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Ruf der Dunkelheit

Ruf der Dunkelheit

Titel: Ruf der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Zähne zu einem Grinsen. „Wenn ihr nicht aufpasst, wird meine Wildkatze hier, gleich überschnappen. Dann bin ich zwar tot, aber ich schwöre euch, ihr seid es auch!“ Seine Stimme troff vor Ironie und unter Ethan eisigen Blick mischte sich plötzlich eine Spur von Sorge. Er straffte die Schultern und mit einem Mal hatten wir wieder seine gesamte Aufmerksamkeit. „Nun ja, wie dem auch sei – um es kurz zu machen, ich habe etwas, das ihr braucht und ihr … na ja … sagen wir mal – ihr habt etwas, das ich will!“
    Ich horchte auf und vergaß für einen Moment sogar meinen blinden Zorn. „Woher willst du wissen, was wir suchen?“, spielte Max den Unwissenden.
    „Ein Vögelchen hat es mir gezwitschert.“ Ethan hob eine Braue. „Ihr seid nicht zufällig auf der Suche, nach einem Heilmittel für euren Freund – Julian?“ Als sein Name fiel, blieb mir für einen Moment fast die Luft weg. Unwillkürlich trat ich einen Schritt auf Ethan zu und Mike packte mich schon fast panisch am Arm. „Keinen Schritt weiter – sonst …!“, schrie Josh und ich sah im Augenwinkel die Nadel aufblitzen. Ethan hob beschwichtigend die Arme und richtete seinen Blick auf mich. „Nur die Ruhe. Es scheint, als hätte ich wohl genau ins Schwarze getroffen.“ Zufrieden verschränkte er die Arme vor der Brust. „Ich nehme an, euch bleibt nicht mehr viel Zeit?“
    Anstatt zu antworten stieß ich ein wütendes Fauchen aus und ehe ich vielleicht doch angreifen konnte, übernahm Max die Verhandlungen. „Und was haben wir, das ihr so furchtbar dringend wollt?“ Er richtete seine Frage direkt an Ethan, dieser sah ihn eine Sekunde lang an und erwiderte: „Dich – Max.“ 
    „Was?!“ Ich warf mich mit aller Kraft gegen Mikes Griff und hörte, wie seine Fingerknöchel knackten. Er schrie vor Schmerz auf! Heftig atmend trat ich auf Ethan zu, während Josh mich von hinten anschrie. Ich vernahm seine Stimme, doch die Worte drangen nicht bis zu mir durch. Ich hatte durch den rötlichen Schleier vor meinem inneren Auge nur noch Ethan in meinem Fokus.
    Dieser musterte mich mit einer Mischung aus Furcht und Erstaunen. Er blieb einfach stehen, doch im nächsten Moment riss etwas an meinem Arm und ein schmerzhaftes Stechen durchdrang die Haut an meinem Hals, gefolgt von einem leichten Brennen, das sich von dieser Stelle durch meine Adern ausbreitete. Mit einem Mal verflüchtigte sich meine Wut und mein Blick fiel auf Josh, der mit zitternden Fingern die leere Spritze umschloss. Als ich begriff, was eben geschehen war, griff ich mir an den Hals und zog verwundert die Brauen zusammen.
    „Josh?“ Ethans strenger, fragender Blick richtete sich auf seinen Lakaien. „Was fällt dir eigentlich ein – niemand hat dir befohlen unsere Gäste anzugreifen!“
    Noch immer stand ich einfach da, wie in Trance und verfolgte den Dialog der beiden. Ich rechnete jeden Moment damit, dass mein Herz aufhören würde, zu schlagen und ich einfach tot umfallen würde.
    „A-a-aber, sie ... sie wollte auf dich losgehen!“, versuchte Josh sich zu verteidigen.
    „Ist sie aber nicht, oder? Du reagierst manchmal etwas zu impulsiv, mein treuer Freund“, erwiderte Ethan in schmeichelndem Ton, der nichts Gutes verhieß. „Tut … mir leid“, presste Josh hervor und blickte schuldbewusst zu Boden.
    „So wie es aussieht, hast du noch mal Glück gehabt, denn Tamara steht immer noch vor uns und ich kann ihren kräftigen, regelmäßigen Herzschlag hören.“ Ethans Miene erhellte sich, während er einen Schritt auf mich zu machte und mich von oben bis unten musterte. „Interessant … wirklich interessant“, murmelte er und sein Blick fiel über mich hinweg, auf Josh. „Es scheint, als würde ihr dieses Gift überhaupt nichts ausmachen!“
    Ich konnte hören, wie Josh erleichtert aufatmete. Doch Ethan gab ihm einen Wink. „Lass uns beide bitte allein.“
    In diesem Moment fiel mir auf, dass Mike gar nicht mehr im Raum war. Sofort fuhr ich herum und starrte auf den Platz, auf dem Max bis jetzt gestanden hatte. Doch zu meiner Bestürzung musste ich feststellen, dass auch er nicht mehr da war. Mein Atem beschleunigte sich, als ich mich zu Ethan wandte und meine Kiefer zusammenpresste. „Wo ist er?!“
    „Keine Sorge, Tamara – es wird ihm nichts geschehen. Das verspreche ich.“
    Ich hörte, dass Josh wie ein getretener Hund, leise den Raum verließ und die Tür ins Schloss fiel. „Wieso sollte ich dir das glauben?“, zischte ich drohend. Ethan zuckte die

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