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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schlich auf der Suche nach mir herum und stellte Fragen. Sie ist so feinfühlig wie ein Trampeltier. Ich hoffe, ich kann mich davon abhalten, die Aaskröte mit eigenen Händen zu erwürgen oder ihr eine Wunde zu verpassen, die meiner gleichkommt.«
    Erleichtert und entsetzt zugleich hatte Barry begriffen, dass Mr. Craven Lady Joyce Ashby meinte. »Sie hat die Frechheit, am Ball teilzunehmen?« Flüchtig vergaß er Miss Fielding. »Möchten Sie, dass ich Lady Ashby hinausweisen lasse, Sir?«
    »Noch nicht«, antwortete Derek grimmig. »Erst werde ich mit ihr reden.«
    Joyce Ashby wartete bei einer dicken Säule und beobachtete wie eine Katze auf der Lauer die Menschenmenge. Sie trug ein Kleid aus goldfarbener Seide, das gut zu ihrem Haar passte, und eine Maske aus goldenen und silbernen Federn.
    Plötzlich verspürte sie, als eine große Hand in ihre Lockenfülle griff, am Hinterkopf einen reißenden Schmerz. Der Mann hinter ihr krampfte die Finger noch fester in ihr Haar und hinderte sie daran, den Kopf zu ihm umzudrehen.
    Gequält stieß sie zischend den Atem aus und entspannte sich langsam. »Derek«, murmelte sie und blieb wie erstarrt stehen.
    »Du fieses Miststück!« sagte er leise und hasserfüllt. Er drehte die Hand, bis Lady Ashby scharf den Atem einsog und sich zurückbog, um sich die Schmerzen auf der Kopfhaut zu erleichtern.
    »Ich wollte dein Gesicht sehen«, erwiderte sie keuchend. »Deshalb bin ich hergekommen. Ich wollte dir erklären.
    »Ich weiß, warum du hier bist.«
    »Das war falsch von mir, Derek. Ich wollte dir weh tun. Aber du hast mir keine andere Wahl gelassen.«
    »Du hast mir nicht weh getan.«
    »Ich kann nicht zulassen, dass du mich verlässt«, sagte sie hart. »Nein! Jeder Mann, auf den ich mich je verlassen habe, hat mich manipuliert und dann im Stich gelassen. Der erste war mein Vater…«
    »Das ist mir gleich«, unterbrach Derek.
    Sie ignorierte den Schmerz und fuhr beharrlich fort: »Ich möchte, dass du mich begreifst. Im Alter von fünfzehn Jahren wurde ich gezwungen, meinen Mann zu heiraten. Er war so alt wie mein Großvater. Ich verachtete ihn nach dem ersten Blick. Er war ein alter Lustgreis. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, mit so etwas ins Bett zu gehen?
    Seine Haut war faltig. Er hatte schlechte Zähne. Sein Körper war schlaff . Oh, er war der leidenschaftliche Liebhaber par excellence! Ich flehte meinen Vater an, mich nicht an diesen Tattergreis zu verkaufen, aber er war wie hypnotisiert von dem Gedanken an die Jacob gehörenden Ländereien und seinen Reichtum. Durch die Ehe mit Jacob hat meine Familie sehr profitiert.«
    »Das hast auch du getan«, bemerkte Derek.
    »Ich habe mir gelobt, dass ich vom Tage meiner Eheschließung an mir jedes Vergnügen erlauben würde, nach, dem mich gelüstete, und nie mehr zulassen wolle, von jemandem beherrscht zu werden. Ich bin anders als die rückgratlosen Geschöpfe, die Männern gestatten, ihr Leben nach deren Gutdünken zu formen. Ließe ich zu, Derek, dass du mich so leicht abhalfterst, wenn du mich leid bist, wäre ich nichts mehr Dann würde ich mir wie das fünfzehnjährige Kind vorkommen, das ich einmal war, und das genötigt, wurde, sich dem Willen eines gleichgültigen Mannes zu beugen. Du wirst mich nicht ausrangieren, du blasierter Cockneybastard.«
    Joyce stockte der Atem, als sie herumgerissen wurde und ihm unvermittelt ins Gesicht sah. Er hatte die Maske abgenommen. »Das ist deine Rache«, stieß er hervor. »Freut dich das?«
    Wie gelähmt starrte Joyce die vernähte Wunde an. »Ich habe dir weh getan«, murmelte sie in einem Ton, der staunend, zerknirscht und unheimlich zufrieden klang.
    Derek setzte die Maske wieder auf. »Verschwinde! befahl er Joyce.
    Sie schien vom Anblick der Wunde ermutigt worden zu sein. »Ich will dich immer noch.«
    »Ich kusche vor niemandem«, erwiderte Derek rau, »ganz besonders nicht vor einer so ausgeleierten kleinen Schlampe, die es mit jedem treibt.«
    »Komm zu mir zurück«, flehte sie ihn an. »Ich werde dir das Leben sehr versüßen.« Ihr Lächeln hatte etwas Bedrohliches. »Du siehst immer noch gut aus, Derek. Es wäre mir nicht recht, dein Gesicht in Streifen zerschnitten zu sehen.«
    »Bis ich dich kennenlernte, habe ich nie eine Frau getroffen, die einem Mann drohen musste, damit sie ihn in ihr Bett bekam.« Die Spitze hatte gesessen. Er sah Joyce rot werden. »Komm mir nie wieder in die Quere, Joyce«, fuhr er verbissen fort und ergriff sie so hart beim Handgelenk,

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