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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Dienst erwiesen, indem du jedes Mal deine Gefühle mit einem Lächeln überspieltest.«
    »Ich nehme an, das war falsch«, räumte sie ein. Ihr fiel auf, dass Mr. Kingswood dunkle Ringe unter den Augen hatte.
    »In einigen Punkten hast du recht«, erwiderte er und überraschte sie dadurch, dass er plötzlich vor ihr auf die Knie fiel. Behutsam ergriff er ihre Hände. »Meine Mutter wird unsere Verbindung nicht billigen, jedenfalls vorläufig nicht. Aber nach einer Weile wird sie sich daran gewöhnt haben. Es ist sogar möglich, dass du und meine Mutter eines Tages Freundinnen seid.« Sara wollte etwas äußern, doch Mr. Kingswood hob die Hand. »Du hattest noch in einem anderen Punkt recht, mein Liebling. Es ist verschwenderisch von mir, die Liebe nicht anzunehmen, wenn sie innerhalb meiner Reichweite ist. Ich möchte mit dir zusammen sein, Sara.« Fest hielt er ihre Hände und schaute ihr in das gerötete Gesicht. »Ich liebe dich, Sara. Wenn du mich haben willst, dann möchte ich, dass wir im Frühjahr heiraten.«
    »Ja, ja!« Sie sprang auf, schlang Perry die Arme um den Hals und wäre vor Aufregung fast mit ihm hingefallen.
    Er lachte und küsste sie und versuchte dann, ihre Begeisterung zu dämpfen. »Ruhig, Liebling, oder wir wecken deine Eltern auf.«
    »Vermutlich lauschen sie an der Tür«, erwiderte Sara und drückte den Verlobten noch fester an sich. »O Perry, du hast mich so glücklich gemacht!«
    »Du hast mich noch glücklicher gemacht. »Mr. Kingswood und Sara lachten sich an. Er strich ihr die wild ums Gesicht hängenden Haare über die Schultern zurück.
    »Komm morgen Vormittag wieder her, und sprich mit meinem Vater«, sagte sie drängend. »Das ist nur eine Formalität, aber er wird sich freuen.«
    »Ja, und dann kommst du mit mir, damit wir meiner Mutter die Neuigkeit mitteilen können.«
    »Oje!« konnte Sara sich nicht enthalten zu äußern.
    Perry bedachte sie mit einem missbilligenden Blick. »Wenn du dich ihr in liebevoller und gutwilliger Einstellung näherst, wird sie in der gleichen Weise darauf reagieren.«
    »Also gut«, erwiderte Sara. »Ich bin so glücklich, dass ich gewillt wäre, sogar den Teufel persönlich zu küssen.«
    Perry schien den spröden Unterton in ihrer Stimme nicht gehört zu haben. Den Grund dafür konnte er auch nicht wissen, Sara unterhielt sich noch einige Minuten mit ihm. Danach tauschten sie beide einige hastige Küsse, und dann verließ er das Cottage. Die ganze Zeit, in der er dagewesen war, hatte Sara die befremdlichsten, furchteinflößendsten Gedanken gehabt, den, Gefühlsaufruhr jedoch nicht zu erkennen gegeben. Erst als Mr. Kingswood fort war, gestattete sie sich, über den Erinnerungsfetzen an Mr. Cravens Küsse und Berührungen nachzudenken. Unsicher atmete sie durch und kam sich vor, als werde sie von einem Geist verfolgt. Das durfte nicht noch einmal passieren. Sie musste sich jeden Gedanken an Mr. Craven für immer aus dem Kopf schlagen. Er hatte gesagt, er würde sie vergessen. Erbittert überlegte sie, wie er das anstellen wolle, ob es für ihn leicht sei, indem er sich einer anderen zuwandte.
    Es war lächerlich, über jemanden wie ihn, mit dem es keine gemeinsame Zukunft gab, ins Grübeln zu geraten. Was es zwischen ihnen beiden gegeben hatte, war zu Ende. Die Episode war wirklich so kurz gewesen, dass sie Sara wie ein Traum vorkam. Perry war die Wirklichkeit, und ihr Leben in Greenwood Corners ebenso. Sara würde zufrieden sein, Angehörige und Freunde zu haben, und eine Zukunft mit dem Mann, der sie liebte.
    »Ich vermag es noch immer nicht zu glauben, dass unser junger Mr. Kingswood endlich unseren Erwartungen entsprechend gehandelt hat.« Lächelnd schüttelte Mrs. Hodges den Kopf und sah Mrs. Fielding zu, die ihr den Feuerrost sauber machte. Miss Fielding häufte Holz im Küchenofen auf. Da Mr. und Mrs. Hodges betagt waren und er an Rheuma litt, brauchten sie manchmal im Haushalt Hilfe. Sie staubte die heißgeliebte Küchenanrichte ab, auf der viel Steingut und Porzellan stand, und sagte leutselig: »Du lieber Himmel, ich bin erstaunt, dass Mrs. Kingswood das ihrem Sohn erlaubt hat.« Sie bemerkte Mrs. Fieldings und Miss Fieldings zurückhaltende Mienen, hörte zu lächeln auf und machte ein langes Gesicht. Sie hatte die beiden zum Lachen bringen wollen. Stattdessen schien sie einen wunden Punkt getroffen zu haben.
    Mit einem Achselzucken nahm Sara der Situation die Spannung. »In dieser Angelegenheit hatte Mrs. Kingswood

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