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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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fragend an und beobachteten dann den Butler, der zur Tür ging. Sie hörten jemandem in starkem Cockneyakzent mit dem sich gewählt ausdrückenden Butler reden. »Wenn Mr. Craven hier ist, will ich ihn, verdammt noch mal, sehen!«
    Die Stimme des Mannes kam Alexander bekannt vor. Lily erkannte sie sofort.« Ivo Jenner!« rief sie aus. »Was, zum Teufel, mag ihn hergeführt haben? Es sei denn…« Sie riss die dunklen Augen auf. »Alex, er war derjenige, der letztes Jahr das Feuer in der Küche vom Club legen ließ! Es war nur ein Streich, aber vielleicht hat er sich heute abend einen neuen erlaubt, der dann außer Kontrolle geriet. Denkst du…« Sie hielt inne, weil sie plötzlich einen Luftzug verspürt hatte. Derek war an ihr vorbei in die Eingangshalle gerannt, so geschmeidig wie ein angreifender Panther.
    Im Nu war Alexander hinter ihm her. Derek hatte bereits die Hände um Mr. Jenners Hals gekrallt und stieß ihn auf den Marmorboden. Obszöne Flüche ausstoßend, benutzte Mr. Jenner seine kräftigen Boxerfäuste und drosch auf Derek ein. Die vereinten Kräfte des Butlers, Alexanders und seiner Gattin waren notwendig, um Derek fortzureißen. Die Eingangshalle hallte wider von ihrem Geschrei. Nur Derek war still, ganz darauf aus, Jenner umzubringen.
    »Hör auf!« kreischte Lily.
    Alexander legte ihm den starken Arm um den Hals. »Verdammt, Derek!«
    »Ich war’s nicht!« protestierte Ivo laut. »Deshalb bin ich hergekommen. Ich wollte Ihnen sagen, dass nicht ich das war.«
    Unter dem harten, auf seine Kehle ausgeübten Druck würgend, wurde Derek schließlich gezwungen, nachzugeben.
    »Ich bringe Sie um«, ächzte er und starrte mordlüstern Mr. Jenner an.
    »Sie beknackter Irrer!« rief Ivo aus, stand auf und schüttelte sich. Er zupfte sich die Jacke zurecht.
    »Wagen Sie nicht, Mr. Craven zu beschimpfen!« warf Lily hitzig ein. »Und beleidigen Sie mich nicht, indem Sie unter meinem Dach behaupten, schuldlos zu sein, wo wir doch alle wissen, dass es Grund genug zu der Annahme gibt, Sie seien für den Brand verantwortlich.«
    »Ich hab ihn nicht gelegt«, entgegnete Ivo vehement.
    »Sie haben im letzten Jahr das Feuer in der Küche des ›Craven‹ legen lassen!« beschuldigte ihn Lily.
    »Ja, das gebe ich zu, aber ich habe nichts mit diesem Brand zu tun. Ich bin hergekommen, um Mr. Craven einen Gefallen zu tun, verdammt noch mal!«
    »Welchen Gefallen?« fragte Derek leise. Alexander sah sich genötigt, ihn wieder fester zu halten.
    Ivo fasste sich, strich das rote Haar glatt und räusperte sich. »Mein Anwalt kam heute zu mir in meinen Club.
    Zufällig war er am ›Craven‹ vorbeigegangen, als das Feuer ausbrach. Er sah zwei Frauen das Haus verlassen. Er sagte, das hätte komisch ausgesehen, weil sie keine Nutten waren, sondern gutgekleidete Damen. Eine von ihnen war blond, die andere dunkelhaarig. Diese Frau trug ein grünes Juwelenhalsband. Beide nahmen sich vor dem Club eine Droschke, und gleich darauf stand das Haus lichterloh in Flammen.« Ivo zuckte mit den Schultern und fuhr eine Spur verlegen fort: »Ich dachte, die eine Dame könnte vielleicht Mrs. Craven gewesen sein.«
    »Und vielleicht finde ich morgen früh in meinem Garten eine gigantische Bohnenpflanze vor«, erwiderte Lily ironisch. »Sie sind ein Lügner, Mr. Jenner. Wie können Sie herkommen und Mr. Craven mit einer solchen Geschichte quälen?«
    »Sie ist wahr«, antwortete Ivo indigniert. »Verflucht, ich möchte, dass Sie Mrs. Craven finden. In ganz London redet man darüber, auch h in meinem verdammten Club, dass ich derjenige bin, der das Feuer gelegt hat, in dem diese dämliche Mathilda umgekommen ist. Das ist schlecht für meinen Ruf und meine Geschäfte. Und außerdem mag ich die Kleine.« Er warf Mr. Craven einen geringschätzigen Blick zu. »Sie hat etwas Besseres verdient als diesen gemeinen Bastard. Ja, wirklich!«
    »Sie haben gesagt, was Sie zu sagen hatten«, murmelte Alexander. »Jetzt gehen Sie. Ich bin es leid, Mr. Craven zurückzuhalten.« Er ließ ihn erst los, nachdem Mr. Jenner verschwunden war und die Haustür sich hinter ihm geschlossen hatte. Derek schüttelte den Freund ab, zog sich einige Schritte zurück und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu.
    Lily stieß einen heftigen Seufzer aus. »Dieser geschwätzige Idiot! Für mich ist jedes Wort, das er geäußert hat, barer Unsinn!
    Derek hatte die Aufmerksamkeit auf die geschlossene Tür gerichtet. Lily und ihr Gatte warteten darauf, dass er sich

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