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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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meine Schöne?“, fragte er, während er langsam mit seiner Harley neben mir herfuhr.
    Nachdem ich mich mit einem Blick davon überzeugt hatte, dass es nicht der Vampir war, gewann ich meine Fassung wieder. Mir fielen all die guten Ratschläge ein, die Eleonora mir beim Abendessen gegeben hatte. Bloß nicht aggressiv werden. Je uninteressierter man wirkte, desto uninteressanter wurde man.
    „Lass mich in Ruhe, du Macho“, antwortete ich gelangweilt. Allerdings musste ich zugeben, dass ich diesen attraktiven Fremden alles andere als langweilig fand. Er blieb stehen und ergriff meinen Arm, um mich näher zu sich ziehen.
    „Komm mit!“, flüsterte er mir ins Ohr. Himmel, der redete wirklich nicht lange um den heißen Brei. „Lass uns irgendwo hinfahren und ein bisschen Spaß haben.“
    „Ich glaube nicht, dass ich das tun möchte.“
    Er ließ mich wieder los. Immerhin hatte er mich dazu gebracht stehen zu bleiben. „Warum denn nicht?“ Sein Lächeln war entwaffnend.
    „Ich kenne dich doch gar nicht. Und ich bin nicht so ein Mädchen.“
    „Was denn für ein Mädchen?“ Er stützte sich auf dem Lenker seiner Maschine ab und schaute mich herausfordernd an.
    „Na, so ein Mädchen eben. Eins, das mit jedem gutaussehenden Fremden ins Bett steigt.“
    „Hört, hört“, antwortete er lachend. „Du findest mich also gutaussehend, ja?“ Touché! Er nahm wieder meine Hand, sanft diesmal, drehte sie um und streichelte meine Handfläche. „Ich habe ja nicht gesagt, dass ich so einen Spaß meine. Kommt doch ganz drauf an, wie sich das mit uns so entwickelt. Aber lass uns was trinken gehen.“
    Ich blickte auf die Hände, die meine Hand hielten. Sie waren schmal. Die Finger schlank und feingliedrig, fast unirdisch. Sie berührten mich, warm und fest und weich. Er hatte lange manikürte Fingernägel, schwarz lackiert. Im Grunde seltsam für einen Mann wie ihn. Aber irgendwie auch wieder passend. Ich verliebte mich in diese Hände. Und als ich aufblickte in diese sanften dunkelbraunen Augen, da verliebte ich mich auch in diese. Er lächelte mich an. Ein knabenhaftes Lächeln, unschuldig und voller Übermut.
    „Du sahst so traurig aus, eben in der Bar. So allein. Eine Frau wie du sollte nicht allein sein.“ Es war riskant, was ich hier tat. Bei ihm stehen zu bleiben. Mich in ein Gespräch verwickeln zu lassen. „Wie heißt du überhaupt?“
    Himmel, er war ein verdammt attraktiver Mann! Vielleicht war es nur meine Sehnsucht nach Armand, vielleicht mein verzweifelter Wunsch, diesen Vampir zu vergessen. Vielleicht war es aber auch einfach nur dummer Leichtsinn.
    „Melissa.“
    „Melissa“, wiederholte er. Die Art, wie er meinen Namen aussprach, brachte meine Nackenhaare dazu, sich aufstellen. Diesmal jedoch auf eine sehr angenehme Art.
    „Und du?“
    „Dracon.“
    „Ein seltsamer Name.“
    „Hey, mein Schatz, ich bin ein seltsamer Typ! Da darf ich doch wohl auch einen seltsamen Namen haben.“
    Er lächelte mich immer noch an, und ich war hin- und hergerissen. Was sollte mir schon passieren? Zur Not waren meine PSI-Fähigkeiten diesem Rocker mit Sicherheit überlegen. Ich konnte mich also wirkungsvoll gegen ihn verteidigen, falls er mehr wollte, als ich zu geben gedachte. Dracon streckte seine Hand aus, strich mit dem Daumen über meine Lippen und mein Kinn.
    „Jetzt steig schon auf! Die Nacht ist jung, warum soll sie nicht uns gehören?“
    Das gab den Kick. Ich fragte nicht weiter, sondern stieg hinter ihm auf. Er drückte noch einen schnellen Kuss auf meine Hand, ehe wir losfuhren. Beim Aufsteigen fiel mir der blutrote feuerspeiende Drache auf dem Rücken seiner Lederjacke auf. Er hatte sich wohl die Jacke passend zum Namen oder auch den Namen passend zur Jacke ausgesucht.
    Dracon kannte die angesagtesten Clubs in der Stadt. Wir fuhren in eine der besten Discotheken und tanzten bis zur völligen Erschöpfung. Ich tanzte gern mit ihm, er konnte sich wunderbar bewegen. Es machte Spaß, ihm zuzusehen. Mehr als einmal erwischte ich mich bei der Frage, ob er sich im Bett wohl auch so gut bewegen konnte. Diese dunklen Augen und seine gebräunte Haut ließen mich an einen Latin Lover denken.
    Als wir genug vom Tanzen hatten, kaufte er eine Flasche Chartreuse an der Bar und fuhr mit mir hinunter zum Fluss. Das Zeug sieht nicht nur giftgrün aus, es schmeckt auch so. Aber wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, kann man süchtig danach werden. Ich hatte am Mardi Gras Geschmack daran gefunden und mehr davon

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