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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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etwas äußern konnte, wurde sie von zwei starken Händen aus der Menschenmenge gezogen.
    Die daraufhin erfolgenden Proteste verstummten sogleich, als die Männer sahen, dass die Frau von Mr. Craven persönlich zurückgezerrt worden war. Die Gemüter beruhigten sich, weil er einen Haufen verführerisch aussehender Kokotten herbeiwinkte, die sich mit einladendem Lächeln unter die Leute mischten.
    Langsam richtete Sara den Blick auf das maskierte Gesicht des Mannes, der sie festhielt. »Sie haben mich am Spielen gehindert.«
    »Sie waren im Begriff, einen Aufruhr in meinem Club zu erzeugen«
    »In Ihrem Club? Dann müssen Sie Mr. Craven sein.« Provozierend verzog sie die Lippen. »Ich hatte nicht vor, Ärger zu machen. Wie kann ich mich entschuldigen?«
    Derek betrachtete sie eingehend. »Machen Sie einen Spaziergang mit mir.«
    »Mehr nicht? Ich dachte, Sie würden ein wagemutigeres Ansinnen an mich richten.«
    »Sie scheinen enttäuscht zu sein.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Bei Ihrem Ruf, Mr. Craven, wäre es nicht verwunderlich, wenn Sie ein unsittliches Ansinnen an mich richteten.«
    Er verzog die Lippen zu einem leicht betörenden Lächeln. So hatte er sie zuvor noch nie angelächelt. »Es besteht die größte Wahrscheinlichkeit, dass ich Ihnen den Gefallen tun könnte.«
    Sie lachte kehlig. »Es besteht die größte Wahrscheinlichkeit, dass ich nichts dagegen hätte.«
    Sofort glaubte sie, sich verraten zu haben. Etwas in ihrer Stimme hatte offensichtlich Erinnerungen in Mr. Craven ausgelöst. Er starrte sie viel zu intensiv an. »Wer sind Sie?«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und sah Mr. Craven herausfordernd an. »Kennen Sie mich nicht?«
    Das schwache Lächeln schwand. »Ich habe vor, Sie kennenzulernen.«
    Jäh fand Sara aus der angenehmen Stimmung in die Wirklichkeit zurück. Ihr wurde unbehaglich zumute, und sie wich einen Schritt von Mr. Craven fort. »Es wäre doch möglich, dass ich mit jemandem hergekommen bin«, erwiderte sie und wünschte sich, ihre frühere Sorglosigkeit möge zurückkehren. Sie brauchte noch etwas zu trinken.
    »Sie werden nicht mit diesem Herrn fortgehen.«
    Sie lachte und täuschte vor, alarmiert zu sein. »Vor Männern wie Ihnen bin ich gewarnt worden.«
    Derek beugte sich vor und raunte ihr ins Ohr: »Ich hoffe, Sie haben nicht auf die Warnungen gehört.« Mit den Lippen streifte er ihre Wange. Sie schloss die Augen, weil ein Zittern sie überkommen hatte, und versuchte, die Kraft aufzubringen, sich Mr. Craven zu entziehen. Sie blieb jedoch fügsam vor ihm stehen, als habe sie keine Willenskraft mehr. Er knabberte leicht an ihrem Ohrläppchen und murmelte leise:
    »Begleiten Sie mich.«
    Sie konnte sich nicht dazu überwinden, und sie hatte weiche Knie. Aber irgendwie brachte sie es fertig, neben ihm in den nächsten Raum zu gehen, mitten unter die tanzenden Paare. Stützend legte er den Arm um sie und umschloss mit starkem Griff ihre Hand. So also fühlte es sich an, viel zu eng von jemandem gehalten zu werden.
    Und so war es, von einem Mann verlangend angestarrt zu werden. »Sie waren noch nie hier«, bemerkte er.
    »Sie irren sich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich würde mich an Sie erinnern.«
    »Eigentlich bin ich jetzt gar nicht hier«, erwiderte sie gedämpft. »All das passiert nicht. Sie sind nur in einen meiner Träume gedrungen.«
    »Bin ich das?« Derek neigte den Kopf und brachte seinen lächelnden Mund ganz nah an den seiner aufregenden Tanzpartnerin. Sein warmer Atem streifte ihre Lippen. »Dann wachen Sie nicht auf, Engelchen. Ich möchte noch eine Weile in Ihrem Traum bleiben.«
    Er hielt sie fest, während er sie beim Walzer schwungvoll über das Parkett führte, und schien zu genießen, dass sie angeheitert war. Schamlos flirtete er mit ihr und wies sie auf die neidischen Blicke anderer Männer hin. Er brachte sie zum Lachen, weil er sie beschuldigt hatte, Männerherzen als Spielzeug zu sammeln. Nachdem der Walzer zu Ende war und zur Quadrille aufgespielt wurde, führte Mr. Craven Sara an ein Ende des Raums und ließ sich von einem vorübergehenden Kellner zwei Gläser mit Champagner geben. Sie schaute, dicht neben, ihm stehend, den Tänzern zu, und schwankte leicht, bis sie mit der Schulter an seine stieß. Schnell legte er ihr den Arm um die Taille und stützte sie. Angezogen von der Musik, wollte sie fröhlich zu den munteren Paaren zurückschlendern.
    Entschlossen zog er sie zurück. »Keine Quadrille! Sie sind nicht mehr sicher auf den

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