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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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sich selbst eingestehen konnte. Ein quälendes Gefühl der Einsamkeit, das sie zu verzehren drohte, hatte sie plötzlich überkommen. Sie sehnte sich schmerzlich nach dem, was sie nie bekommen würde.
    »Auch mir tut es leid«, murmelte Tabitha und errötete schuldbewusst. »Ich werde Sie nicht wieder behelligen, Miss Fielding. Das schwöre ich bei meinem Leben.« Rasch verließ sie den Raum und unterließ es, noch ein Wort zu äußern.
    Sara wankte zum Kamin, setzte sich auf den harten Fußboden und schmiegte das Gesicht an die Knie. Verzweifelt versuchte sie, sich davon zu überzeugen, dass sie töricht wäre, das Glück, das sie vielleicht mit Mr. Kingswood fand, einfach fortzuwerfen. Sie malte sich aus, zu Mr. Craven zu reisen und ihm zu sagen … Was würde sie ihm sagen? Sie lachte albern auf. »Ich möchte Sie noch einmal sehen«, flüsterte sie. Sie wollte ihm wieder nahe sein, und sei es auch nur für einige Minuten. Und ihm erging es nicht anders, denn sonst hätte er nicht mit einer anderen geschlafen und vorgegeben, mit ihr, Sara, zusammen zu sein.
    »Ich, werde Sie vergessen, Miss Fielding, ganz gleich, was es mich kostet.«
    Was hätte sie davon, selbst wenn sie sich einige kostbare Minuten stahl, um bei ihm zu sein? Er würde sie nicht sehen wollen. Was konnte sie zu ihm sagen, da sie doch nicht imstande war, sich ihre Gefühle zu erklären?
    Sie stützte den Kopf auf den Unterarm und stöhnte gequält auf. Sie wandelte am Rande eines Abgrundes, musste die gefährliche Zuneigung für Mr. Craven vergessen und sich dem Mann zuwenden, den sie seit ihren Mädchentagen geliebt hatte. Plötzlich hatte sie den Eindruck, Perry sei fähig, sie vor sich selbst zu retten.
    Unbeholfen stand sie auf und löschte rasch das Feuer. Sie holte ihren Mantel und die Handschuhe, stürmte aus dem Haus und rannte so schnell, wie die Füße, sie trugen, zu den Kingswoods. Auf dem langen Weg stach die eisige Luft ihr beim Atmen in die Lungen, und die Kälte schien ihr bis ins Mark zu dringen. Ein schrecklicher Druck schien ihr auf der Brust zu liegen.
    »Mach, dass das alles weggeht, Perry«, flüsterte sie. »Gib, mir das Gefühl von Sicherheit, und liebe mich. Sag mir, dass wir zusammengehören.«
    Es war ihr gleich, falls er dachte, sie sei nicht mehr ganz bei Sinnen: Alles, was sie von ihm wollte, war, dass er die Arme um sie schlang und ihr versicherte, sie zu lieben. Und das würde er tun. Die Vorstellung, wie er sie in den Armen hielt, gab ihr neue Kraft. Er würde sanft und zartfühlend sein und ihr die Ängste nehmen.
    Vor Aufregung stockte ihr der Atem, als sie das Haus der Kingswoods erreicht hatte und Perry ein Pferd von der Koppel zum Stall führen sah. Er bemerkte sie und drehte sich zu ihr hin. Vom Reiten war sein Gesicht gerötet, und seine Augen leuchteten. »Sara? Warum bist du so erregt? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Ich musste dich unbedingt sofort sehen.« Sie hetzte zu ihm, klammerte sich an ihn und legte den Kopf in seine Halsbeuge. »Ich war so unglücklich, Perry, und habe mich gefragt, wie wir die Entfremdung zwischen uns beheben können. Es tut mir so leid, falls ich anspruchsvoll und unvernünftig gewesen bin. Ich möchte, dass zwischen uns alles gut ist. Sag mir, dass du mich liebst. Sag mir »Was ist denn in dich gefahren?« fragte er erstaunt und schloss die Arme um sie.
    »Nichts. Nichts Besonderes. Ich wollte nur…« Da sie sich in ihrer Aufregung nicht verhaspeln wollte, hielt sie inne und drückte sich noch enger an ihn.
    Nach einer Weile stummen Erstaunens schob er sie sacht von sich und sagte in leicht tadelndem Ton: »So hast du dich nie aufgeführt, Liebling. Mit wehendem Haar und verstörtem Blick durch die Gegend zu rennen! Dafür hast du keinen Grund. Natürlich liebe ich dich. Habe ich dir je Anlass gegeben, daran zu zweifeln? Ich werde froh sein, wenn du mit dem Schreiben aufhörst. Das macht dich zu gefühlsbetont, und das wäre nicht gut für unsere Kinder.
    Übrigens auch nicht für mich.«
    Sara nahm Mr. Kingswoods Gesicht zwischen die Hände und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Sie spürte, wie er sich versteifte. Seine Erwiderung des Kusses war zaghaft, nur ein leichtes Bewegen der Lippen. Dann straffte er sich und schaute Sara schockiert an. »Was ist mit dir los, Sara?« fragte er streng. »Warum benimmst du dich so?«
    »Ich möchte dir gehören«, antwortete sie errötend. »Ist das .so falsch von mir, da wir doch in wenigen Monaten heiraten werden?«
    Ja, es

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