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Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Titel: Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Signe Danielsson , Roman Voosen
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festlich gekleideten Erwachsenen Anfang dreißig. Die Männer trugen Hemden und Krawatte, die Frauen leichte Sommerkleider und schicke Schuhe. Anette bereute jetzt, dass sie kein Kleid angezogen hatte, in ihrem Hosen-Outfit hätte sie genauso gut ins Präsidium gehen können.
    »Anette, da bist du ja!«
    Fanny kam von der Terrasse auf sie zu.
    »Hej, toll, dass ich so spontan dazukommen durfte!«
    »Aber klar! Es ist keine wilde Party und scharfe Schnitten wirst du hier leider nicht finden, nur Väter, die sich über Pampersgrößen unterhalten, so ist es eben bei uns.«
    Fanny lachte.
    Sie hat wenigstens ein bisschen Selbstironie, dachte Anette beruhigt und zählte die Kinder im Garten. Sie kam auf zwölf.
    »Komm, ich muss dir unsere neue Esstischlampe zeigen, die habe ich bei Gekås in Ullared gefunden, als wir zu Beginn der Woche da waren. Schade, dass du nicht mitgekommen bist, man kann da echt Schnäppchen machen.«
    Fanny zog sie mit ins Haus. In der Küche standen zwei Frauen, die Hultin nicht kannte und die sich als Marie und Nina vorstellten.
    »Was sagst du dazu?«
    Über dem Esstisch hing ein riesiges Schiff, das Hultin am ehesten an das Opernhaus in Sidney erinnerte. Prächtig war die Lampe auf alle Fälle und zu der modernen Einrichtung passte sie irgendwie ganz gut, auch wenn sie nicht genau ihren Geschmack traf.
    »Nicht schlecht! Und die hast du in Ullared gefunden? Ich dachte, da könnte man nur Klamotten und Klarsichtfolie und solchen Kram kaufen.«
    »Nee, es gibt da beinahe alles, es ist riesengroß! Wir waren zum Glück sehr früh da und sind reingekommen, als sie gerade aufmachten, kurz danach gab es eine lange Schlange vor dem Laden und die Leute mussten ewig anstehen, um überhaupt reinzukommen. An der Kasse habe ich mit einer Frau aus Sundsvall gesprochen, die extra mit einem Reisebus durchs halbe Land gefahren war, nur um in Ullared einzukaufen. Verrückt, oder? Aber es lohnt sich, Kinderklamotten kriegt man dort für einen Appel und ein Ei. Wir hatten beide einen ganzen Einkaufswagen voll!«
    »Ja, mit der Lampe ist es wohl nicht so schwer, einen zu füllen«, lachte Hultin.
    »Ohne Lampe!« Fanny sah sie streng an. »Ich stelle dir jetzt die anderen vor.«
    Fanny ging schnell durch die Küche und bevor Hultin fragen konnte, wo sie ihre Weinflasche hinstellen konnte, war Fanny auf der Terrasse. Die meisten Gäste kannte Anette von früher, alte Schulfreunde und deren Partner. Einige waren zum Studieren zwischendurch für ein paar Jahre aus Växjö weggezogen, aber in den letzten Jahren ebenso wie Hultin zurückgekehrt. Für sie hatte es nie einen anderen Ort gegeben, an dem sie sich zu Hause gefühlt hatte. Nicht so wie hier.
    »Hat Fanny dir schon die Lampe gezeigt?« Christoffer umarmte sie zur Begrüßung. »Schon beim Kaufen hat sie sich gefragt, was du dazu sagst. Schade, dass du nicht dabei warst!«
    »Ein bisschen viel zu tun in dieser Woche.«
    »Ja, oh Mann, das kann ich verstehen! Habt ihr ihn denn jetzt geschnappt, diesen Wahnsinnigen?«
    »Kein Kommentar!«
    Sie verdrehte die Augen.
    »Entschuldige«, lachte Christoffer. »Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps!«
    Er hob seine Bierflasche und wollte mit ihr anstoßen, aber sie hatte nur die verschlossene Weinflasche in der Hand.
    »Oh, soll ich dir ein Weinglas holen?«
    Hultin spürte ihren Durst auf ein spritziges, kaltes Bier und überlegte schnell, ob sie nach so etwas fragen konnte. Allein der Gedanke an den trockenen Rotwein machte ihre Kehle rau.
    »Könntest du mir vielleicht ein Bier besorgen?«, fragte sie.
    »Hast du welches in den Kühlschrank gelegt?«
    Hultin wurde verlegen und schüttelte den Kopf. Jeder trank nur das, was er oder sie selbst mitgebracht hatte.
    »Nein, ich hatte nur Rotwein zu Hause und konnte nichts anderes mehr besorgen, als klar wurde, dass ich heute Abend nicht arbeiten musste ...«
    Christoffer lächelte. Es wirkte ein wenig gequält, fand sie.
    »Ich schaue mal nach, was sich machen lässt.«
    Er drehte sich um und ging in die Küche. Etwas weiter stand ein Grüppchen junger Väter vor einem Grill, die Mütter saßen um Gartentische, auf denen ein Büfett arrangiert war. An einer Fahnenstange hing die schwedische Flagge schlaff herab. Die Luft stand vollkommen still. Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche und sah aufs Display. Nein, Hugo Delgado hatte sich nicht gemeldet.
    7
    » ... Tanz! Tanz! Tanz!«
    Göran Lindholm hatte seinen Arm um seinen besten Freund Adam gelegt und zusammen

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