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Ruf der Sehnsucht

Ruf der Sehnsucht

Titel: Ruf der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Boden etwas blitzen und bückte sich, um das Medaillon aufzuheben.
    »Wisst Ihr, wo Miss du Marchand ist?«, fragte er Betty.
    »Nein, Sir. Sie hat mir nicht gesagt, dass sie weggehen würde, aber als ich vor ein paar Stunden bei ihr anklopfte, war sie nicht hier.«
    Die ahnungslosen Mienen des Kindermädchens und des Lakaien hinter ihr machten Douglas wütend. »Wie kann es sein, dass plötzlich alle verschwinden? Ist dieses Haus verhext? Gibt es hier eine geheime Treppe oder geheime Kabinette, oder was?«Douglas zeigte mit dem Finger auf den Lakai, schien ihn durchbohren zu wollen.Betty riss die Augen auf.»Wann wart Ihr das letzte Mal hier oben? – Und wo wart Ihr?« jetzt zeigte Douglas auf Betty.
    .Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Dass beide weg waren, war Jeannes Werk und seine verdiente Strafe.Nein, der Gedanke war mehr als abwegig, Jeanne war nicht grausam.

Kapitel 32
    W as führst du im Schilde?«, verlangte Jeanne von ihrem Vater zu wissen.
    »Glaube nicht, dass unser Verwandtschaftsverhältnis dich berechtigt, in dieser Form und in diesem Ton mit mir zu sprechen.«
    »Du kannst das natürlich nicht wissen, Vater«, erwiderte sie, »aber ich habe meine Angst vor dir schon vor langer Zeit abgelegt. Du hast mir das Schlimmste angetan, was du mir antun konntest – warum sollte ich dich noch fürchten?«
    »Demnach hast du aus deiner Strafe nichts gelernt.«
    »O doch, ich habe eine Menge daraus gelernt. Soll ich es dir aufzählen?«
    »Das kannst du dir sparen – es würde mich nur langweilen.«
    Sie musterte ihn eine Weile schweigend und sagte dann: »Was bist du nur für ein Mensch?«
    »Einer, der einmal stolz auf seine Tochter war, Jeanne. Aber wie die meisten Frauen wirst du von deinen Gefühlen beherrscht. Das hat dich zur Hure gemacht.«
    »Immerhin habe ich im Gegensatz zu dir nicht alles meinem Namen geopfert. Und was hat es dir gebracht? Edinburgh ist voll von Leuten, die in Frankreich Bedeutung, alte Namen hatten – und jetzt hungern sie.«
    Er lächelte hochmütig. »Ich habe nicht die Absicht, es so weit kommen zu lassen, dass ich mich verdingen muss, um nicht zu hungern.«
    »Deine Taten haben mehr Schande über den Namen der du Marchands gebracht als ich. Wie kann man ein Kind töten lassen wollen?«
    »Unser Stammbaum darf nicht durch Bastarde verunreinigt werden.«
    »Nein.« Ihre Stimme troff von Verachtung. »Nur durch Mörder.«
     
    Douglas schloss die Augen und drückte den Mittelfinger auf seine Nasenwurzel. Er spürte Kopfschmerzen kommen. Bibliothek und Arbeitszimmer, sonst sein Allerheiligstes, empfand er im Moment eher als Gefängnis. Er stand auf und verließ den Raum. Auf dem Weg zum Hinterausgang wurde er von einem Lakaien aufgehalten.
    »Lassiter ist zurück«, teilte der junge Mann ihm mit. »Soll ich ihn holen?«
    »Nein. Er soll sich ausruhen.«
    »Kann dann ich etwas für Euch tun, Sir?«, fragte der Lakai eifrig.
    »Wenn Ihr kein Pferd satteln könnt, nicht«, erwiderte Douglas knapp. »Geht wieder an Eure Arbeit.«
    Der Nächste, der ihn aufhielt, war Lassiter
    »Sir!«
    Douglas drehte sich um. »Ihr solltet Euch ausruhen«, sagte er zu seinem Majordomus, der immer noch in der Kluft eines Hafenarbeiters steckte. Der Mann war nicht mehr jung, und er hatte sich bei der Suche mit Sicherheit verausgabt.
    »Das ist gerade für Euch abgegeben worden, Sir.« Lassiter hielt ihm ein Kuvert hin.
    Douglas nahm es und schob den Daumen unter die Klappe. »Wer hat es gebracht?«
    »Einer der Straßenjungen. Er wartet in der Eingangshalle.«
    Die Nachricht war kurz und unmissverständlich.
     
    Wenn Ihr sie lebend wiedersehen wollt, bringt mir den Rubin.
     
    Er zerknüllte das Papier, verbarg die Unterschrift des Comte du Marchand.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, den Jungen zu befragen, Sir. Er hat eine Münze dafür bekommen, das Kuvert hier abzuliefern und Euch zu einem Zugang zu Mary King’s Close zu führen. Ich würde Euch nicht empfehlen, allein zu gehen.«
    »Ich glaube nicht, dass der Schreiber einverstanden wäre, wenn ich mit Geleitschutz käme, Lassiter.«
    Glühender Zorn durchströmte Douglas. Er wollte den Comte du Marchand leiden sehen, ihn ganz langsam töten, beobachten, wie das Leben aus seinem Körper wich, seinen letzten Atemzug hören. Nur so würde dieser Unmensch angemessen für das bestraft, was er Margaret und Jeanne angetan hatte, nur dann würde Douglas Genugtuung empfinden.
    »Soll ich nicht doch mitkommen, Sir? Ich habe Erfahrung

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