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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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war nur ein Schurke, der brennendes Verlangen empfand. Er strich Miss Fielding über das Haar und drückte ihren Kopf an seine Schulter, bis sie Gefahr lief, erstickt zu werden. »Es ist alles in Ordnung«, sagte er rau, »Alles ist jetzt gut. Weinen Sie nicht mehr.«
    »Ich hätte nie mit Mr. Jenner fortfahren dürfen. Aber ich war wütend auf Sie, weil … weil …«
    »Ja, ich weiß.« Derek suchte nach dem Taschentuch und zog es heraus. Linkisch drückte er es Miss Fielding auf das nasse Gesicht. »Hier! Nehmen Sie es.«
    Sie nahm es und schneuzte sich. »Oh, vielen Dank.«
    »Hat Jenner Ihnen weh getan?«
    Nein, aber er hat mich im Stich gelassen, mitten in dem Durcheinander.« Saras Lippen bebten, ein Zeichen dafür, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrechen würde.
    Alarmiert sagte Derek: »Ruhig! Ruhig! Sie sind jetzt in Sicherheit. Und ich werde Jenner den Hals umdrehen, nachdem ich Ihnen Ihren umgedreht habe, weil Sie mit ihm gefahren sind.«
    Sara schluckte und lehnte sich fröstelnd an Mr. Craven. »Sie haben mich heute Nacht gerettet. Ich werde nie imstande sein, Ihnen genug dafür zu danken.«
    »Danken Sie mir nicht. Jetzt sind wir Quitt.«
    »Ich bin Ihnen dankbar«, sagte sie beharrlich.
    »Das müssen Sie nicht sein. Ich bin nicht ganz schuldlos an dieser Situation. Ich hätte Sie trotz der Maske erkennen müssen.« Er ließ den Blick über Miss Fieldings glänzendes, tränenüberströmtes Gesicht schweifen. »Vielleicht habe ich das sogar irgendwie getan.«
    Sie war sehr still und genoss das Gefühl der Wärme, das er ihr vermittelte. Seine Hand ruhte an ihrer Brust. Die andere Hand hatte er ihr auf den Rücken gelegt. »Woher stammt dieses Kleid?« wollte er wissen.
    »Es gehört Lady Wolverton.«
    »Natürlich!« sagte er boshaft. »So etwas würde sie anziehen.« Er blickte in den Halsausschnitt des Mantels und auf Miss Fieldings sich im Dekollet6 wölbende Brüste. Mit dem Daumen strich er ihr über den Brustansatz und ließ die Finger am Rand des Ausschnitts verweilen. »Sie füllen das Kleid jedoch ganz anders aus.«
    Sie gab vor, sein Streicheln nicht zu merken, obwohl das Herz ihr schneller klopfte und die. Spitzen ihrer Brüste sich verhärteten. »Lady Wolverton war sehr freundlich. Sie dürfen ihr keine Schuld geben. Es war meine Idee, zum Ball zu gehen. Alles ist nur meine Schuld.«
    »Ich nehme an, Worthy und Lady Wolverton waren verdammt, gern dazu bereit, Ihnen behilflich zu sein.« Mit den Fingerknöcheln strich Derek Miss Fielding erst über die Spitzen der Brüste, dann an den Seiten entlang, bis sie vor Wonne erschauerte. Leise raunte er ihr ins Haar:
    »Frieren Sie?«
    »Nein«, flüsterte sie. Ihr war heiß, und sie kam sich vor, als hätte sie ein berauschendes Getränk getrunken, das hundertmal stärker war als Wein.
    Derek bog ihren Kopf zurück und starrte ihr in die Augen. »Ich möchte, dass Sie alles vergessen, was heute Nacht geschehen ist.«
    »Warum?«
    »Sie werden morgen in Ihr Dorf zurückkehren und Ihren Mr. Kingsfield heiraten.«
    »Kingswood.«
    »Kingswood«, wiederholte Derek ungeduldig.
    Sie feuchte sich die, trockenen Lippen an. »Werden Sie es vergessen, Mr. Craven?«
    »Ja.« Sein Blick schweifte zu ihrem Mund, und dann ließ er sie los.
    Verwirrt schwankte sie und gewann einen Moment später das Gleichgewicht wieder. Sie rechnete damit, dass er ihr sagen werde, es sei Zeit zu gehen, aber er schien es nicht besonders eilig zu haben. Er wanderte zu dem Holzzaun und lehnte sich an den höchsten Teil.
    »Sollten wir nicht in den Club zurückkehren?« fragte sie und folgte ihm.
    »Wofür? Nach der von Ihrem Freund Jenner veranlassten Razzia sind jetzt nicht mehr viele Leute da. Die Gäste sind fort; es wird nicht mehr gespielt, und zum Glück für Sie ist auch der Rumpunsch alle.«
    Sara wurde rot. »Der Punsch war sehr belebend«, gestand sie.
    Derek lachte, betrachtete ihre geröteten Wangen und merkte dann, wie unsicher sie auf den Beinen war. »Sie sind immer noch angesäuselt, Engelchen.«
    Erleichtert, dass er ihr nicht mehr böse war, verschränkte sie die Arme und blickte in die stillen Straßen. Der Wind schien das gedämpft klingende Heulen des weitentfernten Mobs herüberzutragen. Dieser Eindruck war jedoch nur ein Streich, den die Fantasie ihr gespielt hatte. Sie fragte sich, ob der Pöbel sein grausiges Vorhaben verwirklicht und es genossen habe, den Leichnam des Straßenräubers in Stücke zu reißen. Die Vorstellung machte sie

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