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Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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erdrücken. Doch sie war auch belastbar: Die Muskeln ihrer Arme und ihres Oberkörpers waren fest. Sie seufzte leise und ihre Lippen glitten zu seiner Kehle. Sie biss ihn sanft an der Stelle, wo sein Hals in seine Schulter überging. Sie hatte keine Vorstellung von ihren Grenzen, selbst wenn sie nur allzu deutlich verstand, wie sie aussehen sollten.
    Er packte sie an den Handgelenken und drückte sie über ihrem Kopf so auf den Boden, dass sie sich ohne Weiteres hätte losreißen können. Ihre Augen, jetzt golden wie Herbstmonde, öffneten sich und rundeten sich fragend.
    Jetzt heftiger atmend, starrte er auf sie herab. Es gab einen dunklen Trieb, der vielleicht in jedem Manne wohnte – das Verlangen, brutal zu werden, wenn Subtilität nicht zum Ziel führte. Doch das war eine armselige Entschuldigung, nur etwas für Feiglinge. Er würde ihr die Wahl lassen. »Wenn wir das tun, lasse ich dich nicht mehr gehen. Verstehst du mich?«
    »Ich will gar nicht gehen«, flüsterte sie. »James, ich habe mich schon entschieden. Ich bin zu dir gekommen.«
    Er wollte das zwar akzeptieren. Doch sein Wesen war nicht so edel wie ihres: Er würde immer prüfen wollen, was andere als Wahrheit hinstellten. Er ignorierte ihren Protest und stand auf. Dann fasste er sie um die Taille und hob sie in seine Arme. Als er mit ihr auf die Tür zusteuerte, wehrte sie sich heftiger. »Wo willst du mit mir hin?«
    Er blieb stehen. »An allen Bediensteten vorbei«, erklärte er. »Vorbei an allen in diesem Haushalt, die tratschen. Und dann nach oben in meine Zimmerflucht.« Er gab ihr Zeit, darauf zu reagieren.
    Ihr schweres Atmen drückte ihre Brüste an seine Brust. Seine Finger zogen sich reflexartig zusammen und krallten sich in ihren Schenkel. Er zwang sich dazu, sich zu entspannen, seine Atemzüge zu zählen. Er wollte keine blauen Flecke an ihr hinterlassen. Ihre Haut war blass und würde leicht Blutergüsse davontragen.
    »Einverstanden«, sagte sie und verbarg ihr Gesicht in seiner Schulterbeuge.
    Er hatte ein Zeichen setzen wollen, doch als er mit ihr in die Halle trat, musste er feststellen, dass seine Geduld dafür nicht ausreichte. Immerhin lauerte das Zimmermädchen in der Tür zum Salon; ihre Aussage müsste genügen. Er bewältigte die Stufen, indem er immer zwei auf einmal nahm. Er befand sich jetzt im ersten Stock und stieß mit der Schulter die Tür zu seiner Zimmerflucht auf. Zu viele verdammte Vorräume, bis er sein Schlafgemach erreichte. Er legte sie aufs Bett und wich ihren ungeduldigen Händen aus. Das sollte keine Reprise der Bootshaus-Episode werden. Keine Dunkelheit sollte sie trennen. Und auch keine Kleiderschichten.
    Er rechnete mit Protest, doch sie akzeptierte seine Führung und blieb ruhig liegen, während er ihr die Stiefel aufschnürte, ihr die Strumpfhalter herunterzog und ihr die Strümpfe abschälte. Ihre Beine waren weißer, als er erwartet hatte, wie Sahne. Die Möglichkeit, dass ihr Körper noch andere Geheimnisse für ihn barg, verlieh seinen Bewegungen Dringlichkeit. Bei anderer Gelegenheit würde er innehalten, um ihre Kniekehlen zu lecken, doch einstweilen wollte er sie systematisch und wohlüberlegt offenlegen. Sie hatte so heftig darum gekämpft, verborgen zu bleiben, doch hiernach gab es kein Zurück mehr.
    Ihre Unterröcke und das Unterkleid fielen, genauso ihr Mieder und jene verdammte Plage der Menschheit, das Korsett. Sie ergab sich mit geschlossenen Augen seinen geschickten Handgriffen. Ab und zu entfuhr ihr ein leises, genüssliches Stöhnen. Dieser kleine Laut würde ihn noch um den Verstand bringen. Seine Hände zitterten. Als Letztes zog er ihr die Unterhose aus, über Hüften, die sich so sanft und anmutig rundeten wie die Chiltern Hills, wo er sie das erste Mal besessen hatte. Jetzt lag sie nackt vor ihm. Athene und Venus in einem. Er zog sich zum Fußende zurück. »Mach die Augen auf«, sagte er heiser.
    Ihre Brüste hoben und senkten sich, als sie tief Luft holte. Ihre Wangen verfärbten sich rot, während sie ihn eingehend musterte. Er war immer noch bekleidet, was sie nervös zu machen schien, denn sie drehte den Kopf weg. Er kroch wieder über sie und nahm ihr Gesicht in die Hände, um sie zu zwingen, ihn wieder anzusehen. »Ich sehe dich«, flüsterte er. Er fuhr mit den Händen herab und umfasste ihre Schultern. Sie leckte sich die Lippen. Jetzt zur erlesenen Weichheit ihrer Brüste, die seine Handflächen so perfekt ausfüllten. Unter dem Streicheln seiner Daumen wurden ihre

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