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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Hand über ihre Wange. „Hattest du nicht gesagt, Cruz brauche Stabilität?“
    Sie nickte, holte tief Luft und fing an, ihre Gefühle langsam wieder zu ordnen. Etwas anderes machte ihr noch Sorgen. „Als wir Cruz das erste Mal besucht haben, habe ich auch Katya gespürt.“ Sie hatte versucht, sich fernzuhalten, aber ihre Fähigkeit war so sehr ein Teil von ihr, dass sie unweigerlich Gefühle von anderen mitempfand – besonders wenn sie so stark wie in diesem Fall waren. „Sie hält so viel zurück, es muss ihr körperliche Schmerzen bereiten.“
    Lucas nahm sich Zeit für eine Antwort. „Sie ist sehr stark“, sagte er schließlich. „Ihr Wille ist hart wie Granit.“
    „Dev ist auch sehr stark.“
    Grüne Pantheraugen sahen sie an. „Das hast du auch gemerkt?“
    „Der Funke zwischen ihnen ist schwer zu übersehen, aber …“
    „Aber?“
    Sie ließ den Kopf an die Kopfstütze fallen. „Ich habe Angst um sie, Lucas. Denn ganz egal, wie sehr ich es versuche, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es ein glückliches Ende mit den beiden nimmt.“

 
    38
    Der kurze Klingelton im Kopf störte Ming nicht bei der Arbeit. Er war nur eine nicht weiter wichtige Erinnerung daran, dass Ekaterina Haas noch lebte. Er hatte nicht erwartet, dass sie so lange durchhalten würde – aber Menschen waren eben schwach und leicht zu manipulieren. Und die Vergessenen waren im Laufe der Zeit immer menschlicher geworden. Vielleicht würde die kleine Schläferin ja doch noch ihre Aufgabe erfüllen.
    Er schob diese unwichtige Überlegung beiseite und konzentrierte sich auf das augenblickliche Problem. Aden , meldete er sich telepathisch bei dem für die Jax-Gaben verantwortlichen Mediziner. Wie viele Gardisten haben in den letzten sechs Monaten negative Reaktionen auf Jax gezeigt?
    Die Antwort kam sofort, denn Aden verfügte über hervorragende telepathische Fähigkeiten . Sieben. Wir können es uns nicht leisten, so viele zu verlieren.
    Ming gab ihm Recht. Die Pfeilgardisten waren allesamt gut ausgebildet, die meisten schon von Kindesbeinen an. Sie waren nie mehr als zweihundert gewesen, aber durch die Ausfälle war ihre Zahl auf einhundertsechzig gesunken. Werden Sie das Problem bald in den Griff bekommen?
    Judd Lauren hatte ähnliche Schwierigkeiten.
    Aden bezog sich auf die TK-Zelle, die als einziges Exemplar ihrer Generation die Kindheit überlebt hatte. Judd Laurens Gabe, Körperzellen buchstäblich lahmzulegen, hatte ihn zu einem wertvollen Auftragskiller gemacht. Hatte man bei ihm nicht das Jax abgesetzt?
    Ja, und bei den meisten anderen TK-Medialen ebenfalls. Sie haben alle genauso gut ohne die Droge funktioniert – TK-Mediale brauchen offensichtlich nur eine kurze Behandlung. Aden führte das nicht weiter aus, aber das brauchte er auch nicht – Ming wusste, dass nach einiger Zeit die Gehirnbahnen so weit verändert waren, dass ein weiterer Einsatz der Droge unnötig wurde.
    Könnte das auch jetzt die Lösung sein?, fragte er.
    Den neuesten Untersuchungen zufolge, ja. Anscheinend wurden einige Pfeilgardisten faktisch überdosiert, da die Jax-Gaben längst unnötig waren.
    Ming musste die Entscheidung kurz überdenken. Wenn er die Kontrolle über die Pfeilgardisten verlor, konnten sie hinter seinem Rücken das Medialnet übernehmen. Ein Gardist wog tausend normale Soldaten auf. Überprüfen Sie die These erst bei den bereits Zusammengebrochenen. Mal sehen, ob es funktioniert.
    Wir sollten es auch bei denjenigen absetzen, die kurz davor sind , sagte Aden. Ich schicke Ihnen eine Liste.
    Tun Sie das. Was ist mit Vasic? Steht er noch unter Jax? Der Teleporter war nicht nur ein unverzichtbarer Teil der Truppe, Ming benötigte auch ständig seine Dienste.
    Nein. Vasic bekommt schon seit Jahren nichts mehr. Sein Gehirn ist vollkommen umstrukturiert.
    Sobald er die Namen der anderen Probanden erhalten hatte, bestätigte Ming den Erhalt und beendete die telepathische Verbindung. Solange Vasic fest an der Leine war, brauchte er sich keine Sorgen zu machen.

 
    39
    Dev hielt mit dem Wagen vor einem Motel mit Diner, Bar und Post in einem Kaum-drin-schon-vorbei-Städtchen im Nirgendwo. Er tankte genügend Strom, um tagelang unterwegs sein zu können, Verpflegung hatten sie genug, aber sie mussten sich zumindest die Beine vertreten. „Wir sollten die Nacht hier verbringen“, sagte er, obwohl er schon wusste, wie Katyas Antwort lauten würde.
    „Es zieht mich weiter.“ Sie starrte hinaus ins Dunkel, es war erst sechs, aber

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