Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
Vom Netzwerk:
Vorspiel.«
    Ihre Lippen verzogen sich spöttisch. »Nehmen es alle Casanovas mit ihren Klassifizierungen so peinlich genau?«
    »Vermutlich fehlt es ihnen an wissenschaftlicher Inspiration.« Sein Mund legte sich über ihren, während seine Zunge den Rand ihrer Lippen umspielte, was sie dazu veranlasste, sie zu öffnen. Seine Zunge schmeckte süß, in keiner Weise wie ein Fehler. Er verlagerte sein Gewicht, um ihre hochgerafften Röcke gegen die Wand zu drücken. Währenddessen glitten seine Finger an ihrem Strumpfband vorbei und an ihrem Schenkel entlang, um durch den dünnen Stoff ihrer Unterhose einen heißen, köstlichen Druck auszuüben. An diesen Stellen hatte sie noch nie die Berührung eines anderen gespürt; sie hatte sich bisher kaum selbst dort berührt. Solche Körperteile waren angeblich tabu. Doch ihr Körper protestierte nicht, sondern empfing seine Liebkosungen mehr als nur wohlwollend.
    Seine Finger fanden sie, wo sie am feuchtesten war. Seine Hand umschloss sie zwischen den Beinen und gab ihr so eine weitere Möglichkeit, das Gleichgewicht zu halten. Mit dem Dach im Rücken und seiner Hand zwischen ihren Schenkeln fühlte sie sich sicher, geerdet, frei. Ihre Hüften schoben sich nach vorne und seine Handfläche stieß härter dagegen. Schamlos, dachte sie vage, distanziert. Und dann, als er den Schlitz in ihrem Schlüpfer fand und seine Finger ihr nacktes Fleisch berührten, durchfuhr sie ein Verlangen, das ihr Konzept von Schamlosigkeit ganz neu definierte: Er hatte die Stelle gefunden, wo sie ihren Ursprung hatte. Gleich, wenn er sie weiter so rieb, mit so beharrlichen Fingern, an einen Teil von ihr stieß, dessen Bezeichnung auszusprechen sie sich nicht einmal durchringen konnte, doch den er berührte , den er offensichtlich besser kannte als sie selbst … »Ah«, keuchte sie.
    »Gut«, flüsterte er an ihrem Mund. »Lauter.«
    Seine Finger schoben sich jetzt in sie – ein leichtes Brennen, ein klitzekleines Unbehagen, das den Liebkosungen seines Daumens weiter oben eine köstliche Schärfe verlieh. Ihr Körper zuckte einmal, während sie ein großer Schwall aus Gefühlen überkam, unverfälschte Gefühle, von allen Gedanken unverdorben, die man mit Sprache ausdrücken konnte. Und dann zersplitterten Vorsicht, Bedenken, alles in ihr, und ihre Hüften hoben sich in einer Kontraktion, die so stark war, dass ihre Knie nachgaben. Seine Hand fing sie auf, sein Arm umschlang ihre Hüften, und er hielt sie fest, als sie ihn in die Schulter biss.
    Ich bin ruiniert .
    Nach einer Weile, in der sich ihre Atmung wieder beruhigte, ging ihr auf, dass sie sich ihm irgendwann entziehen musste. Die Vorstellung, ihm wieder in die Augen sehen zu müssen, warf einen drohenden Schatten voraus, entsetzlich, beschämend. Aber … war es das denn überhaupt? Ein Geheimnis über sich selbst zu erfahren – ein Geheimnis wie dieses, so wesentlich und elementar, aber gewaltig genug, sie zu überraschen und zum Zittern zu bringen – und das noch in ihrem Alter. Hätte sie weiter den Angsthasen gespielt, hätte sie beschlossen, sich von ihm abzuwenden, hätte sie es nie erfahren. Fremde, Geistliche, finster blickende Grandes Dames, alle anständigen Mitglieder der feinen Gesellschaft wären sich darin einig: Ihr Körper sollte ihr fremd bleiben. Doch sein Körper hatte sie miteinander bekannt gemacht. Er war alles andere als anständig, und sie dankte Gott dafür.
    Tränen brannten in ihren Augen, und sie holte zitternd Luft. Nein, sie würde es nicht bereuen.
    Er stupste sie an, ein leiser Wink. Seine Hand löste sich von jener empfindlichen Stelle, was ihr einen unwilligen Ausruf entlockte, und legte sich auf ihre Schulter, um sie sanft zurückzudrücken. »Lydia«, sagte er. »Jetzt wirst du mir hoffentlich glauben, wenn ich dir sage, dass du wunderschön bist.«
    Sie holte tief Luft. Sie würde ihm ins Gesicht sehen, dachte sie, und ihn bitten, es ihr noch einmal zu sagen, während sie ihm in die Augen sah. Und dann … vielleicht …
    Von unten ertönte ein Schrei.
    Sie fuhr zusammen. »War das Mrs Ogilvie?«
    Sanburne drehte sich um, sodass sie sein Gesicht jetzt im Profil sah, und blickte in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. »Ich glaube ja.«
    Ein weiterer Schrei drang zu ihnen. Und das Klirren eines Gegenstandes, der in der Dachkammer zerbrach. Was besaß Mrs Ogilvie, das man zerbrechen konnte? So wenig.
    »Bleib hier«, sagte Sanburne. Mit einem Riesenschritt trat er an das Sims, hielt sich am

Weitere Kostenlose Bücher