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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ist falsch, und das weißt du.« Seine Wangen wurden so rot wie ihre. »Anständige, gottesfürchtige Leute sollten die moralische Kraft haben, ihre niederen Triebe zu zügeln.«
    »Das hätte deine Mutter sagen können. Von dir habe ich das nicht erwartet.« Eifrig presste Sara sich an ihn. »Ich brauche dich«, flüsterte sie und hauchte ihm Küsse auf die Wange und das Kinn. Das Blut kochte ihr in den Adern.
    »Ich will, dass du mich liebst, Perry, hier, jetzt!« Geschwind zog sie ihn zu einem Stapel säuberlich zusammengelegter Decken und einigen Heuballen. Unsicher machte er einige Schritte vorwärts. »Mach mich zu der Deinen«, murmelte sie, bot ihm den Mund dar und öffnete die Lippen. Dann ließ sie die Zungenspitze über seine Lippen gleiten.
    Abrupt sog er den Atem ein und stieß sie fort. »Nein!« Vorwurfsvoll und verlangend zugleich starrte er sie an. »Das will ich nicht! Und ich will dich ganz gewiss nicht so küssen, als seist du eine französische Kokotte.«
    Sie wich einen Schritt zurück und fühlte ihr Gesicht erstarren. Es war, als stehe sie neben sich und beobachte ein etwas von ihr entferntes Geschehen.
    »Woran liegt dir so?« fragte Perry hitzig. »An dem Beweis, dass ich dich liebe?«
    »Ja«, gab sie zu. »Ich nehme an, dass es das ist.«
    Das Eingeständnis brachte ihr kein Mitgefühl oder Verständnis von seiner Seite. Stattdessen schien es ihn noch wütender gemacht zu haben. »Welche Dreistigkeit! Wenn. ich an das bescheidene, unschuldige Mädchen denke, das du einmal warst … Bei Gott, du benimmst dich eher wie deine, verfluchte Mathilda. Ich fange zu argwöhnen an, dass du in London den Avancen irgendeines Liederjans erlegen bist, Wie, sollte ich mir sonst dein Betragen erklären?«
    Früher hätte Sara Mr. Kingswood vielleicht um Vergebung gebeten. Nun führten seine Beschuldigungen jedoch dazu, dass auch sie in Wut geriet. »Vielleicht ist der Grund nur, dass, ich es nach vier Jahren leid bin, dich auf sittsame Weise zu lieben! Und falls du dich fragst, ob ich noch jungfräulich bin, dann lass dir sagen, dass es der Fall ist, auch wenn ich nichts davon habe.«
    »Du scheinst jetzt viel erfahrener zu sein als vor deiner Abreise.«
    »Vielleicht bin ich das«, erwiderte Sara aufgebracht. »Stört dich die Vorstellung, andere Männer könnten mich begehren? Ist dir der Gedanke zuwider, ich könnte außer dir noch von einem anderen Mann geküsst worden sein?«.
    »Ja, das stört mich!« Perry war so zornig, dass sein attraktives Gesicht rote Flecken aufwies. »Es stört mich so sehr, dass ich meine Absicht, dich zu heiraten, noch einmal überdacht habe.« Jedes Wort hatte wie ein Peitschenknall geklungen. »Ich habe dich so geliebt, Sara, wie du einmal warst. Aber ich will dich nicht, so wie du jetzt bist. Wenn du meine Gattin werden willst, musst du einen Weg finden, wieder zu dem Mädchen zu werden, in das ich mich verliebt habe.«
    »Das kann ich nicht!« Sie rannte aus dem Stall und rief über die Schulter zurück: »Du kannst deiner Mutter also mitteilen, dass unsere Verlobung gelöst ist. Ich bin sicher, sie wird entzückt sein.«
    »Sie wird nur bekümmert sein und Mitleid mit dir haben.«
    Abrupt blieb Sara stehen und schaute zu Mr. Kingswood zurück. »Ist es das, was du wirklich denkst?« Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Ich frage mich, warum du glaubst, dass du überhaupt eine Frau brauchst, Perry Warum willst du heiraten, wenn du deine Mutter hast, die sich um dich kümmert? Falls du beschließt, anderen Mädchen aus dem Dorf den Hof zu machen, wirst du bald feststellen, wie wenige von ihnen gewillt sind, die selbstherrliche Art deiner Mutter zu ertragen. Tatsächlich fällt mir keine junge Frau ein, die bereit wäre, euch beide in Kauf zu nehmen.«
    Sara rannte weiter und meinte, Mr. Kingswood sie rufen zu hören, lief jedoch nicht langsamer. Sie war froh über die gerechtfertigte Entrüstung, die sie aufrechthielt. Auf dem Heimweg rief sie sich die Szene im Stall mehrmals ins Gedächtnis zurück und war abwechselnd wütend und bedrückt. Nachdem sie das Cottage erreicht hatte, knallte sie die Haustür mit voller Wucht hinter sich zu. »Es ist vorbei«, sagte sie, ließ sich in einen Sessel fallen und schüttelte ungläubig den Kopf. »Es ist vorbei. Es ist vorbei.«
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, als die Eltern nach Haus kamen. »Wie war es bei Reverend Crawford?« erkundigte sie sich niedergeschlagen.
    »Wunderbar!« antwortete Katie. »Aber

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