Roulette des Herzens
Sara zum Hazardtisch, ergriff sie bei den Hüften und hob sie hoch. Sie setzte sich auf den Rand des Tisches, und Derek drängte sich zwischen ihre Schenkel. Er beugte sich vor und küsste sie. »Das ist nicht wie deine Schreiberei, Süße. Wenn du an deinem Schreibtisch sitzt, bist du mit Herz und Verstand bei der Sache, und das macht dich zufrieden. Karten sind jedoch nur Muster. Sobald du die Muster auswendig weißt, geht alles automatisch. Man kann nichts genießen, wenn das Herz nicht wenigstens zum Teil angesprochen wird.«
Sara strich dem Gatten über das schwarze Haar. »Gehört mir ein bisschen von deinem Herzen?« Kaum hatte sie die Frage gestellt, bereute sie sie, da sie sich geschworen hatte, ihn nicht zu bedrängen, nichts von ihm zu verlangen, wozu er nicht bereit war.
Sein Blick war verhangen, als er sie, ohne mit der Wimper zu zucken, anschaute. Er beugte sich vor und küsste sie.
Erschauernd spürte sie, dass er ihr die Röcke zur Taille hochschob. Er zwängte sich weiter zwischen ihre gespreizten Schenkel. Sara und er küssten sich stürmisch, stahlen sich unter des anderen Sachen und bemühten sich in ihrer gierigen Hast unbeholfen, Knöpfe aufzumachen.
Sie schnappte nach Luft, als sie seinen harten Körper sich gegen sie drücken fühlte. »Nicht hier! Jemand könnte uns sehen.«
»Es ist niemand da.« Sacht biss Derek sie in den Hals.
« Aber wir können nicht…«
»Doch!« sagte er hartnäckig, zog ihren Kopf an seine Schulter und besaß sie auf dem Hazardtisch. Hilflos von Vergnügen erschauerte sie.
Sara befand sich allein in den über dem Club gelegenen Privaträumen und betrachtete sich in dem langen Schlafzimmerspiegel. Sie hatte sich für die Teilnahme an der Geburtstagsfeier für Lord Wolvertons siebzehnjährigen Bruder fein gemacht. Bei solchen privaten Anlässen umgaben Lord und Lady Wolverton sich mit netten, angenehmen Leuten. Sara wusste, der Abend würde witzig und unterhaltsam sein. Derek war mit seinem Freund fortgefahren, um ihm zu helfen, das für Henry bestimmte Geschenk, einen rassigen Vollblüter, in Swans’ Court abzuliefern, ehe der Junge aus Eton eintraf .
Sara strich den Rock des grünen Samtkleides glatt. Es war tief ausgeschnitten und wirkte streng in seiner Schlichtheit. Die einzige Verzierung war eine Reihe von sechs goldenen Schnallen, die den geteilten Rock zusammenhielten. Sara trug das Halsband, das der Gatte ihr anlässlich der vierwöchigen Wiederkehr ihres Hochzeitstages geschenkt hatte. Es war eine hinreißende Kreation aus Diamanten und Smaragden. Sie bewunderte es im Spiegel, lächelte und drehte sich halb zur Seite, um es von einem anderen Blickwinkel her zu betrachten.
Plötzlich stockte ihr das Herz.
Im Spiegel bemerkte sie einen Schatten, ein Zeichen dafür, dass jemand hinter ihr stand.
Sie wirbelte herum und starrte mit weitaufgerissenen Augen die blonde Frau an, die mit einer Pistole auf sie zielte.
Lady Joyce Ashbys Gesicht wirkte angespannt. Wahnsinn und Hass sprachen aus ihren funkelnden Augen.
»Sie müssen durch die Geheimgänge hereingekommen sein.« Sara war erstaunt, wie ruhig ihre Stimme geklungen hatte.
»Ich wusste über die Geheimgänge Bescheid, lange, bevor Sie Derek getroffen haben«, erwiderte Joyce verächtlich, und ihr Blick flog zu dem großen vergoldeten Bett. »Unzähligen Males habe ich mit Derek in diesem Bett gelegen.
Wir haben es wundervoll zusammen getrieben. Wir haben uns Dinge ausgedacht, die nie zuvor getan worden sind.
Bewegen Sie sich nicht.« Fest hielt sie die Waffe umklammert.
Hastig holte Sara Luft. »Was wollen Sie?«
»Ich will die Frau sehen, die er geheiratet hat.« Joyce lächelte geringschätzig. »In Samt gehüllt und mit Schmuck behangen! Als ob das jemanden zu der Annahme veranlassen könnte, Sie seien eine einflussreiche Persönlichkeit.«
»Eine Persönlichkeit wie Sie?«
Joyce ignorierte die Spitze und starrte wie gebannt das an Mrs. Cravens Hals blitzende Kollier an. »Diese Smaragde haben genau die Farbe von Dereks Augen. Niemand sonst hat solche Augen.« Wütend starrte sie Mrs. Craven an.
»Ich sagte, Sie sollen sich nicht bewegen.«
Sara hatte begonnen, sich rückwärts auf das mit einer Quaste versehene Band zuzubewegen, mit dem sie nach den Dienstboten läuten konnte, und erstarrte jetzt.
»Sie müssen sehr mit sich zufrieden sein«, fuhr Joyce fort, »wenn Sie sich in dem hübschen Kleid bewundern und Dereks Ring am Finger sehen. Sie glauben, das zu haben, wonach mich
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