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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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erklären müssen?
    Und dass er heute Hals über Kopf aus dieser Kammer geflohen war, konnte im Grunde nur bedeuten, dass er der ganzen Vorstellung auch weiterhin keinen erhöhten Reiz abgewann. Was sollte sie denn so großartig Neues gesagt haben? Dass sie ihn für den Mann ihres Lebens hielt? Das dürfte ihm doch inzwischen sowieso klar sein. Nur ließ sich leider die Möglichkeit nicht von der Hand weisen, dass ihm die Wahrheit wohl nicht so offensichtlich war.
    Andererseits konnte er aber auch nicht lügen oder seine wahren Gefühle irgendwie anders verhehlen, denn es hatte sich ja inzwischen herausgestellt, dass er auf diesem Gebiet nichts, aber auch gar nichts zustande brachte.
    Nicht etwa, dass Ehrlichkeit eine Untugend wäre, sinnierte Sophie lächelnd, während sie ein neues Gewand säumte. Im Gegenteil – es gefiel ihr sogar, dass Hugues nicht einmal zum Lügen imstande gewesen wäre, um die eigene Haut zu retten. So ein Ehrenmann wäre genau der Richtige für sie.
    Sie schüttelte das hellgrüne Gewand aus, um zu überprüfen, ob ihr der Saum auch gelungen war. Dann führte sie einen neuen Faden durchs Nadelöhr und begann mit der nächsten Naht. Die unschätzbare Madame de Mauléon nickte beifällig von der anderen Seite der Kammer her und widmete sich wieder dem Hemd, das sie gerade beneidenswert schnell zusammennähte.
    Inzwischen einigermaßen zuversichtlich, dass sie bis zum Ende des Tages über wenigstens ein neues Kleid verfügen würde, wenn auch kein allzu bescheidenes, wand sie einen Knoten in den Faden und nähte weiter. Hélène hatte stets gesagt, zu zweit gehe die Arbeit doppelt so schnell von der Hand. Und außerdem, so sagte Sophie sich, ersparst du Hugues auch noch einiges an Kosten, indem du einen Teil der Näharbeit selbst erledigst. Das müsste ihn doch sogar mit Stolz erfüllen.
    Aber wie sollte es weitergehen mit Hugues? Nachdenklich kräuselte Sophie die Stirn, denn eins stand fest: Falls sie ihn weiterhin dermaßen das Fürchten lehrte, würde sie am Ende mit leeren Händen dastehen. Solange er sich nicht überzeugen ließ, dass sie zusammengehörten, war es wohl das Beste, das Thema vorerst auf sich beruhen zu lassen. Stattdessen, so nahm sie sich vor, sollte sie ihm vielleicht beweisen, dass sie seiner Liebe würdig war und sich seine Achtung erwerben, genauso wie jede andere Frau es tun würde, die ein Auge auf einen Mann geworfen hatte.
    Dass sie ihm ihr größtes Geschenk schon so rasch gewährt hatte – vielleicht war das doch etwas aufdringlich gewesen.
    Zögernd blieb Hugues vor dem bescheidenen Haus des Kupferschmieds stehen und blickte stirnrunzelnd hinauf zum Mansardenfenster, hinter dem geduldig ein Kerzenflämmchen flackerte. Das konnte nur eins bedeuten: Sophie war wach und wartete auf ihn.
    So wie eine Frau auf ihren Ehemann wartete.
    Bei diesem Gedanken krampfte sich etwas in ihm zusammen, sodass er sich wehren musste gegen den Drang, einfach dem Haus den Rücken zu kehren und davonzugehen, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Zu spät begriff er, dass er wohl besser daran getan hätte, sich sinnlos zu betrinken. Zumindest hätte er dann nicht bewusst mitbekommen, wie Sophie ihn in Empfang nahm, und mit einem Quäntchen Glück hätte er sich an den ganzen Vorfall am folgenden Morgen gar nicht mehr erinnern können.
    Für solche Überlegungen war es nun jedoch zu spät. Also betrat er widerstrebend das stille Haus, verharrte aber geraume Zeit am Fuß der Stiege, ehe er schwer seufzend hinaufstieg.
    Wie nicht anders zu erwarten, tat sein Herz einen Sprung, als er die Tür öffnete und sah, wie Sophie am Tisch saß, auf dem auch die Kerze stand. Sie nähte und trug ein schlichtes, offenbar neues Hemd. Ihr Haar fiel ihr wie gleißendes Gold offen über eine Schulter.
    Ohne es selbst zu merken, musste Hugues wohl einen Laut ausgestoßen haben, denn plötzlich sah sie von ihrer Näharbeit auf. Beider Blicke begegneten sich und versenkten sich so lange ineinander, dass Hugues es nicht über sich brachte, sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Schließlich legte Sophie lächelnd ihre Handarbeit beiseite.
    „Hast du schon gegessen?“, fragte sie leise, legte den Finger mahnend auf die Lippen und wies auf Luc, der tief und fest am Kamin schlief. Beim Anblick seines friedlich schlummernden Knappen musste auch Hugues liebevoll schmunzeln, und als er wieder zu Sophie hinübersah, merkte er überrascht, dass um ihre Lippen ein ähnliches Lächeln spielte.
    „Er hat dir bestimmt

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