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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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schön ehrlich daran sein, sich als Butler auszugeben, wenn man gar keiner ist?«
    »Nun, du kannst mir glauben, dass es wahrlich kein Vergnügen ist, bei fremden Leuten den Butler zu spielen. Ein ganz schön harter Job. Deine Eltern sind ziemlich pingelig.«
    »Vielleicht sind Sie auch gar nicht so gut im Butler-Spielen, wie Sie sich einbilden. Clancy hat gleich vermutet, dass Sie kein Butler sind, sondern dass mehr dahintersteckt.«
    »Das nehme ich jetzt als Kompliment.«
    »Würde ich nicht – ich hielt Sie auf Anhieb für unterbelichtet. Mal ehrlich, kein normaler Mensch reist mit seinem eigenen Toaster durch die Gegend.«
    »Der Toaster ist, ehrlich gesagt, ein Kommunikationsgerät – damit kann man schriftliche Nachrichten verschicken und empfangen.«
    »Sieh an, sieh an«, sagte Ruby und hatte das Bild vor Augen, als Hitch seinen Toast so komisch anstarrte. »Und wie läuft es genau mit diesem ganzen Undercoverzeug?«
    »Nun, deine Eltern dürfen natürlich keinen Verdacht schöpfen, niemand darf etwas merken – und das gilt übrigens auch für deinen Kumpel Clancy Crew. Das ist Regel Nummer eins: Klappe halten! «
    »Hab ich schon mal gehört«, kommentierte Ruby spöttisch.
    »Also, ist das klar?«
    »Klar doch: Klappe halten. Was soll daran schwierig sein?«
    »Oh, Kleine, täusch dich da mal nicht: Das ist der schwierigste Teil. Codeknacken und alles andere ist ein Klacks im Vergleich dazu, ein Geheimnis wie dieses für sich zu behalten!«
    Mrs Digby beschloss, es sich gemütlich zu machen …
    Sie hatte ihre neue Umgebung auskundschaftet und entdeckt, dass sie hier eingesperrt war – diese Schlösser konnte niemand knacken –, in einer Art riesiger Lagerhalle, aber immerhin hatte sie jeden nur erdenklichen Luxus.
    So fühlt man sich also, wenn man Redfort heißt, sagte sie sich, als sie es sich im Designer-Klubsessel von Brant Redfort gemütlich machte. Sie trug eines von Sabina Redforts Abendkleidern – das lange, das von oben bis unten mit silbrigen Pailletten besetzt war. Okay, es war vielleicht etwas zu elegant für eine entlegene Lagerhalle, aber Mrs Digby hatte es schon immer mal anprobieren wollen, und außerdem würde es niemals jemand erfahren.
    Mrs Digby, praktisch wie immer – meine Vorfahren waren Pioniere, die in Flüssen nach Gold gesucht haben, Waschbären jagten und rösteten und wilde Beeren roh aßen, manchmal auch die Waschbären roh und die wilden Beeren geröstet –, hatte eine Verlängerungsschnur aufgetrieben und den gut bestückten Kühlschrank eingeschaltet. In nächster Zeit würde sie nicht verhungern, das stand fest.
    Wir Digbys haben immer überlebt, und daran wird sich nichts ändern, weil wir vor harter Arbeit nicht zurückschrecken und auch kleine Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, sagte sich Mrs Digby, während sie sich Mrs Redforts Kunstnerzstola um die Schultern legte.
    Jetzt muss ich nur noch zusehen, dass ich den Fernseher angeschlossen kriege.

11. Kapitel
    Die Augen folgten den Zeigern
    »Sie ist bestimmt in Miami«, vermutete Brant Redfort.
    »Wer ist bestimmt in Miami?«, fragte Sabina.
    »Mrs Digby«, erklärte Brant. »Erinnerst du dich noch an damals, als sie so wütend war, weil du uns allen eine Essiggurkendiät verordnet hast? Da hat sie gesagt, die würde uns alle von innen her pökeln.«
    »Ah, ja.«
    »Und was hat sie damals gemacht? Hat ihre Koffer gepackt und ist nach Miami geflogen. Dort ist sie geblieben, bis du wieder Vernunft angenommen hattest, wie sie sagte.« Zufrieden verschränkte Brant die Arme vor der Brust – wie ein Mann, der gerade mit Erfolg ein kniffliges Kreuzworträtsel gelöst hatte.
    »Weißt du was, Brant? Du bist ein Genie !«, rief Sabina und wandte sich strahlend an Ruby. »Dein Vater ist ein Genie, Ruby!«
    Ruby war zwar etwas anderer Meinung, doch das behielt sie lieber für sich.
    »Miami! Genau, dort muss sie sein!«, fuhr Sabina aufgeregt fort. »Am Pokertisch, jede Wette! Dem Himmel sei Dank!« Sie goss sich ein weiteres Glas Tomaten-Sellerie-Vitaminsaft ein. »Sie ist eine Zockerin vor dem Herrn!« Zufrieden griff Sabina wieder nach ihrer Illustrierten: Die Welt der Superreichen . »Oh, da wird sich der alte Freddie aber freuen. Hier steht, dass die Sicherheitsvorkehrungen enorm verstärkt wurden und die Twinford City Bank jetzt zu den sichersten Banken der Vereinigten Staaten gehört.«
    »Das höre ich gern«, sagte Brant. »Ich habe heute erst meinen letzten Gehaltsscheck eingereicht! Den weiß ich gern in

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