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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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abnehmen!«
    »Glaub mir jetzt endlich!«, zischte Ruby.
    »Okay, ich glaube dir, Ruby, aber sonst vermutlich keiner.«
    Sie rollten den Trolley durch den Flur des fünften Stockwerks bis zum Zimmer 524. Dort angekommen, kroch Ruby in den Trolley und versteckte sich unter dem großen weißen Tischtuch.
    »Was jetzt?«, wisperte Clancy.
    »Anklopfen!«, zischte Ruby.
    »Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest«, sagte Clancy, bevor er so zaghaft klopfte, dass es ein Wunder war, dass ihn jemand hörte.
    Die rothaarige Frau öffnete die Tür, ein Telefon am Ohr, da sie offenbar in ein intensives Gespräch verwickelt war.
    »Entschuldige, Bobby – da ist jemand an der Tür«, sagte sie in den Hörer, dann musterte sie Clancy streng. »Ja?«
    »Zimmerservice«, sagte Clancy schüchtern.
    »Hab nichts bestellt«, erklärte die Frau und griff nach ihrer Brille.
    Clancy blieb stumm, bis er in die rechte Wade gezwickt wurde.
    »Geht auf Kosten des Hauses«, sagte er hastig.
    »Okay, stell’s dort drüben hin«, sagte die Frau und deutete auf das andere Ende ihres Zimmers. Dann kniff sie die Augen zusammen. »Du bist recht jung für einen Hotelboy, hm?«
    »Ich bin älter, als ich aussehe«, versicherte ihr Clancy.
    »Ein Glück, weil du nämlich wie neun aussiehst.«
    Clancy beschloss, dass er die Frau nicht mochte.
    Sie nahm ihr Telefongespräch wieder auf. »Hör mal, ich muss gleich aufhören, Bobby. Ich muss diese rote Pampe auswaschen, bevor meine Haare feuerrot werden.«
    Während Clancy so tat, als hätte er eine Ahnung, wie man mit einem Servicetrolley umgeht, verschwand die Frau im Badezimmer. Ruby hörte, dass sie die Tür zumachte und gleich darauf die Dusche anging. Ruby streckte ihr Näschen unter dem Tischtuch hervor.
    »Die Luft ist rein«, flüsterte Clancy.
    Ruby kroch heraus und blickte sich um. »Und was suchen wir hier?«, fragte Clancy.
    »Keine Ahnung. Beweise eben.«
    »Für was?«
    »Woher soll ich das wissen, Clance? Du bist doch der mit den Vorahnungen, oder? Also hör auf, sinnlose Fragen zu stellen, und sieh dich um.«
    Ruby machte sich über die Blätter und Notizhefte her, während Clancy eine der überdimensionalen Sonnenbrillen anprobierte, die auf dem Tisch lagen. Sie waren alle riesig, hatten aber verschiedene Formen und Farben.
    »Cool«, sagte Clancy.
    Nach etwa fünfeinhalb Minuten stieß Ruby auf dem Schreibtisch auf einen Stapel Fotografien – sie waren eher langweilig und in einer Art Bar oder Lounge aufgenommen, die offenbar zu einem Flughafen gehörte. Sie sah sie in aller Eile durch, bis sie zu einem Foto kam, auf dem zwei Menschen zu sehen waren, die in der Schlange vor der Bar standen und die Ruby sofort erkannte – obwohl sie von hinten fotografiert waren und man ihre Köpfe nur zum Teil sehen konnte: Es waren unverkennbar ihre Eltern !
    Man sah ganz deutlich, dass der Fotograf nicht die Redforts hatte fotografieren wollen, sie standen nur zufällig im Weg. Nein, die Zielperson war ein anderer, der etwas weiter weg stand. Ein kleiner Mann mit einem großen grauen Schnauzbart schaute direkt in die Kamera, und als Ruby seine Augen sah, huschte ihr ein kalter Schauer über den Rücken – sie hatte keine Ahnung, wer dieser Mann war, erkannte aber auf Anhieb, dass ihm das nackte Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Auf den nächsten Fotos sah man, wie sich der Mann umdrehte und durch die Menge drängte, wobei er eine Frau anrempelte – Rubys Mutter? Dann rannte er zur Tür und verschwand von der Bildfläche … aber was war mit den zwei Männern in den dunklen Anzügen? Liefen sie ihm etwa nach?
    »Schau dir das an, Clance!« Ruby hielt ihm das Foto mit ihren Eltern vor die Nase. »Kennst du jemanden darauf?«
    Clancy starrte das Foto volle dreißig Sekunden lang an, bevor er sagte: »Ja, ich glaube schon. Den Mann im Hintergrund, der mit dem großen Schnauzbart, den hab ich neulich abends gesehen.«
    »Was willst du damit sagen?«, sagte Ruby überrascht.
    »An dem Abend, als ich bei euch war – und du in der Küche warst, um die Drinks zu machen. Deine Eltern haben doch ihre Dias vorgeführt – Mann o Mann, du hattest ja so recht, sie waren stinklangweilig. Erinnere mich daran, dass ich mir das nicht noch mal antue … Ich meine, vielleicht tue ich deinen Eltern ja unrecht, aber für mich sehen Bilder mit verschneiten Bergen irgendwie alle gleich aus.«
    »Clance, könntest du bitte beim Thema bleiben?«
    »Okay, also dieser Typ mit dem Schnauzbart war auf einem

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