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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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sich nicht auf sie zu stürzen. Er kam sich vor, als wäre er sexuell ausgehungert, und verstand sich selbst nicht mehr.
    Mit finsterer Miene konzentrierte er sich wieder auf die schmale Straße und beobachtete aufmerksam einige
    Nebelkrähen, die in der Luft kreisten und sich plötzlich mitten auf die Fahrbahn stürzten. Sogleich bremste Lorcan und hielt an.
    "Entschuldige, ich bin gleich wieder da!" rief er Kathleen zu und sprang aus dem Wagen.
    Die Krähen erhoben sich mit lauten Flügelschlägen, als er auf sie zueilte. Dann bückte er sich und nahm behutsam die unglücklich dasitzende Bachstelze in die Hand.
    "Was ist es?" fragte Kathleen neugierig, als er zurückkam.
    Er legte ihr das kleine Tier vorsichtig in den Schoß. "Ich befürchte, das arme kleine Ding hat einen gebrochenen Flügel."
    "Ich kümmere mich darum." Sie blickte ihn dankbar an. "Die meisten Männer wären weitergefahren."
    Lorcan kam sich vor, als hätte er eine Auszeichnung
    bekommen. "Das konnte ich nicht", antwortete er leise und sah sie an.
    "Du hast auch ein weiches Herz", stellte sie ruhig fest, und er hatte das Gefühl, in der unendlichen Tiefe ihrer dunklen Augen zu versinken. "Warum strengst du dich so an, es zu verbergen?"
    Zu seiner Überraschung umfasste sie seinen Kopf und zog ihn zu sich hinunter, um ihre warmen Lippen auf seine zu pressen.
    "Lass uns den kleinen Vogel ins Warme bringen", flüsterte sie schließlich an seinen Lippen. "Und dann müssen wir reden."
    Er begehrte sie verzweifelt. Zwischen seinem Verstand und seinem Gefühl fand ein heftiger Kampf statt. Lorcan war sich sicher, dass Kathleen früher oder später mit ihm schlafen würde.
    Aber durfte er sich darauf einlassen?
    Ungeduldig fuhr er sich durchs Haar. Warum sollte er es nicht tun? Andere vor ihm hatten solche Hemmungen nicht gehabt.
    Nein, so darf ich nicht denken, sagte er sich dann. Sie konnte nichts dafür, dass sie so ein schlechtes Vorbild gehabt hatte.
    Zumindest ist Kathleen eine zutiefst leidenschaftliche und mitfühlende Frau, während ihre Mutter nur geldgierig war, überlegte er, als er sah, wie liebevoll sie den kleinen Vogel behandelte.
    Kathleen freute sich, dass Lorcan sich, wenn auch unbewusst, etwas geöffnet hatte. Sie schöpfte Hoffnung und bat ihn, Conor aus der Kinderkrippe abzuholen. Als er dann mit dem Kleinen auf den Schultern ankam, floss ihr Herz über vor Freude.
    Con griff mit den dicken Händchen in Lorcans blondes Haar und hielt sich daran fest. Lorcan ließ ihn gewähren und lächelte nur.
    "Willst du Con füttern, während ich mich um die Bachstelze kümmere?" fragte sie betont unschuldig.
    Lorcan war bestürzt. "Hat das nicht noch Zeit?"
    Sie lachte. "Kleine Kinder und Tiere haben keine Zeit, wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht. Ich erkläre dir, wie du es machen musst", versprach sie.
    Als Lorcan schließlich ihren Sohn liebevoll fütterte, betrachtete sie die beiden sekundenlang mit sehnsüchtiger Miene, ehe sie den Flügel des Vogels so richtete, wie es der Tierarzt ihr einmal gezeigt hatte.
    Kann ich mich auf mein Gefühl verlassen? überlegte sie und bettete das Tierchen in eine Box. Hatte sie den Schlüssel zu Lorcans Herz gefunden? Wäre er bereit, Ballykisteen Manor mit ihr zu teilen? Sie war ganz aufgeregt, und in ihren Augen leuchtete es hoffnungsvoll auf.
    "Wenn du einen Moment ohne mich zurechtkommst, höre ich den Anrufbeantworter ab und bringe Declan die Liste für morgen." Sie sah Lorcan strahlend an, erleichtert darüber, dass die Feindseligkeiten zu Ende waren.
    "Wo ist Bridget?" fragte er jedoch scharf.
    "Das weiß ich nicht. Warum denn? Vielleicht ist sie noch in der Kinderkrippe ..."
    "Ich bringe ihm die Liste."
    Kathleen ahnte, was in ihm vorging. "Ich will nicht zu einem Schäferstündchen verschwinden, wenn du das meinst", erwiderte sie resigniert.
    "Dann beweis es." Er blickte sie misstrauisch an.
    "Wie denn?" Sie atmete tief ein. "Du vertraust mir in keiner Weise, stimmt's?"
    "Weshalb sollte ich auch?"
    "Bis die Schuld bewiesen ist, gilt man als unschuldig", fuhr sie ihn an.
    "Es ist doch völlig klar, dass du Harry mit deinem hinreißenden Hüftschwung oder innigen Blicken verführt oder ihn irgendwie manipuliert hast. Sonst hätte er dich nicht geheiratet", antwortete er kühl. "Ich bin überzeugt, dass du auch während der Ehe eine Affäre mit Declan hattest und dass das Kind von ihm ist. Auf Grund der Beweislage würdest du auf jeden Fall verurteilt."
    "Dann wirst du überrascht sein, was

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