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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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am meisten gelüstet. Sie glauben, Derek gehöre Ihnen. Aber Ihre Ehe bedeutet nichts. Er gehört mir. Ich habe ihn gekennzeichnet.«
    »Er will Sie nicht«, flüsterte Sara und starrte der rachsüchtigen Lady Ashby ins Gesicht.
    »Sie Dorftrampel! Denken Sie tatsächlich, Sie hätten mehr von Derek gehabt, als hundert andere Frauen behaupten könnten? Ich kenne ihn ebenso gut wie Sie. Ich weiß, wie sein Brusthaar aussieht, und kenne den Geruch seiner Haut. Ich habe seine Narben unter meinen Händen gespürt, und die Muskeln seines Rückens. Ich weiß, wie es ist, ihn in mir zu haben, wie er sich bewegt, langsam und tief in mich eindringend, kurz bevor er zum Höhepunkt kommt.« Joyce schloss halb die Augen. »Er ist ein talentierter Liebhaber, Ihr Hurenbankert von einem Ehemann!
    Kein anderer Mann auf Erden weiß so gut über den Körper einer Frau Bescheid wie er. Er ist ein großes, sinnliches Biest, das kein Gewissen hat und keine Skrupel. Er ist das perfekte Gegenstück zu mir, und das weiß er.«
    Geschwind rannte Sara zum Klingelzug und riss verzweifel daran. Sie rechnete damit, den Knall des Schusses zu hören Aber Lady Ashby schoss nicht. Zitternd und kreidebleich sah Sara sie an. »Gleich werden Dienstboten hier sein. Ich rate Ihnen zu verschwinden, Lady Ashby.«
    Verächtlich schaute Joyce Mrs. Craven an. »Welch lächerliches Geschöpf Sie sind!« Gezielt streckte sie die Hand aus und warf die kleine Öllampe auf dem Ankleidetisch um.
    Entsetzt schrie Sara auf, als das Glas zerbrach und eine Öllache sich ausbreitete, die sofort Feuer fing. Hungrig leckten die Flammen am Teppich, am Holz und den Vorhängen O Gott!«
    Lady Ashbys Gesicht wurde vom Widerschein des prasselnden Feuers in rotgoldenes Licht getaucht. »Sie können an Rauchvergiftung sterben, oder lebendigen Leibes verbrennen«, sagte Joyce in kehlig klingendem Ton. »Oder durch eine Kugel. Oder Sie tun genau das, was ich Ihnen sage.«
    Derek und Alexander waren etliche Straßen von St. James entfernt, als sie merkten, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Glocken läuteten. Kutschen, Pferde und Fußgänger verstopften die Gegend. Ein roter Schein überzog den Himmel. Irgendwo in der Nähe musste ein Brand ausgebrochen sein. »Es brennt«, sagte Alexander ernst und starrte aus dem Fenster der Kutsche.
    »Wo?« Ein Gefühl der Kälte fasste Derek. Die Kutsche kam entsetzlich langsam voran, obwohl die Vorreiter ihr Bestes taten, um sich einen Weg durch die überfüllten Straßen zu bahnen. Dereks stets untrüglicher sechster Sinn sagte ihm, die Katastrophe beträfe ihn. »Der Club brennt«, hörte er sich äußern.
    »Mit Sicherheit kann ich das nicht sagen.« Alexanders Stimme hatte ruhig geklungen und nichts von der Sorge preisgegeben, die er fühlte. Ein Hand hatte er jedoch um den Fenstervorhang gekrallt. Der ausgeübte Druck war so stark dass die Nähte im Stoff zu reißen begannen.
    Mit einem halblauten Fluch stieß Derek die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Das Fahrzeug bewegte sich so langsam, dass er fand, er käme schneller zu Fuß voran. Er zwängte sich durch den sich bereits versammelnden Mob, der das Feuer beobachten wollte. »Derek!« hörte er Alex, der ihm in einigem Abstand folgte, hinter sich rufen. Er blieb jedoch nicht stehen. Das Dröhnen der Glocken hallte ihm in den Ohren. Es konnte nicht sein Club sein, der brannte, nicht, nachdem er viele Jahre seines Lebens dafür gearbeitet, gestohlen und gelitten hatte. Er hatte ihn mit seinem Schweiß und Blut erbaut, und sein Herz hing daran. O Gott, das alles in Rauch und Flammen aufgehen zu sehen!
    Derek umrundete die Straßenecke und gab einen bestürzten Laut von sich. Der Spielclub brannte lichterloh. Überall loderten Flammen. Der Himmel, die Luft, ja selbst der Erdboden schien unter ihnen zu erbeben. Derek torkelte weiter und sah zu, wie seine Träume in Flammen aufgingen. Er brachte keinen Laut heraus, schwitzte und schluckte und versuchte zu begreifen, was dort geschah. Langsam wurde er sich in der gaffenden Menschenmenge und einiger vertrauter Gesichter bewusst. Labarge saß auf dem Perron und drückte einen Kupfertopf an sich, den er aus der Küche mitgebracht hatte, offenbar in zu großer Panik, um ihn vorher abzustellen. Gill stand bei den Kokotten, von denen einige wütend waren, andere hingegen weinten.
    Worthy befand sich in der Nähe. Die Flammen spiegelten sich in seiner Brille. Schweiß rann ihm über das Gesicht.
    Er drehte sich um, bemerkte Derek und

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