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Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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wieder an den Papieren zu schaffen. »Bestimmt ist es sehr egoistisch, sich so schlecht zu fühlen, wo bei dieser Sache doch so viele Menschen ums Leben gekommen sind«, sagte sie schnell. »Weißt du, wie viele Menschen in Alexandria gestorben sind? Nein, komm nicht näher …« Er war auf sie zugetreten: Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich bin dafür im Moment … zu beschämt. Ich habe dir unrecht getan. Ich habe dir gepredigt wie die selbstgerechteste, blindeste, idiotischste … «
    Er glaubte nicht, dass er ihr zustimmen konnte. Alles in ihm neigte sich zu ihr, wie ein Segel, das von einem leichten Wind erfasst wird. »Lydia«, flüsterte er. »Das ist nicht wichtig.«
    »Ha!« Sie sprang auf. »Und ob es das ist«, widersprach sie heftig. »Du hast mich naiv genannt, und du hattest recht damit. Du wärst deshalb fast gestorben. Hätte dieser Junge im Varietétheater dich umgebracht … «
    Zum Teufel damit. James ignorierte ihre Ablehnung, ihr strauchelndes Zurückweichen, und trat auf sie zu. Einige Buchrücken brachen unter seinen Stiefeln, Seiten zerrissen, als er sich mit raschen Schritten ihr näherte. Es spielte keine Rolle. Er würde ihr neue kaufen. Als er sie an seine Brust drückte, flüsterte sie: »Du warst gut zu mir, James. Sehr gut.« Ihr Atem an seinem Hals war warm. »Aber es überläuft mich kalt. Vermutlich vor Scham. Ich weiß nicht mehr, was ich noch denken soll. Von mir selbst genauso wenig wie von ihm. Ich weiß nicht, ob ich … das kann.«
    Er lächelte. »Als du zu mir kamst, habe ich fast dasselbe gesagt. Damals hast du mir versichert, dass du über genügend Vertrauen für uns beide verfügst. Ich sage jetzt dasselbe zu dir.«
    »Vielleicht hatte ich unrecht.« Als er die Augen öffnete, starrte sie trotzig auf eines der ramponierten Bücher. »Vielleicht gibt es doch nichts so Dauerhaftes, wie ich gehofft habe.«
    Die Worte schnitten ihm ins Herz. Er packte Lydia an den Armen. »Du hattest nicht unrecht!«
    »Du hast ja keine Ahnung … «
    Er hielt sie ein Stück von sich weg, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Vergiss nicht, mit wem du sprichst. Ich habe sogar viel Ahnung davon, wie es ist, sich verraten zu fühlen – von Grund auf verraten – von dem Menschen, den man auf der Welt am meisten liebt. Ich habe in den letzten vier Jahren jeden Tag mit diesem Gefühl gelebt. Ja, es hat mich innerlich verbrannt. Und ich dachte, es hätte mein Vertrauen zerstört. Meine Hoffnung.« Er wartete, bis sie ihm wieder in die Augen sah. »Du hast mich wachgerüttelt. Als du das letzte Mal zu mir kamst, hast du ein Versprechen gegeben. Ob du es begriffen hast oder nicht, es war verbindlich. Du wirst dich jetzt nicht von mir abwenden.«
    Ihr innerer Kampf manifestierte sich in dem leichten Zucken ihres Mundes. »Das werde ich auch nicht«, flüsterte sie. »Ich halte meine Versprechen. Aber … «
    »Aber du hast Angst«, sagte er rundheraus. »Wenn dein Vater dich verraten konnte, wie viel Hoffnung bleibt dir dann, dass ich es nicht auch tue? Aber du vergisst eines: Ich bin in dich verliebt, Lydia. Und ob diese Erkenntnis es geschafft hat oder nicht, von deinem Herzen bis zu deinem Verstand vorzudringen, du liebst mich auch.«
    Einen erfreulichen Augenblick lang sah sie verwundert aus. Doch dann, nach dem nächsten Atemzug, runzelte sie die Stirn und sagte: »Was ist schon dabei?«
    »Was schon dabei ist?« Er lachte ungläubig. »Ich werde dir sagen, was dabei ist: Ich würde dich gerne heiraten. Gütiger Himmel! Es sollte mich nicht überraschen, dass es so kommen musste. Ich will den Rest meines Lebens mit dir teilen, Lydia. Mein Bett, meine Gedanken, meine Besitztümer – Herrgott, meine verdammte Antiquitätensammlung. Dir gefällt die Lady von Winchester? Du kannst sie haben. Du kannst alles haben, wenn du willst. Wenn du magst, kannst du auch jede Nacht eine andere Statue zertrümmern, ganz nach Belieben. Mir ist es egal. So lange ich dich am anderen Ende des Flures weiß, bin ich einverstanden.«
    Als sie ihn anstarrte, konnte er beim besten Willen nicht ergründen, was ihr gerade durch den Kopf ging. Doch als sie endlich sprach, klang ihre Stimme verzagt. »Ich habe dir nichts zu bieten.«
    »Hervorragend, denn ich will gar nichts von dir, außer dich selbst. Das ist es, was Liebe bedeutet, Lydia.« Wieder lachte er. »Und jetzt klinge ich wie du. Wie amüsant.«
    Der Frontenwechsel amüsierte sie nicht. Sie wandte sich von ihm ab und ließ den Kopf hängen, wodurch die anmutige

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