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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Aufgeregt berührte sie das schwere Halsband und drehte die glatten Smaragde zwischen den Fingern hin und her.
    »Geben Sie mir das!« sagte Joyce scharf.
    »Das Kollier?«
    »Ja, nehmen Sie es ab.« Joyce sah zu, wie Mrs. Craven die glitzernde Kostbarkeit ablegte. »Eine Bäuerin mit einem Halsband, das einer Königin angemessen wäre!« fuhr sie verächtlich fort. »Sie haben weder die Grazie noch die Ausstrahlung, um es tragen zu können. Geben Sie es her!« Gierig schloss sie die Finger um das Kollier und entriss es Mrs. Craven. Sie legte es neben sich auf den Sitz und spielte hingebungsvoll mit den Smaragden und Diamanten. »Derek hat mir Geschenke gemacht, ein Armband, ein Halsband, juwelenbesetzte Haarkämme, aber nichts war so schön wie das hier.« Höhnisch lächelte sie Mrs. Craven an. »An, dem Tag an dem er mir die Kämme gab, sagte er, er stelle sich vor, Liebe mit mir zu machen, wenn ich die Juwelen in meinem blonden Haar hätte und sonst nichts tragen würde. Er zieht blondes Haar dunklem vor. Wussten Sie das nicht?«
    Sara wahrte eine ausdruckslose Miene und gedachte nicht, Lady Ashby sehen zu lassen, wie sehr deren Bemerkung sie getroffen hatte. Joyce fing mit einer wahren Tirade von höhnischen Beleidigungen an und prahlte über Dereks sexuelle Fähigkeiten, bis Sara vor Wut und Eifersucht übel wurde.
    Derek vernahm die Stimme einer Frau, die ihn sanft aus der Dunkelheit lockte. Etwas stimmte nicht. Ihn umgab eine eigenartige Kälte, die er auch in sich spürte. Erschöpft regte er sich und sehnte sich nach Trost. »Sara.«
    »Alex und ich sind hier, Liebling.« Das war Lilys Stimme gewesen, die gepreßt und seltsam geklungen hatte.
    Derek zwang sich, vollends munter zu werden, und stöhnte, weil er starke Kopfschmerzen hatte. »Jesus!« Er zwinkerte, setzte sich umständlich auf und schaute blinzelnd die Umgebung an. Er befand sich in Alexanders Kutsche, die vor Swans’ Court stand. Der Freund saß neben ihm und hatte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter gelegt. Die Brust tat ihm weh, und er hatte das Gefühl, verprügelt worden zu sein. »Was ist passiert?«
    murmelte er und rieb sich die Augen.
    Lily stand vor der offenen Kutschentür. Ihr tränenüberströmtes Gesicht wurde von den Seitenlampen des Wagens beleuchtet. Ihre Augen waren geschwollen. »Komm mit uns ins Haus, Derek. Vorsichtig! Lass dir von Alex helfen.«
    Ohne lange nachzudenken, gehorchte Derek und stellte, als er aus der Kutsche stieg, fest, dass er nicht sicher auf den Beinen stand. Vor dem Fahrzeug blieb er stehen, stützte haltsuchend die Hand auf die Wagenseite und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Alex und seine Frau hielten sich beiderseits von ihm auf. Sie sahen ihn merkwürdig an. Er begann sich zu erinnern, an das Feuer, den Club und Sara.
    »Wo ist meine Frau?« fragte er und wurde angesichts des Blicks, den Alex und seine Gattin tauschten, wütend.
    »Zur Hölle mit euch beiden, antwortet mir!«
    In Alexanders grauen Augen stand ein mitfühlender Ausdruck. »Sara wurde nirgendwo gefunden, Derek«, sagte Alexander. »Sie befand sich mitten im Feuer und konnte nicht überleben.«
    Derek gab einen halberstickten Laut von sich und rückte von den Freunden ab. Wieder erlebte er diesen Alptraum, und er begann zu zittern.
    »Du bist nicht allein, Derek«, äußerte Lily weich. Ihre Augen glänzten feucht. »Wir werden das gemeinsam durchstehen. Komm ins Haus. Komm, wir wollen etwas trinken.«
    Ausdruckslos starrte er sie an.
    »Derek!« drängte sie ihn, doch er war plötzlich verschwunden. Er rannte in die Dunkelheit, bis sie ihn vollkommen verschluckt hatte.
    Erschrocken rief Lily ihm etwas hinterher und wandte sich dann an den Gatten. »Du musst ihm folgen«, sagte sie eindringlich. »Alex, hol ihn zurück!«
    Er schlang die Arme um sie. »Und was dann? Ich kann ihn nicht zum Bleiben zwingen, es sei denn, ich schlage ihn bewusstlos.« Er hob Lilys Kopf an und blickte ihr in die Augen. »Derek wird zurückkommen«, versicherte er. »Er kann nirgendwo anders hin.«
    Erschöpft durch ihre aufgewühlten Gedanken, war Sara erstaunt, als die Kutsche langsamer fuhr und nach einem Moment stehenblieb. Es war ihr vorgekommen, als ob man nie halten werde. Mit jeder weiteren Minute, die verstrichen war, hatte sie den Eindruck gehabt, endlos weit von London weggebracht zu werden. Mitten auf der Reise war Lady Ashby in Schweigen versunken und hatte sich, unbeholfen das Smaragdkollier um den Hals gelegt, während sie mit

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