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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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stand.
    Triumphierend lächelnd, blieb sie vor ihm stehen und fragte: »Nun?«
    Er verneigte sich höflich. »Willkommen in Craven, Madam.«
    Er suchte wieder sichtlich beunruhigt den Raum nach etwas ab. Sara furchte leicht die Stirn und näherte sich ihm noch mehr »Halten Sie nach jemandem Ausschau?« fragte sie in normalem Ton und folgte schaute in dieselbe Richtung wie Mr. Worthy. »Ist irgendetwas los?«
    Plötzlich richtete er die Augen auf sie, nahm die Brille ab und putzte sie. Dann setzte er sie wieder auf und starrte erstaunt die Dame an. »Miss Fielding?« flüsterte er verdutzt. »Sind Sie das?«
    »Natürlich! Haben Sie mich nicht erkannt?« Sie strahlte ihn an. »Gefällt Ihnen die Verwandlung? Lady Wolverton ist dafür verantwortlich.«
    Barry druckste herum und war nicht fähig, etwas zu erwidern. Er betrachtete Miss Fieldings tiefes Dekollet6 und wurde vor väterlicher Bestürzung bleich. Sara nahm ein weiteres Glas Punsch vom Tablett eines vorübergehenden Bediensteten und leerte es durstig. »Wie köstlich!« rief sie aus. »Es ist sehr warm hier, nicht wahr? Die Musik ist bezaubernd. Ich kann meine Füße nicht stillhalten. Heute abend werde ich tanzen, Quadrille und Walzer und …«
    »Der Punsch ist viel zu stark für Sie, Miss Fielding«, unterbrach Barry sie. »Ich werde Ihnen von Mr. Gill ein Getränk bringen lassen, das keinen Alkohol enthält.«
    »Nein, ich möchte das trinken, was alle Leute hier trinken.
    Sara neigte sich zu Mr. Worthy vor. »Und nennen Sie mich bitte nicht Miss Fielding. Hier ist heute keine Miss Fielding.«
    Unbehaglich putzte er sich wieder die Brillengläser und überlegte, was er sagen könne, damit sie unverzüglich den Ball verließ. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich in eine betörende Verführerin verwandeln könnte. Alles an ihr war anders – ihre Sprechweise, ihre Stimmlage, ihre Bewegungen, ihr ganzes Auftreten. Selbst ihr Gesicht schien sich verändert zu haben. Als er sich die Brille wieder aufsetzte, war Miss Fielding verschwunden, von zwei Dandies entführt, die gleichzeitig gelangweilt und lüstern aussahen. Heftig winkte er Mr. Gill zu sich und hoffte, mit ihm könne er das bevorstehende Desaster abwenden. Falls Mr. Craven Miss Fielding sah …
    Arthur bemerkte Mr. Worthys verstörte Miene und heftige Gesten und näherte sich ihm vom anderen Ende des achteckigen Raums. »Arger?« erkundigte er sich.
    »Miss Fielding ist hier! Wir müssen sie sofort aufspüren.«
    Arthur zuckte mit den Schultern. Er sah keinen Anlass zur Besorgnis. »Wahrscheinlich hält sie sich irgendwo in einer Ecke auf, beobachtet die Leute und hört wie immer der Unterhaltung zu.«
    »Sie ist heute abend nicht sie selbst«, erwiderte Barry unwirsch. »Das ist eine gefährliche Situation, Mr. Gill.«
    »Sie tun so, als ob Sie damit rechneten, Miss Fielding könne Ärger machen«, sagte Arthur und lachte. »Die süße unscheinbare abgestandene Jungfer!«
    »Die süße, unscheinbare abgestandene Jungfer ist imstande, den ganzen Club in Aufruhr zu versetzen«, zischte Barry. »Finden Sie sie, Mr. Gill, ehe Mr. Craven das tut. Sie trägt ein blaues Kleid und eine schwarze Maske.«
    »Diese Beschreibung trifft auf mindestens zwei Dutzend Frauen zu«, entgegnete Arthur. »Außerdem würde ich Miss Fielding ohne ihre Brille nicht erkennen.« Da sein Interesse einer viel dringenderen Angelegenheit galt, knuffte er Mr. Worthy. »Ach, übrigens, wissen Sie, was ich gehört habe, bevor ich zu Ihnen kam? Mathilda höchstpersönlich scheint am Ball teilzunehmen! Nun, ich möchte miterleben, wie Miss Fielding von nun an behauptet, es gäbe keine Mathilda.«
    »Suchen Sie Miss Fielding«, befahl Barry gepresst.
    »Ich werde mich bemühen, sie zu finden«, erwiderte Arthur in zweifelndem Ton und entfernte sich.
    Auf der Suche nach Miss Fieldings blauem Kleid ließ Barry den Blick über die Menschenmenge schweifen und klopfte ungeduldig mit der Schuhspitze auf den Fußboden. Er überlegte, ob er weitere Bedienstete des Clubs auf die Suche nach der verschwundenen Miss Fielding schicken solle, und vernahm plötzlich ein Räuspern.
    »Suchen Sie jemanden?«
    Es lief ihm kalt den Rücken herunter. Er schluckte schwer, drehte sich um und sah in Mr. Cravens grimmiges Gesicht. »Sir?« krächzte er.
    »Ich weiß, dass Lady Ashby hier ist, antwortete Derek und schaute Worthy hart durch die Augenschlitze der schwarzen Maske an. »Ich habe sie vor kaum einer Minute gesehen. Sie

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