scheidung der Newmans ist erst letzten Freitag vor Gericht zur Verhandlung gekommen. Rosalind Newman klagt alles ein, was sie in die Finger bekommt, inklusive des Sorgerechts für die beiden Kinder. Richard Newman darf nur auf ein Besuchsrecht hoffen. Es scheint ein echter Rosenkrieg zu werden.“
    „Rosalinds Unnachgiebigkeit ist doch nachvollziehbar, nach allem, was ihr Ehemann sich geleistet hat.“ Allmählich weckte der Brandy wieder ihre Lebensgeister.
    „Ich bin absolut deiner Meinung.“ Gideon begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Obendrein hat Newman keine neue Arbeit mehr gefunden, nachdem er so plötzlich gekündigt worden war.“
    Die Kündigung war nicht überraschend gekommen, schließlich hatte Newman sich mit der Frau seines Chefs eingelassen.
    „Du erwartest hoffentlich nicht, dass ich Mitleid für diesen Mistkerl empfinde!“, ereiferte sich Joey. Hätte Gideon sich damals nicht eingeschaltet, wäre Stephanie sowohl beruflich als auch privat ruiniert gewesen, da man sie für den Scheidungsgrund der Newmans gehalten hatte. „Für seinen hinterhältigen Betrug sollte man ihn teeren, federn und vierteilen!“ Der Brandy hatte sie wirklich in Schwung gebracht.
    „Erinnere mich bloß daran, dass ich mich nie mit dir anlege!“
    Sie lächelte. „Zu spät.“
    Gideon erwischte sich dabei, wie er dieses Lächeln erwiderte. „Also, wenn wir noch etwas zu essen bekommen wollen, müssen wir einen Lieferservice bemühen. Ich speise fast nie zu Hause, muss ich dazu sagen“, entschuldigte er sich. „In der Küche gibt es nichts Essbares außer eventuell etwas Brot und Butter, Milch und ein paar Eier. Ach, und eine große Packung Räucherlachs“, fiel ihm noch ein. „Die hat meine Mutter mir letzte Woche aus Schottland mitgebracht.“
    Das klang nicht einmal schlecht. „Es hat offenbar seine Vorteile, reich zu sein und ständig auswärts essen zu können.“
    Das klang ein wenig schärfer als beabsichtigt, und Gideon runzelte verwundert die Stirn. Sein Lebensstil war ihm stets als Selbstverständlichkeit erschienen, bis Joey vor einigen Tagen in sein Büro gerauscht war und seitdem alles auf den Kopf stellte. Jetzt fiel ihm plötzlich auf, wie ungemütlich sein Apartment tatsächlich war und wie unpersönlich die Tatsache, zum Essen ständig das Haus verlassen zu müssen. Immer die gleichen Restaurants, vier oder fünf Mal in der Woche.
    Meistens ging er allein essen, aber was machte das schon? Schließlich sprachen doch die Kellner, Köche und Gastwirte mit ihm.
    Seit Joey sich auf seinem Sofa niedergelassen hatte, sah er die Umgebung mit ihren Augen. Es fehlte jegliche persönliche Note in seiner Wohnung, nirgendwo standen Fotos herum, und das ganze Chrom ließ die Räume wie moderne Hotelzimmer oder Büroräume erscheinen.
    Dabei war dieser unpersönliche Stil nicht unbedingt beabsichtigt gewesen. Ungeduldig raufte er sich die Haare. Als Kind hatte er ständig seinen Wohnsitz gewechselt: die Mutter in Edinburgh, der Vater in Gloucestershire, das Internat in Shrewsbury. Während seiner Studienzeit bewohnte er diverse Apartments in London. Dieses Leben hatte dazu geführt, dass seine privaten Besitztümer auf ein absolutes Minimum reduziert waren – der Einfachheit halber.
    Bis heute war Gideon nicht bewusst gewesen, dass sein Privatbesitz quasi nicht existierte.
    „Bist du mal auf den Gedanken gekommen, dass ich gar nicht kochen kann?“, fragte er gereizt.
    „Da habe ich mich wohl gerade verhört? Gibt der selbstherrliche Gideon St. Claire etwa zu,

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