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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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tauchte Kathleens Gesicht vor ihm auf. Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen.
    Es war für ihn eine ganz neue Erfahrung, dass ihm Sex so wichtig war. Aber die gemeinsamen Nächte hatten einen tiefen, unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Dann sah er sie vor sich, wie sie ihn über den Küchentisch anlächelte und ihm Tee einschenkte.
    Lorcan runzelte die Stirn. Das war doch eine häusliche oder familiäre Szene, an die er sich gerade erinnert hatte, und kein besinnungsloses Herumwälzen im Bett. Sogleich fiel ihm auch wieder ein, wie begeistert sie in Jeans und Pullover einem Baumeister zugehört hatte, der ihr die Arbeit am Gesims erklärte.
    Ungeachtet des Regens blieb er stehen. Wahrscheinlich stelle ich sie mir nur deshalb in ganz alltäglichen Situationen vor, weil sie mein Typ ist, überlegte er.
    Als er sich ausmalte, wie sie und Conor Ballykisteen mit ihrem Gepäck im Taxi verlassen würden, wurde ihm ganz übel.
    Er musste sich an der Steinmauer festhalten. Und dann spürte er zu seiner Überraschung, dass ihm Tränen in die Augen stiegen.
    Ungeduldig nahm er sich zusammen und lief weiter. Für eine kurze Zeit gelang es ihm sogar, Kathleen aus seinen Gedanken zu verdrängen.
    Schließlich setzte er sich auf den Felsen an der Stelle, wo er seinen Vater gefunden hatte. Es war ein Fehler, dass mein Vater sich mit Kathleens Mutter eingelassen hat, und ich habe den gleichen Fehler gemacht, indem ich mich mit der Tochter einließ, sagte er sich.
    Natürlich würde er die Trennung überwinden. Er hatte seine Arbeit und würde auf jeden Fall noch mehr Rechtsanwälte einstellen, die sich auf Kindesentführung auf internationaler Ebene spezialisieren sollten. Solche Fälle wie Kathleens durfte es nicht mehr geben. Im Interesse der betroffenen Kinder musste die beste Lösung gefunden werden, und das würde eine seiner Aufgaben sein.
    Normalerweise hätte ein solcher Entschluss seine Stimmung aufgehellt. Aber momentan war er viel zu deprimiert, um sich auf irgend etwas zu freuen. Nass bis auf die Haut und zitternd vor Kälte, legte er die letzten Meter zum Haus langsam zurück und öffnete leise die Tür.
    Obwohl es schon nach Mitternacht war, brannte in der Halle noch Licht. Unten auf der Treppe entdeckte er Kathleen, die zusammengekauert dort saß. Ihm war klar, dass sie seinetwegen beunruhigt gewesen und aufgeblieben war.
    Die zärtlichen Gefühle, die in ihm aufstiegen, verdrängte er rasch wieder. Sie hatte offenbar ihr Nachthemd an und sich in eine Decke eingehüllt, die sie mit einer Hand festhielt. In der anderen hielt sie eine Thermoskanne. Neben ihr lagen auf einem Teller ein Sandwich und ein Stück Apfel-Brombeer-Kuchen.
    Lorcan versteifte sich, als er sich eingestehen musste, dass seine Zuneigung zu ihr genauso stark war wie zuvor.
    Resigniert durchquerte er die Halle und setzte sich neben Kathleen. Er schüttelte sie leicht, und sogleich öffnete sie die Augen.
    "Du bist ganz nass." Müde berührte sie sein tropfnasses Haar.
    "Nimm deine Hand weg!" forderte er sie ärgerlich auf.
    Sie war jetzt hellwach. "Du brauchst mich nicht so grob anzufahren!"
    "Entschuldige. Ich bin müde." Und gereizt, fügte er insgeheim hinzu.
    "Ich habe dir eine Gemüsesuppe gemacht."
    Er runzelte die Stirn, während er sich vorstellte, wie Kathleen in der Küche gestanden und liebevoll für ihn gekocht hatte.
    Plötzlich fühlte er sich schuldig, und darüber ärgerte er sich. Er hatte sie nicht gebeten, sich aufzuopfern. Erwartete sie eine Belohnung?
    "Du hast sie extra gemacht? Warum hast du keine Suppe aus der Dose genommen?" beschwerte er sich und wusste genau, wie unfair und undankbar es sich anhörte.
    "Ich habe keine Dosensuppen. Ich dachte, du seist hungrig und durchfroren", erwiderte sie.
    "Das bin ich auch, deshalb muss ich heiß duschen", stieß er hervor. Sie sieht aus wie ein verwundetes Reh, schoss es ihm durch den Kopf.
    Er ärgerte sich darüber, dass sein Herz viel zu heftig schlug, und ging auf die Treppe zu. Als Kathleen ihm folgte, verstärkte sich seine Irritation. Er fühlte sich seltsam hilflos, und irgend etwas in ihm schien ihn zu zwingen, sich ihr in die Arme zu werfen und sich von ihr umsorgen zu lassen.
    "Was willst du?" fragte er erschöpft.
    "Ich will sicher sein, dass du die Suppe isst", antwortete sie scharf. "Aber dusch erst, sonst holst du dir eine Lungenentzündung. Wenn du es dir zur Gewohnheit machen willst, kopflos aus dem Haus zu stürzen, such dir besseres Wetter dazu

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