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Ruf der Dunkelheit

Ruf der Dunkelheit

Titel: Ruf der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Wir haben zwar einen Namen – aber mehr nicht.“
    Unschlüssig gingen wir auf unseren Wagen zu, als ich plötzlich ein Zischen vernahm. Verwundert blieb ich stehen und sah mich hektisch um. Max hatte es auch gehört, denn auch er lauschte angestrengt, als es wieder zischte.
    Ich wandte den Kopf und blickte in eine dunkle Gasse. Vorsichtig traten wir einige Schritte auf sie zu und plötzlich erkannte ich einen blonden Haarschopf. Er gehörte zu der Bedienung, die heute Nachmittag im
La nuit
gearbeitet hatte.
    „Hey ihr – kommt her!“ Sie flüsterte nur, doch ihre Stimme bebte. Wir folgten ihr zögernd um die Ecke. Was wollte sie von uns? 
    Wir blieben misstrauisch und sahen uns erst prüfend um, stellten aber fest, dass sich hier außer ihr niemand aufhielt. „Was ist los?“, wollte Max wissen und in seiner Stimme schwang Argwohn mit. Sie machte den Eindruck, als hätte sie Angst, erwischt zu werden. Dennoch trat sie einen Schritt auf uns zu und antwortete: „Ich glaube, ich kann euch helfen. Casey hat hier tatsächlich gearbeitet, dann hat uns eines Tages Ethan besucht – ihm gehört der Laden hier. Jeder von uns hat Angst vor ihm und seinen Leuten.“ Sie schluckte, ehe sie weitersprach und wandte erneut hektisch den Kopf in alle Richtungen. „Er hat Casey mit ins Hinterzimmer genommen. Dort haben sie sich lange aufgehalten und als sie zurückkamen, sah Casey schrecklich aus … sie hatte geweint und irgendwas stimmte nicht mit ihr, keine Ahnung, was die mit ihr gemacht haben, aber – noch am selben Tag ist sie spurlos verschwunden.“
    „Wie lange ist das her?“, wollte ich wissen und ihr Blick fiel auf mich. „So ungefähr vier, fünf Tage.“ Ich atmete geräuschvoll ein und zog ein gefaltetes Papier aus meiner Tasche. Ich hatte mir die Seite mit den Fotos der Angestellten des Clubs ausgedruckt. Diesen hielt ich der Kellnerin nun unter die Nase. „Ist sie hier dabei?“ Sie nickte nur stumm und tippte auf das Bild der zierlichen Blonden, mit dem Kurzhaarschnitt.
    „Wo finden wir diesen Ethan?“ Max trat dich an sie heran und sah ihr tief in die Augen, während er ihren Verstand nach weiteren Informationen durchforstete.
    Plötzlich ertönte ein Fauchen hinter uns und wir wirbelten gleichzeitig herum. In der Dunkelheit leuchteten drei grüne Augenpaare auf. Mit einem panischen Wimmern presste sich die Angestellte des Nachtclubs an die Wand. „B-bitte …“, flehte sie, doch ihre Stimme erstarb. Max und ich duckten uns, bereits zum Sprung und stießen ebenfalls einen Drohlaut aus.
    „Ihr hättet besser schnellstens verschwinden sollen – jetzt ist es zu spät!“, rief einer der Vampire und ein weiterer sprang zeitgleich auf uns zu. Ich stürzte nach vorne, packte ihn an der Kehle und hob ihn hoch, sodass seine Beine in der Luft baumelten. Zornig musterte ich ihn, während er in diesem Moment realisierte, dass ich ihm wohl überlegen war. Mit einem wütenden Aufschrei donnerte ich seinen Körper gegen die Hausmauer, durch die sich knackend ein riesiger Riss zog. Sofort wandte ich mich herum und blickte zu Max, der von den anderen Beiden gepackt worden war. Zwar wand er sich, doch er schien es nicht zu schaffen, sich selbstständig zu befreien. Ich knurrte, während ich meine spitzen Zähne entblößte und langsam auf die Angreifer zuging.
    „Bleib wo du bist – sonst …“ Etwas Metallenes blitzte in der Hand des Vampirs zu Max´ Rechten auf und ich erkannte eine Spritze, mit extrem langer und dicker Nadel, die er Max an den Hals hielt. „Was sonst?!“, schrie ich ihm hasserfüllt entgegen. „Vergiftet ihr ihn dann, so wie Casey?!“ Bei meinen Worten horchte der Vampir, den ich mittlerweile als Josh erkannt hatte, auf. „Sie hat es euch also verraten?“ Sein strafender Blick streifte die völlig verängstigte Frau, die sich hinter mir weinend zusammengekauert hatte. Neben mir erklang ein Stöhnen und der Vampir, den ich gegen die Wand geschmettert hatte, kämpfte sich – noch etwas benommen – wieder auf die Beine. Blitzschnell packte ich ihn im Nacken, zerrte ihn vor mich und presste ihn auf den Boden. Er wand sich stöhnend, als sich meine Nägel in sein Fleisch bohrten, während ich Josh nicht aus den Augen ließ. „Na los, töte ihn doch – er ist ein Niemand. Aber dann haben wir immer noch deinen Freund hier.“ Er riss an Max´ Schulter und um seine Drohung zu unterstreichen, führte er die Nadel so dicht an dessen Hals, dass ich schon erschrocken Aufschrie:

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