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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Gesicht an sein Cape. Bei jedem Schritt des Pferdes wurde sie enger an Mr. Craven gedrückt. Nie hatte jemand sie so festgehalten, sie derart hart an sich gepresst, so dass sie fast kaum noch Luft bekam. Aber eigenartigerweise empfand sie den harten Griff als tröstlich. Nichts und niemand konnte ihr jetzt etwas antun, da sie Mr. Craven bei sich hatte. Er hatte gesagt, sie gehöre zu ihm. Daraufhin hatte ihr das Herz schneller geschlagen. Sie wusste, seine Behauptung entsprach der Wahrheit.
    Er war ein seltsamer, rätselhafter Mann, der einst absichtlich die von ihm geliebte Frau einem anderen in die Arme getrieben hatte. Sara hatte von Mr. Worthy die Geschichte gehört, wie Lily Lawson praktisch von Mr. Craven dem Earl of Wolverton ins Bett gelegt worden war.
    »Mr. Craven hatte befürchtet, er könne sich in Lily Lawson verlieben«, hatte Mr. Worthy Sara anvertraut. »Daher hat er sie quasi dem Earl auf dem Präsentierteller überreicht. Er hat alles getan, damit es zu dieser Liaison kam. Er kann nicht lieben. Liebe ist für ihn Torheit und Schwäche. Ich glaube, diese Einstellung ist teilweise der Grund, weshalb Frauen ihn so attraktiv finden. Jede von ihnen hofft, diejenige zu sein, die schließlich sein Herz erobert.
    Aber das, ist unmöglich. Er würde das nie zulassen, nein, wirklich nicht.«
    Torheit und Schwäche. An diesem Abend hatte Sara sich beides in großem Maße zuschulden kommen lassen.
    Entschuldigungen und Worte der Dankbarkeit lagen ihr auf der Zunge, aber sie schämte sich zu sehr, um sie auszusprechen. Statt dessen schloss sie wieder die Augen, drückte sich an Mr. Craven und redete sich verzweifelt ein, den Gang der Zeit beeinflussen und für immer mit Mr. Craven so weiterreiten zu können, über den Rand der Erde hinweg, hinein in das Sternenmeer.
    Ihre Träume waren von kurzer Dauer. Bald hatte man einen von ruhigen Straßen gesäumten kleinen Park erreicht.
    Aus den hochhängenden Glasglocken der Gaslampen fiel mattes Licht auf die Straße und bildete helle ovale Flecken. Derek hielt das Pferd an, saß ab und streckte Miss Fielding die Hände entgegen. Umständlich ließ sie sich, von ihm um ,die Taille gefasst, vom Pferd gleiten. Sobald ihre Füße die Straße berührt hatten, ließ er sie los und ging zum Rand des Parks.
    Sie näherte. sich ihm, und blieb einige Schritte von ihm entfernt stehen. Sie machte den Mund auf und wollte etwas sagen, brachte jedoch keinen Laut heraus.
    Derek drehte sich zu ihr um, rieb sich das Kinn und starrte sie an.
    Grenzenlose Hoffnungslosigkeit überkam sie, während sie darauf wartete, dass er sie mit einigen boshaften Worten vernichtete. Er fuhr jedoch fort, sie schweigend und mit unergründlicher Miene zu betrachten. Es schien, als warte er auf ein Stichwort von ihr. Einige Minuten lang herrschte unbehagliche Stille, bis Sara in Tränen ausbrach. Sie riss die Hände vor das Gesicht und presste sie auf die nassen Augen, »Es tut mir so leid«, jammerte sie.
    Plötzlich war er bei ihr, berührte leicht ihre Schultern und Arme und zog dann jäh die Hände zurück, als habe er sich verbrannt. »Nein, nicht! Nicht! Jetzt ist alles in Ordnung.« Zögernd streckte er die Hand aus und tätschelte Miss Fielding den Rücken. »Nicht weinen. Alles ist gut. Verdammt noch mal. Hören Sie auf.«
    Sie weinte jedoch weiter, und verlegen blieb er neben ihr stehen. Er tat sich bei der Verführung von Frauen hervor, indem er sie charmierte und täuschte, ihren Widerstand brach. Er verstand sich auf alles, nur nicht darauf, sie zu trösten. Das hatte nie jemand von ihm verlangt. »Schon gut«, murmelte er, wie er Lily das tausendmal zu, ihren schluchzenden Kindern sagen gehört hatte. »Schon gut.«
    Plötzlich lehnte Miss Fielding sich an ihn und legte ihm den Kopf auf die Brust. Alarmiert hob er die Hände, um Miss Fielding sacht von sich zu schieben. Stattdessen schlang er die Arme jedoch um sie und presste sie vollständig an sich. »Miss Fielding«, sagte er mit großer Anstrengung. »Sara.« Sie kuschelte sie noch enger an ihn und schluchzte halberstickt.
    Er fluchte, drückte dann flüchtig die Lippen auf ihr Haar und konzentrierte sich, tief durchatmend, auf die, kalte Nachtluft. Aber das vermochte seine wachsende Erregung nicht zu unterdrücken. Es war ihm nicht möglich, das Gefühl von Miss Fieldings sich an ihn schmiegenden Körper zu ignorieren. Er war ein verdammter Bastard, kein Gentleman, kein ritterlicher Mann, der Frauen zu trösten vermochte. Er

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