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Ruf der Dunkelheit

Ruf der Dunkelheit

Titel: Ruf der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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dass es Max gut ging. Seit meiner Verwandlung durch Damians Blut, war es mir sogar möglich, durch die Augen desjenigen zu sehen, den ich mir ins Gedächtnis rief. Zwar musste ich feststellen, dass man auch ihm die Augen verbunden hatte, doch es beruhigte mich, dass es ihm gut zu gehen schien.
    Es gab noch jemand anderen, den ich unbedingt sehen musste – Julian. Ich bekam Herzklopfen, als mein Verstand die Hülle meines Körpers für einen kurzen Moment verließ und ich das Gefühl hatte, neben ihm am Bett zu stehen. Er sah schlecht aus, sein Gesicht war eingefallen und seine Haare wirkten grau. Die Verzweiflung kroch in mir hoch und ich bekam das Gefühl, kaum atmen zu können.
    Doch dann entglitt mir das Bild, denn der Wagen kam mit einem Ruck zum Stehen und ich kippte beinahe nach vorne. Josh riss mir unsanft die Augenbinde herunter und grinste diabolisch. „Aufwachen Prinzessin, wir sind da!“

Kapitel 6: Tamara - Außer Kontrolle
    Ethans kantige Gesichtszüge zeugten von unglaublicher Kälte. Sein Hellblondes Haar, das schon fast weißlich schimmerte, fiel ihm bis auf die Schultern als er, sich auf seinen Schreibtisch stützend, den Blick zwischen Max und mir hin und her schweifen ließ. Doch plötzlich schien sich seine Miene zu verändern. Ein kaum merkliches Zucken umspielten seine Mundwinkel. Ich war mir nicht sicher, ob das jemandem außer mir aufgefallen war, denn Mike und Josh flankierten uns stumm, so als warteten sie auf weitere Anweisungen. Es war offensichtlich, wer die Fäden des Marionettentheaters zog. In der nächsten Sekunde richtete Ethan sich so ruckartig auf, dass Mike zu meiner Linken kurz zusammenzuckte. Ich fühlte das vibrieren seiner Muskeln. Es war Fluch und Segen zugleich, mit solch extremen Fähigkeiten ausgestattet zu sein. Doch in diesem Moment, halfen mir selbst meine außerordentlichen Sinne und Reflexe nichts. Hilflos musste ich mitansehen, wie noch immer die Nadel, einer mit angeblich sofort tödlichem Gift gefüllten Spritze, auf Max´ Halsschlagader gerichtet war. Unwillig stieß ich einen leisen Knurrlaut aus und hatte damit sofort die gesamte Aufmerksamkeit unseres Gegenübers.
    Langsam lief er um den gläsernen Tisch herum, der zu einem modern eingerichteten Büro eines Wolkenkratzers gehörte.
Mr. Ethan Walker
, stand auf dem Messingschild, das seinen ausladenden Schreibtisch zierte. Wahrscheinlich nicht sein echter Name, da er offenbar in menschliche Geschäfte verstrickt war, die ihm zu mehr Reichtum und Macht verholfen hatten, als sich seine Lakaien wohl je erträumt hatten. 
    Ich sog scharf Luft ein, als Ethan einen kurzen Moment vor mir stehen blieb und neugierig meine violette Iris musterte. Doch ohne einen Kommentar wandte er sich von mir ab und fixierte Max mit seinem Blick. Dieser hielt stumm seine Kiefer aufeinander gepresst. Noch hatte auch Ethan kein Wort gesprochen, doch als seine Stimme das erste Mal erklang, erschauderte ich. „Du bist also Max … der nach dem wir so lange gesucht haben“
    In diesem Augenblick fragte ich mich, wen er wohl mit
wir
gemeint hatte. Irgendetwas in seiner Stimme verriet mir, dass damit nicht die beiden Hohlköpfe gemeint waren, die uns hierher gebracht hatten. Ich verengte meine Augen zu schmalen Schlitzen, als ich ihn musterte, wie er sich selbstgefällig vor Max aufgebaut hatte. Seine Art, erinnerte mich ein wenig an Damian und meine Wut flackerte erneut auf. „Was hat das alles mit mir zu tun? Die verschwundene Stripperin, die offensichtlich einen unserer Gefährten vergiftet hat? Wozu das Ganze?!“, fuhr Max Ethan plötzlich an und schnaubte. Doch Ethan verzog seine schmalen Lippen zu so etwas, dass man mit viel Wohlwollen, als ein Lächeln bezeichnen konnte und trat einen Schritt auf Max zu, während seine Stimme zu einem drohenden Zischen wurde. „Hier stelle noch immer ich die Fragen – ist das klar?!“ Sein Blick streifte mich kurz und ich ballte die Fäuste.
    Ethan lachte leise, als er zurücktrat und durch die riesige Glasscheibe auf die nächtliche Stadt blickte. „Da hast du dir aber eine fauchende Wildkatze als Begleitung auserkoren.“
    Max atmete geräuschvoll ein und verdrehte die Augen. Er war schon zu lange ein Vampir, als dass ihm diese Art von Geschwätz auf die Palme bringen könnte. Nicht so bei mir – ich war mittlerweile kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Mein Körper bebte, während sich eine sengende Hitze in meinem Körper ausbreitete. Max blickte kurz zu mir und entblößte seine

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