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Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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in dich, James.«
    Seine Finger legten sich auf ihre Haare. Das reinste, weichste Schwarz. Die Farbe, die man sah, wenn man an einem warmen, behaglichen Ort die Augen schloss, um sich auszuruhen. »Du bist ein Dummkopf«, sagte er sanft. »Wie hast du es so weit durchs Leben gebracht? Ich habe nichts getan, um mir dein Vertrauen zu verdienen.« Schwierig, die Worte aus seinem tiefsten Inneren ans Licht zu holen. Sie fühlten sich scharfkantig an, sperrig. Der Preis dafür, sie auszusprechen, war ein bitteres Brennen in seiner Kehle. »Niemandes Vertrauen.«
    Sie hob den Kopf. Zwei glänzende Linien zeichneten den Weg ihrer Tränen nach. »Ich habe es dir wieder und wieder gesagt. Das ist nichts, was man sich verdient. Es wird einem einfach geschenkt. Und warum sollte ich es dir nicht schenken?« Sie hielt inne und sagte sehr leise: »Was mit deiner Schwester passiert ist, war nicht deine Schuld.«
    Was wusste sie schon davon? »Sie hat mich um Hilfe gebeten. Alles, was ich ihr geben konnte … «
    Ihre Finger krallten sich in den Stoff seiner Hose. »Es lag nicht in deiner Macht, Boland aufzuhalten. Du hast ihr alles gegeben, was du konntest. Du hast ihr Hilfe angeboten, von ihm fortzukommen. Als sie sich geweigert hat, zu gehen, war das ihre Entscheidung, und nicht deine. Grundgütiger! Warum siehst du das nicht ein?«
    Er ließ die Worte auf sich wirken. Dachte über sie nach, drehte und wendete sie. Sie machte den Mund auf, um etwas zu sagen, besann sich dann jedoch eines Besseren.
    »Lass es gut sein«, sagte er. »Das wolltest du mir doch gerade sagen.«
    »Was? Nein!« Ein liebevoller, amüsierter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Mein Gott, das ist das Letzte, was ich dir raten würde. Ausgerechnet ich! Deine Liebe zu deiner Schwester, deine Loyalität ihr gegenüber ist … « Sie stieß einen Seufzer aus. »Bewundernswert? Ergreifend.« Sie schüttelte den Kopf. »Mir fehlen die Worte, um es zu beschreiben. Diese Liebe ist tief und unerschütterlich und hat dich dazu getrieben, schreckliche Dinge zu tun, und dich vielleicht auch auf ein paar sehr unredliche und falsche Gedanken gebracht, die ich nicht gutheißen kann. Aber das ist ein Teil von dir, der … mich anspricht.« Ihre Lippen verzogen sich leicht – ein Lächeln, das mehr von Traurigkeit sprach als von Freude. »Es spricht mich sogar stark an. Und ich würde nur ungern erleben, dass du sie aufgibst. Sie ist das Einzige, was dich noch auf der Erde hält.«
    Ein Gefühl durchströmte ihn. Seltsam. Wie der Schüttelfrost, der einem Fieber vorausging, die ersten Anzeichen einer Krankheit. »Das ist nicht das Einzige«, sagte er langsam.
    Ihre Lippen öffneten sich. Sie leckte sie ab. Schluckte, als wäre sie nervös. »Küss mich.«
    Wieder dachte er an Stella – an das Entsetzen, ihr dabei zusehen zu müssen, wie sie geradewegs in eine Tragödie taumelte. An ihre Weigerung, auf ihn zu hören. Wie verdammt hilflos er sich gefühlt hatte. Der Schmerz darüber, die Schmach seines eigenen Versagens, all das war tief in ihm verankert.
    Wieder sah er sie an. Ihr Gesicht war nach oben gewandt, ihre Augen geschlossen. Sie wartete darauf, dass er sie berührte.
    Wenn er darauf einging, war er ihr gegenüber verpflichtet. Mit Ketten und Fesseln an den Weg gebunden, den sie gehen wollte. Dann konnte er nicht mehr unbeteiligt zusehen. Nicht noch einmal.
    Aber er konnte sie auch nicht abweisen. Nicht, wenn sie so vertrauensvoll wartete.
    Er atmete tief durch und beugte sich vor, um seine Lippen auf ihre zu legen. Ihr Mund ruhte sanft auf seinem – so sanft wie ihr Vertrauen und genauso leicht zu brechen. Es brachte ihn aus dem Gleichgewicht, das Wissen um ihre Zartheit. Er hatte ihr zwar gesagt, dass sie nicht zerbrechlich wäre, doch seine Hände umfassten mühelos den Bogen von ihrem Schlüsselbein bis zu ihrem Genick, und er konnte mit den Fingerkuppen über die spitzen Knochen fahren. Und doch leugnete die Frau, die in diesem Körper wohnte, ihre Schwäche. Sie trotzte ihr und riskierte dabei leichtsinnig ihr Leben. Er küsste sie, stärker jetzt, als er es hätte tun sollen. Er würde sie zur Vernunft bringen. Sie zwingen, sich ihre Verletzlichkeit einzugestehen, damit sie sich ihre nächsten Schritte besser überlegte.
    Sie schlang die Arme um ihn und zog ihn furchtlos von seiner Bank. Er glitt auf die Knie, doch sie zog ihn weiter hinab, bis er in voller Länge auf ihr lag. Sein Gewicht hätte sie nach Luft ringen lassen müssen. Es musste sie schier

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