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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Quelle der Belustigung hat mich fast das Leben gekostet«, sagte sie verhalten.
    Ungeduldig furchte Jacob die Stirn. »Ich sehe keinen Grund, Mrs. Craven, alles noch einmal durchzukauen. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass das Problem so geklärt wird, wie ich es Ihnen erläutert habe. Meine Gattin wird nie wieder den Fuß auf englischen Boden setzen. Das müsste Ihnen genügen.«
    »Ja, Mylord. Natürlich verlasse ich mich auf Ihr Wort.«
    Respektvoll senkte Sara den Blick. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich muss jetzt meinen Mann suchen.«
    »Er war mit Wolverton hier«, erwiderte Jacob.
    Die Neuigkeit überraschte sie. »Hier? Aber wie…«
    »Die beiden argwöhnten, dass meine Frau etwas mit Ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Ich habe ihnen gesagt, ich wüsste nicht, wo sie sich aufhält. Zehn Minuten vor Ihrem Eintreffen haben Sie, das Haus verlassen.«
    »Wohin sind sie gefahren?«
    »Ich habe sie nicht danach gefragt. Das war unwichtig für mich.«
    Sara war erleichtert, weil ihr Mann nicht verletzt zu sein schien. Aber er musste beunruhigt sein, sogar verzweifelt, weil er nicht wusste, was aus ihr geworden war. Konsterniert biss sie sich auf die Unterlippe. »Nun, wenigstens wissen mein Mann und Lord Wolverton jetzt, dass die Möglichkeit besteht, mit mir könne alles in Ordnung sein.«
    »Viel Hoffnung haben sie nicht«, entgegnete Jacob trocken. »Ich muss sagen, Ihr Mann hat, was die ganze Situation angeht, einen sehr gleichmütigen Eindruck auf mich gemacht.«
    Vor Angst klopfte Sara das Herz schneller. Sie wusste, dass es sich nicht um Gleichmut handelte, sondern um die Verhehlung von Gefühlen, mit denen ihr Gatte nicht zurechtkam. Er behielt alles für sich und verleugnete seinen Kummer und seine Befürchtungen vor allen Leuten, sogar vor sich selbst. Sie musste ihn finden. Vielleicht war es das beste, die Suche im Club zu beginnen. Da es bald hell werden würde, hatten die Männer sicher vor, das abgebrannte Gebäude im Tageslicht zu begutachten und die Ruine abzusuchen.
    »Ich ersuche Sie, Mylord«, sagte Sara, »mich in einer Ihrer Kutschen in die St. James Street bringen zu lassen.«
    Jacob nickte. »Unverzüglich.«
    Sara verließ den Raum. Wie irr schrie Joyce hinter ihr her: »Ich lasse mich nicht für immer einsperren! Ich komme zurück! Sie werden nie vor mir sicher sein!«
    Beim Anblick des Clubs, besser gesagt, der brandgeschwärzten Ruinen des einst so imposanten Gebäudes, stockte Sara der Atem. Diebe und Bettler stocherten auf der Suche nach vom Feuer beschädigten Wertsachen in den Brandresten herum. Langsam stieg sie aus Lord Ashbys Kutsche, blieb am Straßenrand stehen und starrte die Szene an. »Du lieber Gott!« wisperte sie, und die Tränen traten ihr in die Augen.
    Alle Träume ihres Gatten, das Monument seines Ehrgeizes, alles war dem Erdboden gleichgemacht. Nichts war geblieben außer den Mauerresten, ein paar Marmorsäulen, die wie das freigelegte Gerippe einer einstmals stolzen Bestie aufragten. Teile der steinernen Fassade waren eingestürzt und lagen wie gigantische Schuppen überall herum. Das Ausmaß der Zerstörung war schwierig zu begreifen. Jahrelang war der Club der Mittelpunkt von Dereks Leben gewesen. Sara konnte sich nicht vorstellen, wie er auf den Verlust reagieren würde.
    Das fahle Licht des anbrechenden Morgens fiel auf den Ort der Katastrophe. Im Schneckentempo bahnte Sara sich einen Weg durch die verkohlten Reste, und wirre Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Ihr Manuskript war verbrannt, wie sie traurig begriff. Es war fast fertig gewesen. Die Kunstsammlung war ebenfalls verbrannt. Ging es Mr. Worthy gut? War irgendjemand in den Flammen umgekommen? Auf der Erde lagen glühende Balken, an denen noch Flämmchen emporzuckten. Rauchschwaden stiegen von verkohlten Hölzern auf, die kreuz und quer herumlagen. Was einmal der riesige Kronleuchter in der Kuppelhalle gewesen war, bestand jetzt nur noch aus einer Masse geschmolzener Glasklumpen.
    Sara erreicht die frühere Prunktreppe, die jetzt in ein Loch führte, blieb stehen und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Dann seufzte sie schmerzlich. »O Derek!« murmelte sie. »Was soll ich dir sagen?«
    Ein Luftzug wehte an ihr vorbei und wirbelte ihr Asche ins Gesicht. Sie hustete.
    Plötzlich hatte sie ein eigenartiges Gefühl und zuckte leicht zusammen, als sei sie von unsichtbaren Händen berührt worden. Sie rieb sich die Arme und drehte sich um. Irgendwie wusste sie, dass sie ihren

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