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Rott sieht Rot

Rott sieht Rot

Titel: Rott sieht Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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wollten ein Autohaus nehmen, das etwas weiter weg war. Und so kamen wir nach Remscheid.«
    »Und wegen Ihnen wäre Sülzbachs Geschäft fast pleite gegangen«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Reinsdorf. »Er hat es mir erzählt, als er letzte Woche bei mir war. Nettes Wiedersehen.«
    »Und was haben Sie mit dem Geld gemacht? Diesen Einbrecherring hier aufgebaut?«
    Ein Schatten wanderte über Reinsdorfs Gesicht. Er hatte verstanden, dass ich von seinen Aktivitäten wusste. Verdammt!
    Und mir wurde noch etwas klar: Er hatte wahrscheinlich Sülzbach auf dem Gewissen. Reinsdorf hatte ihn beiseite geräumt, weil er ihn durch Zufall wiedergetroffen hatte. Und Reinsdorf musste irgendwie mitgekriegt haben, dass ich nach Sülzbach suchte. Er hatte mir mit Sülzbachs Handy eine SMS geschickt und mich auf dem Autobahnparkplatz in die Falle gelockt … Und jetzt wusste er, dass ich die Halle untersucht hatte …
    Ich spürte, wie mir der Schweiß ausbrach. Aber Reinsdorf ließ sich nicht das Geringste anmerken.
    »Ich habe nichts von dem Geld gesehen. Petra hat mich übers Ohr gehauen. Obwohl ich den ganzen Betrug durchgezogen habe. Sie hat die Wagen vertickt und ist dann verschwunden. Ich habe seitdem nichts mehr von ihr gehört. Ich habe befürchtet, dass die Polizei mir auf die Schliche kommt, und bin ins Ausland gegangen.«
    »Nach Russland?«
    »Zuerst war ich ein Jahr in Petersburg, dann in Moskau. Ich habe gedacht, man könnte sich dort in einschlägigen Kreisen hochdienen. Aber dem war nicht so.«
    »In Russland weht wohl ein anderer Wind als hier, oder?«
    Reinsdorf legte den linken Arm auf den Tisch und krempelte den Hemdsärmel hoch.
    »Mein Gott«, sagte Svetlana.
    Die Haut seines Unterarms sah aus wie geschmolzenes Wachs.
    »Einmal bin ich zwischen die Fronten von zwei russischen Mafiabanden geraten. Sie haben mir Benzin auf den Arm gekippt und ihn dann angezündet. Ich habe nur überlebt, weil mir Vassilij geholfen hat. Dafür habe ich ihn mit nach Deutschland genommen. Er hat meine Cousine Hanna geheiratet und mit meiner Hilfe sein Geschäft aufgebaut.«
    Ich fügte die Information in mein Puzzle ein. Er hatte andere Dinge gesehen als die, mit denen er sich im Bergischen Land herumzuschlagen hatte. Deswegen wirkte er so abgeklärt. Aber das war vielleicht nur Fassade. Ich versuchte mir vorzustellen, was er mit Schnüfflern anstellte. Ich musste Zeit gewinnen.
    »Und Sie haben Sülzbach die ganze Geschichte von dieser Petra erzählt«, sagte ich.
    »So ist es.« Er bedeckte seinen Arm wieder.
    »Hat er Geld von Ihnen verlangt? Wie ich erfahren habe, stand Sülzbach finanziell nicht besonders gut da. Hat er damit gedroht, zur Polizei zu gehen?«
    »Sie glauben, ich hätte Sülzbach um die Ecke gebracht, oder?« Er schüttelte den Kopf. »Ob Sie es glauben oder nicht - wir haben uns geeinigt.« Er grinste. »Ich habe keine Lust auf Reibereien. Ich hatte nichts dagegen, den Schaden wieder gutzumachen. Auch wenn ich damals leer ausgegangen bin. Ich habe diesen Kleinkram satt. Natürlich hatte ich das Geld nicht sofort bar zur Hand. Und so wollte ich mich mit Sülzbach wieder treffen.«
    »Und?«
    »Er kam nicht.«
    »Wann und wo hätte das Treffen stattfinden sollen?«
    »Letzten Montag. Hier.«
    »Was haben Sie gedacht, als er nicht kam?«
    »Dass er Petra vielleicht gefunden hat.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Er sagte, er werde alles daran setzen, sie zu finden. Das hat ihn sehr beschäftigt. Kein Wunder.«
    »Also hat er Ihnen abgenommen, dass das Geld aus dem Betrug bei ihr geblieben ist.«
    »Vermutlich. Auf jeden Fall weiß er jetzt, dass wir damals zu zweit waren. Und wenn er mich gefunden hat …«Er drückte den Zigarillo aus.
    »… hat er vielleicht auch Petra gefunden«, beendete ich den Satz. »Dann ist sie wahrscheinlich für Sülzbachs Verschwinden verantwortlich - das heißt, wenn Sie wirklich nichts damit zu tun haben. Ich denke, dass er auf eigene Faust diese Petra gesucht hat. Mit Erfolg.«
    »Meinst du wirklich?«, sagte Svetlana.
    »Sagen Sie mir den vollen Namen Ihrer ehemaligen Freundin?«, fragte ich Reinsdorf.
    »Petra Ziebold.«
    »Haben Sie ein Foto?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich besitze fast nichts mehr aus der Zeit, bevor ich nach Russland ging.«
    »Haben Sie nie versucht, sie zu finden?«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Mir wurde schnell klar, dass sie ihr Untertauchen genau geplant hatte. Ihre Wohnung war leer, der Vermieter hatte keine Ahnung, wo sie hingegangen war. Ich hatte sie

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