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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Fielding«, sagte er rau und wandte sich ab.
    In erstarrtem Schweigen beobachtete Sara ihn, wie er wegging, sich geschmeidig in den Sattel schwang und die Straße hinunterritt.
    Nach einer Weile war er aus ihrem Blickfeld entschwunden.

Kapitel 9
    Am Tage nach der Rückkehr nach Greenwood Corners ging Sara eine Meile weit über die gefrorenen Wege und durch die Wäldchen, die das Cottage ihrer Eltern von dem kleinen Herrenhaus der Kingswoods im Dorf trennten.
    Unterwegs atmete sie tief in der klaren, nach Schnee und Nadelbäumen riechenden Landluft durch. »Miss Fielding!« hörte sie hinter sich die helle Stimme eines Jungen. »Wie war es in London?«
    Sie drehte sich um und lächelte den jungen Billy Evans an, den Müllerssohn. »Es war sehr aufregend«, antwortete sie. »Warum bist du zu dieser Zeit nicht in der Schule?« Sie bedachte ihn mit einem übertrieben misstrauischen Blick, da es nicht zum ersten Mal gewesen wäre, wenn man Billy beim Schuleschwänzen erwischt hätte.
    »Ich wurde losgeschickt, im Pfarrhaus ein Buch zu borgen«, erklärte er fröhlich. »Wie kommen Sie mit Ihrem Roman voran, Miss Fielding?«
    »Ich habe gerade erst damit angefangen«, gestand sie. »Ich glaube, im Sommer werde ich ihn fertig haben.«
    »Das werde ich meiner Mutter erzählen. Sie liebt Ihre Bücher, obwohl sie sie vor Pa verstecken muss.«
    »Warum denn das?«
    »Er mag es nicht, wenn sie liest. Er sagt, sie könne auf den Gedanken kommen, genau wie Mathilda wegzulaufen.«
    Billy und Sara lachten. Sie zerraufte ihm das rote Haar. »Das würde deine Mutter nie tun, Billy. Außerdem wäre Mathilda beinahe von einer Brücke gesprungen. Siehst du, das kommt davon, wenn man wegläuft.«
    Er grinste listig. »Dann nehme ich an, dass Sie Mr. Kingswood nicht mehr verlassen werden.«
    Sie beugte sich zu dem Jungen vor. »Glaubst du, dass er mich vermisst hat?« fragte sie ihn in verschwörerischem Ton. Zu ihrem Entzücken lief er puterrot an.
    »Fragen Sie ihn doch!« antwortete er und machte sich auf der Straße davon.
    »Die Absicht habe ich.« Gemächlichen Schritts setzte Sara den Weg fort und seufzte wohlig und traurig zugleich.
    Hier gehörte sie hin, an diesen Ort, wo ihr alles vertraut war. Sie kannte jeden Weg, jede Wiese und jeden Bach, alle Leute im Dorf und die Geschichten der Menschen, die dort wohnten, Greenwood Corners war ein hübscher Ort. Diesmal war die Heimkehr jedoch anders als sonst. Statt Erleichterung und Freude zu empfinden, fühlte Sara sich leer, als habe sie einen lebenswichtigen Teil von sich zurückgelassen. Nicht einmal ihre Eltern und deren liebevolles Willkommenslächeln wären imstande gewesen, ihr das Unbehagen zu nehmen. Es drängte sie, Mr. Kingswood zu sehen, weil sie hoffte, er möge ihr den Trost spenden, den sie brauchte.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie sich dem Haus der Kingswoods näherte. Es war ein bezauberndes, im klassischen Stil gebautes Landhaus. Efeu rankte sich an der schlichten weißen Front hoch. Im Innern waren die Räume mit einfachem Stuckwerk dekoriert und in zarten ockrigen, beigen und erbsengrünen Farbtönen gehalten. In der warmen Jahreszeit sah man Martha Kingswood, Mr. Kingswoods Mutter oft im hinter dem Herrenhaus gelegenen Küchengarten, wo sie sich um ihre Kräuter und das Gemüse kümmerte. In den Wintermonaten verbrachte sie ihre Zeit im Salon, wo sie nahe beim hellen, wärmenden Kaminfeuer saß und Handarbeiten machte. Mr. Kingswood hielt sich natürlich in der Bibliothek auf, vertieft in seine heißgeliebten Geschichtsbücher und Gedichtbände.
    Sara klopfte an die Tür und trat sich die Schuhe auf der Fußmatte ab. Nach einigen Minuten erschien Mrs. Kingswood. Sie war eine attraktive Frau, die blaugraue Augen und strohfarbenes Haar hatte, das einst blond gewesen war. Ihre freundliche Miene schwand, als sie die Besucherin erblickte. »Wie ich sehe, sind Sie von Ihrer Herumtreiberei zurück.«
    Sara hielt Mrs. Kingswoods scharfem Blick stand und lächelte fröhlich. »Ich habe mich nicht herumgetrieben, sondern recherchiert.« Unwillkürlich dachte sie an die vor einigen Jahren ausgesprochene Warnung der Mutter. »Sei vorsichtig, was du dieser Frau erzählst, Sara«, hatte die Mutter gesagt. »Ich kenne Martha seit ihren Mädchentagen.
    Sie wird dich ermutigen, dich ihr anzuvertrauen, und dann deine Worte gegen dich verwenden.«
    »Aber ich habe ihr nie Anlass gegeben, eine Abneigung gegen mich zu empfinden«, hatte Sara eingewandt.
    »Du hast

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