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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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sich zu beruhigen. »Lass mich dir etwas sagen, Perry. Es wäre unklug von dir zu glauben, ich sei glücklich damit, ewig auf dich zu warten!«
    »Was meinst du damit?« fragte er, verblüfft durch diesen Temperamentsausbruch.
    Sara blieb stehen und sah ihn voll an. »Hättest du mich wirklich haben wollen, wäre es dir nicht möglich, von mir getrennt zu sein. Du würdest niemanden zwischen uns treten lassen. Und du hättest mich inzwischen schon verführt.«
    »Sara!« rief er aus und starrte sie ungläubig an. »So habe ich dich noch nie erlebt! Du bist außer dir. Was ist dir in London. widerfahren?«
    »Nichts! Ich habe nur eine Bestandsaufnahme gemacht.« Die Selbstbeherrschung wiedergewinnend« sah Sara ihn entschlossen und sehnsüchtig zugleich an. »Ich habe einen Beschluss gefasst, Perry.«
    »Oh, hast du das?« Der mürrische Zug um seinen Mund vertiefte sich. »Nun, ich lasse mir nichts vorschreiben, meine Liebe.«
    »Ich hoffe, das stimmt.« Ich befürchte jedoch, dass du dich von den Wünschen deiner Mutter leiten lässt. Du weißt so gut wie ich, dass sie ihr Möglichstes getan hat, um uns im Weg zu sein. Ich habe immer zu verhindern versucht, dass du zwischen ihr und mir wählen musst, doch nun sehe ich keine andere Möglichkeit, die Situation zu klären.«
    Sara atmete tief durch. »Ich will dich heiraten« Perry. ich möchte mich um dich kümmern und dir eine liebevolle Frau sein. Aber dein Werben, oder was immer es in den vergangenen vier Jahren war, muss auf die eine oder die andere Weise ein Ende haben. Falls du mir nicht bald, sehr bald, einen Heiratsantrag machst, werde ich unsere Beziehung für immer beenden.«
    Perry wurde kreidebleich. Schweigend starrten Sara und er sich an. Beide waren erstaunt, dass sie solch nachdrückliche Worte hatte äußern können. In seinen Augen sah sie Zorn und den Ausdruck des Verletztseins aufkeimen, doch sie schaute ihn weiterhin entschlossen an.
    Ein Windstoß fasste ihn, und er fröstelte, da er keine Jacke trug. »Mir ist kalt«, murmelte er, drehte sich um und ließ Miss Fielding stehen. Eilends kehrte er ins Haus zurück, wo seine Mutter wartete.
    Sara fühlte sich wie stets durch den Anblick des auf einer kleinen Anhöhe liegenden Cottage ihrer Eltern getröstet.
    Es hatte ein Wohnzimmer, ein Speisezimmer und drei Schlafräume und seitlich im Garten einen großen Schuppen, der als Stall und Remise benutzt wurde. Die betagten Eltern hatten in diesem Haus seit fast vierzig Jahren gelebt, nachdem sie es von Saras Großeltern geerbt hatten. Es bedeutete Sicherheit und Frieden für sie« ganz gleich, welche misslichen Dingen ihnen in der Außenwelt zustießen.
    Sara näherte sich dem Cottage und sah, dass die kleinen rechteckigen Fenster hell erleuchtet waren. Die Silhouetten mehrerer Köpfe waren zu erkennen. Die Eltern hatten Besuch. Ihr sank das Herz. Manchmal blieben die bejahrten Freunde der Eltern stundenlang und plauderten bei unzähligen Tassen Tee. Im Moment wollte sie niemandem begegnen, doch das ließ sich nicht vermeiden. Sie rang sich ein halbherziges Lächeln ab, machte die Haustür auf und betrat das Cottage. Wie erwartet, saßen auf sämtlichen der abgenutzten Sitzmöbel Gäste, die Hughes, die Brownes und Archie Burrows, der vor kurzem Witwer geworden war.
    »Du bist früh zurück, Sara«, rief ihr Vater aus. Er war von gedrungenem Wuchs, hatte breite Schultern und eine silbergraue Mähne. Sein faltiges Gesicht erhellte sich durch ein breites, ansteckendes Lächeln. Er klopfte auf den Polsterschemel, der neben seinem Sessel stand. »Nimm dir einen der köstlichen Kuchen, die Mrs. Hughes mitgebracht hat.«
    »Nein, danke«, erwiderte Sara, während die Mutter ihr half, den Mantel abzulegen. »Ich glaube, nach dem Spaziergang werde ich mich ausruhen.«
    »Nanu, sieh an!« rief Mrs. Browne aus. »Die Wangen des armen Kindes sind ganz von der Kälte gerötet. Der Wind ist heute ziemlich beißend, nicht wahr?«
    »Ja, wirklich«, murmelte Sara, nicht willens zu erklären, dass die Röte ihrer Wangen auf ihren Gefühlsaufruhr, aber nicht auf die Kälte zurückzuführen war.
    »Wie geht es dem jungen Mr. Kingswood?« fragte eine der betagten Damen, und alle Anwesenden sahen neugierig Sara an. »Er ist so attraktiv wie immer, nicht wahr?«
    »O ja!« Sara rang sich zu einem gequälten Lächeln durch, ehe sie sich in, die Geborgenheit ihres Zimmers zurückzog.
    Sie setzte sich auf das schmale Bett, faltete die Hände im Schoß und starrte das an

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