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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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sich doch nicht davon fertig machen lassen? Da hatte sie schon Schlimmeres erlebt. Katharina raffte sich auf, streckte ihren Körper und wehrte die Spritze ab, die ein Arzt ihr geben wollte.
    „ Mir geht’s wieder besser. Ich brauche nichts zur Beruhigung.“ Sie stand entschlossen auf, bedankte sich und suchte Thomas. Während sie zu ihm ging, atmete sie mehrmals tief in den Bauch ein und aus und führte ihre Selbstgespräche weiter. Sie würden diesen Mistkerl schnappen. Er soll nicht noch mehr Frauen umbringen.
    Katharina fand Thomas am Parkeingang im Gespräch mit Alfred. Überall wimmelte es von Kriminalbeamten und Kriminaltechnikern. Hinter den Absperrungen hatten sich etliche Schaulustige eingefunden. Sogar die Presse war schon da. Sie nickte ihren Kollegen entschlossen zu.
    „ Lass uns weiter in den Park gehen. Mir behagen diese Presseleute nicht. Nachher erscheint unser Bild noch auf irgendeiner Titelseite. Darauf kann ich verzichten“, begrüßte sie die beiden.
    „ Na, mir scheint, Katharina ist wieder zurück“, meinte Alfred.
    „ Ja. Ich fühle mich zwar noch ziemlich geschwächt, was ich auf die Lungenentzündung schiebe. Fürchterlich, wie man von so einer Krankheit gebeutelt werden kann. Aber ich kann mich doch nicht zitternd im Bett vergraben, während ein Mörder hier sein Unwesen treibt.“
    „ Das wärst nicht du. Aber dennoch musst du das, was vorhin passiert ist, erst verarbeiten . “
    Katharina nickte. Sie würde später Verena, die Polizeipsychologin, aufsuchen.
    „ Die gerade Ermordete sprach also von toten Frauen. Mehrzahl?“, fragte Thomas nach.
    „ Ja.“
    „ Aber nicht, von wie vielen und welchen?“
    „ Nein. Dazu hatte sie keine Zeit mehr“, antwortete Katharina verbittert.
    „ Wir ziehen unsere Fälle zusammen. Ich werde es nachher noch mit Bauer besprechen.“
    „ Das wird das Beste sein“, stimmte Alfred zu.
     
    *
     
    „ Karl!“
    Er zuckte zusammen. Was war denn nun los? Hatte der Gönner etwa bemerkt, dass er die blaue Wanne ausgetauscht hatte? Die Tür hinter ihm wurde aufgerissen und knallte gegen die Wand. Karl zog unwillkürlich die Schultern hoch, als erwarte er Schläge.
    „ Habe ich dir nicht gesagt, du sollst die Frauen im Auge behalten?“
    Der große Mann schrie so laut, dass Karl sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Aber das getraute er sich nicht.
    „ Du weißt genau, was du mir zu verdanken hast, und lässt so ein kleines Miststück einfach entwischen?“
    Karl drehte sich um. Sein Boss stand im Türrahmen. In der rechten Hand hielt er eine Waffe, die Mündung auf den Boden gerichtet. Ja. Karl wusste, dass er diesem Mann sein Leben verdankte, dass er von ihm aufgezogen worden war. In der Welt da draußen hatte er nichts verloren. Das hatte er schon als kleines Kind schmerzhaft lernen müssen. Und sein Gönner wusste genau, dass Karl deshalb alles für ihn tat. Er deutete auf die Bildschirme, zuckte mehrfach mit den Schultern. Seiner Kehle entwich jedoch nur ein Krächzen.
    „ Ach. Die Weiber meine ich nicht. Das blonde Weibsstück ist entwischt.“
    Karl wusste nicht, von wem der Boss sprach. Blond? Momentan befand sich doch gar keine blonde Frau in ihrem Gewahrsam.
    „ Du bist ja noch bescheuerter, als ich dachte!“ Der große Mann warf die Waffe auf den Tisch vor den Monitoren, und Karl zuckte erneut zusammen. Mittlerweile war auch die Kowatz eingetroffen und wollte wissen, was passiert sei.
    „ Er hat unsere Putze entwischen lassen. Zum Glück habe ich heute Morgen bemerkt, dass sie das Haus verlassen hat.“
    „ Aber wir hatten doch ein Druckmittel . “
    „ Ach wirklich? Das Kind hat sie mitgenommen.“
    „ Scheiße. Was hat sie getan?“
    „ Zuerst dachte ich, sie geht wirklich nur spazieren. Doch sie hat im Grüneburgpark eine Frau angesprochen.“
    Er erzählte ihr, dass er die Blonde erschossen habe und dass er davon ausgehe, dass die Frau zu den Bullen gehörte, da kurze Zeit später der ganze Park von ihnen gewimmelt habe.
    „ Wenn diese Frau mal nur nicht diese Kommissarin ist, von der wir neulich in der Zeitung gelesen haben. Die, die angeblich eine heiße Spur gefunden hat. Die G leiche, die auch im Frauenhaus rumgeschnüffelt hat.“
    „ Und jetzt?“, fragte Irene Kowatz.
    „ Wir hauen für ein paar Tage ab. Wenn die Bullen sich in den nächsten Tagen nicht blicken lassen, geht’s weiter, da sie in dem Fall nicht genug wissen. Karl bleibt hier, er kann eh nichts verraten. Zudem weiß er nicht, worum es

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