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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ich bin.«
    »Ich weiß, was du warst«, erwiderte Alexander. »Selbst noch vor fünf Jahren hätte ich gesagt, dass du jemanden wie Miss Fielding nicht verdienst. Aber du hast dich geändert, Derek. Du hast dich hinreichend geändert. Und wenn sie etwas an dir findet, das ihre Zuneigung für dich wert ist, dann verschmäh um Gottes willen nicht das Geschenk, das dir vom Schicksal gemacht wird.«
    »Oh, wie einfach!« entgegnete Derek verächtlich. »Es spielt keine Rolle, dass ich ein Bastard bin. Miss Fielding hat nichts Besseres als einen Mann verdient, der einen falschen Namen trägt, schöne Sachen anhat und mit scheußlichem Akzent spricht. Es ist nicht wichtig, dass ich keine Angehörigen habe und keiner Religion zugehöre.
    Ich glaube nicht an fromme Dinge, Ehre oder selbstlose Beweggründe. Aber warum sollte das von Bedeutung für sie sein?« Geringschätzig verzog Derek die Lippen. »Eine Verbindung zwischen ihr und mir wäre kein Geschenk des Schicksals, Alex. Es wäre ein verdammter Witz.«
    »Offenbar weißt du am besten, was gut für dich ist.« Alexander ließ das Thema fallen. »Entschuldige, aber ich muss Lily suchen. Vermutlich muss sie sich ihrer Verehrer erwehren. Im Gegensatz zu dir bin ich sehr eifersüchtig.«
    Derek sah dem sich entfernenden Freund hinterher. Dann richtete er den Blick auf Miss Fielding und die sie umgebenden Galane. »Eifersucht« war ein viel zu gelindes Wort für seine Gefühle. Er verachtete die Männer, die um Miss Fieldings Gunst buhlten. Er hätte sie am liebsten angeschrien und in die Flucht geschlagen und Miss Fielding vor ihren lüsternen Griffen und Blicken gerettet. Aber was hätte er mit ihr anfangen sollen?
    Der Gedanke, sie zu seiner Mätresse zu machen, war ebenso undenkbar wie die Vorstellung, sie zu heiraten. So oder so würde er sie ruinieren. Die einzige Möglichkeit war, sich ihr fernzuhalten, doch diese Lösung des Problems schien ebenso unausführbar zu sein wie die Absicht, nicht mehr atmen zu wollen. Ihre körperliche Anziehungskraft war zu stark, Noch überwältigender war jedoch das alarmierende Gefühl, das er in ihrer Nähe hatte, ein Gefühl, das Glückseligkeit gefährlich nahe kam. Kein Mann auf der Welt hatte weniger das Recht dazu als er.

Kapitel 13
    Mr. Craven war nirgendwo zu sehen. Sara hatte jedoch das Gefühl, er beobachte sie. Zuvor hatte er sich unter die Gäste gemischt und Freundlichkeiten mit ihnen ausgetauscht. Es war ihr nicht entgangen, dass die Frauen ihm alle möglichen Signale gegeben hatten – flatterhafte Blicke, spieleri7 sehe Klapse mit dem Fächer auf die Schulter. In einem Fall hatte eine Dame sogar dreist und absichtlich mit ihrer kaum verhüllten Brust seinen Arm gestreift.
    Frauen waren gleichermaßen von seiner ungezügelten Kraft und seiner Eleganz fasziniert. Es war, als lodere unter der eisigen Oberfläche ein wildes Feuer, und jede Frau hoffte, diejenige zu sein, die Mr. Cravens Reserviertheit durchbrach.
    »Vielleicht würden Sie mir die Ehre geben, Miss Fielding, noch einen Walzer mit mir zu tanzen?« Viscount Tavisham stand viel zu nahe vor ihr und starrte sie mit seelenvollem Ausdruck in den braunen Augen an.
    Sara lächelte nichtssagend und überlegte sich, was sie antworten solle. Sie hatte schon zweimal mit ihm getanzt.
    Ein drittes Mal kam nicht in Frage. Das würde von den Gästen bemerkt werden und zu unangebrachten Mutmaßungen führen. Nicht, dass Sara den impulsiven jungen Heißsporn nicht mochte. Sie wollte ihn jedoch nicht ermutigen. »Ich befürchte, das Tanzen hat mich müde gemacht«, erwiderte sie mit entschuldigendem Lächeln.
    Eigentlich stimmte das sogar. Mehrere Walzer und eine lebhafte Quadrille hatten dazu geführt, dass ihr die Füße weh taten.
    »Dann suchen wir uns ein stilles Plätzchen und plaudern.«
    Viscount Tavisham reichte Miss Fielding höflich den Arm. Es gab eindeutig keine Möglichkeit, ihn zu meiden.
    Innerlich seufzend begleitete Sara ihn durch die lange Galerie mit den zahllosen französischen Türen und setzte sich auf eine polierte Holzbank, die eine kunstvoll geschnitzte Rücklehne hatte. »Möchten Sie ein Glas Punsch?«
    erkundigte er sich. Sie nickte. »Bleiben Sie hier«, bat er sie. »Rühren Sie sich ja nicht von der Stelle. Ich bin gleich zurück. Und falls ein Mann sich bei Ihnen einfindet, sagen Sie ihm, Sie seien bereits vergeben.«
    Sara neigte spöttisch das Haupt und gab vor, sich nicht zu regen. Lord Tavisham verbeugte sich knapp, ehe er sie

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