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Rueckkehr nach Connemara

Rueckkehr nach Connemara

Titel: Rueckkehr nach Connemara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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Harry war schwierig, aber ich habe auch mein eigenes Geschäft aufgebaut und Freundschaften erneuert." Sie strich sich das Haar zurück. Ihr war bewusst, dass jetzt alles vorbei war. "Wie du siehst, Con ist Harrys Kind, aber er hat keinen Anspruch auf das Erbe. Ich packe meine Sachen und verschwinde aus deinem Leben."
    "Nein, das ist unmöglich. Du kannst nicht gehen!" erklärte er, ohne nachzudenken.
    "Red doch keinen Unsinn. Natürlich muss ich gehen." Sie schluchzte wieder.
    Sein scharfer Verstand, auf den er sich sonst immer verlassen konnte, hörte plötzlich auf zu funktionieren.
    "Du wärst ja völlig mittellos", griff er nach dem erstbesten Strohhalm, nur um sie zum Bleiben zu bewegen. "Wir beruhigen uns jetzt, und dann sehen wir, ob wir eine vernünftige Lösung finden."
    "Das haben wir doch versucht, ohne dass etwas dabei herausgekommen ist. Eins ist mir völlig klar: Ich werde mich nicht noch einmal benutzen lassen." Sie ging in den Ankleideraum, nahm ihre Kleider aus dem Schrank und warf sie aufs Bett. "Kein Mann wird mich jemals wieder ausnutzen. Ich werde auf eigenen Füßen stehen und mich nur noch auf mich selbst verlassen", verkündete sie beinah hysterisch.
    "Du kannst doch nicht mitten in der Nacht gehen. Bei dem Wetter nimmst du jedenfalls Conor nicht mit!" Lorcan geriet in Panik.
    "Das würde ich ihm sowieso nicht antun. Aber ich ziehe aus diesem Zimmer aus. Ich suche meine Sachen zusammen, und am frühen Morgen bin ich weg."
    "Dann willst du es mir überlassen, den Leuten mitzuteilen, dass die Hochzeit nicht stattfindet?" Noch ein Strohhalm und eine Verzögerungstaktik. Mir muss unbedingt etwas einfallen, dass sie bleibt, schoss es ihm durch den Kopf.
    "Ist das alles, woran du momentan denken kannst? Was schlägst du denn vor? Wir haben die Trennung schon viel zu lange hinausgeschoben. Wir verletzen uns nur gegenseitig und passen einfach nicht zusammen. Damit musst du dich abfinden."
    Entsetzt darüber, dass sie ihren Entschluss in die Tat umsetzen wollte, betrachtete er ihre schlanke Gestalt. Ärgerlich beförderte Kathleen ihre Sachen in den Koffer. Sie gehen beide, sie und Conor, und Ballykisteen wird mir ohne sie wie eine Friedhofshalle vorkommen, dachte Lorcan verzweifelt.
    Als er die Hände in die Taschen schob, berührte er den Ring.
    "Ich will nicht, dass du gehst!" rief er spontan aus.
    "Das kann ich mir vorstellen", fuhr sie ihn an und versuchte, den Koffer zuzumachen. "Du musst jemand anders finden, um deine Gelüste zu befriedigen", fügte sie unter Tränen hinzu.
    Es zerriss ihm beinah das Herz. Und dann wurde ihm auch noch übel. Er fühlte sich körperlich krank. Wenn sie mich verlässt, bricht für mich eine Welt zusammen, gestand er sich schockiert ein. Kathleen bedeutete ihm alles.
    Sie sah ihn so hasserfüllt an, dass es körperlich schmerzte.
    Das war die schlimmste Zurückweisung, die er je erfahren hatte.
    Kathleen war der Mittelpunkt seines Lebens gewesen, seine Zukunftspläne hingen eng mit ihr zusammen. Und jetzt nahm sie sich das Recht, einfach wegzugehen.
    "Wenn jemand das Haus verlässt, dann ich", sagte er ruhig.
    "Du?" fragte sie erstaunt.
    Er stellte sich vor, wie sie in einer fremden Stadt umherirrte, krank vor Heimweh, unglücklich und ohne Freunde. Das konnte er nicht zulassen. Er musste sie unter allen Umständen beschützen.
    "Du bist hier genauso zu Hause wie ich. Du hast hier deine Freunde, dein Geschäft. Du hast selbst erwähnt, dass die Leute, denen du Arbeit gibst, auf dich angewiesen sind. Ich kann überall leben und ein Büro einrichten. Du kannst Ballykisteen behalten, denn ... ich liebe dieses Haus sehr. Ich übernehme alle notwendigen Reparaturen und alle anderen Kosten und
    überweise dir dafür jährlich..."
    "Das macht doch keinen Sinn", unterbrach sie ihn und blickte ihn misstrauisch an. "Warum solltest du Ballykisteen verlassen?
    Es gehört dir."
    Er zuckte die Schultern und drehte sich um, weil er
    befürchtete, die Tränen nicht zurückhalten zu können. "Ich habe auch noch so etwas wie Anstand in mir", antwortete er.
    "Seltsam, dass du so großzügig bist. Du kannst doch noch nicht einmal meinen Anblick ertragen", sagte sie nachdenklich.
    "Warum soll ich nicht großzügig sein?" Ob sie wohl merkte, wie verzweifelt es klang?
    "Lorcan, sieh mich an, und sprich es aus", forderte sie ihn auf.
    Er sollte sie ansehen? Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und besinnungslos geküsst, bis sie sich ergab. Sie durfte nicht weggehen. Es würde

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