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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Worte in den Sinn. Ich sollte wirklich die Finger von solchen Dingen lassen. Der dunkle Engel hatte den Ring in die Welt gebracht und dafür gesorgt, dass man ihn fand. Doch sein erster Träger verfiel dem Wahnsinn und gab sich der Sonne preis. Mit ihm starb auch seine Brut und der Ring blieb lange Zeit ein Spielzeug der Gezeiten. Bis er einen neuen Herrn erwählte und sich ihm zu erkennen gab. Dieser Mann war Raphael. Er steckte den Ring an seinen Finger und war fortan ebenso verdammt wie sein Vorgänger, verlor alles, was er im Leben je besaß. Doch etwas war anders. Raphaels Geist war stärker als der des ersten Trägers. Er nahm sich nicht das Leben, sondern entdeckte, dass er mit dem Ring eine Macht gewonnen hatte, die über jede Vorstellungskraft hinausging. Der Ring ließ sich zunächst nicht mehr vom Finger lösen. Doch selbst, wenn er es gekonnt hätte, so hätte es keinen Unterschied mehr gemacht. Der Fluch hatte sich erneut erfüllt. Eine Hexe, bei der er Hilfe suchte, klärte ihn über Herkunft und Wirkung des Ringes auf. Und Raphael erfuhr, dass er mit dem Ring neue Bluttrinker erschaffen konnte. Dass er den Ring vom Finger lösen konnte, sobald er sein Schicksal annahm und sein Streben aufgab, ihn wieder loswerden zu wollen. So lange, wie er mit sich und seinem Los haderte, würde der Ring ihn nicht loslassen. Ergab er sich, wäre er sein Verbündeter. Raphael nutzte dieses Wissen und nahm sein neues Leben an. Er erschuf einige Gefährten, die ihn in seiner Einsamkeit begleiten sollten. Doch schon bald zerstreuten sie sich in alle Winde. Nur einer blieb bei ihm. Der Erste, den er an seine Seite geholt hatte. Ich war mir sicher, dass es der Blonde war, der mich in der Gasse festgehalten hatte.
    Viele Jahre blieb es bei den wenigen. Raphael erschuf keine neuen Gefährten, da sie ihn ohnehin alsbald wieder verlassen hätten, denn seine ‚Kinder’ fürchteten die Macht des Fürsten. Als dann Kaliste und Tizian kamen und die Dunklen Vampire sahen, wie sich die andere Art vermehrte, geschahen zwei Dinge. Zum einen versuchten Die Dunklen es auf dieselbe Weise, zum anderen entwickelten sie Hass und Neid auf das viel stärkere Geschlecht der Geschwister. Denn aus der Ringlinie wurden nur diejenigen stark, die Raphael selbst erschuf. Alle anderen wurden schwächer mit jeder Generation. Bei den Geschwistern schwächte sich das Blut nicht durch die Weitergabe.
    Franklin nahm einen weiteren Schluck und fuhr fort zu erzählen, wie sich die Crawler bis heute entwickelt hatten. „Die schwachen Crawler zogen sich bald zurück, weil sie geächtet und verfolgt wurden. Von Menschen und besonders von der Rasse der Nightflyer. Dafür sorgte Kaliste. Raphael selbst verschwand mit seinem Gefährten gänzlich von der Oberfläche. Erst seit einigen Jahren taucht er wieder auf und scheint entschlossen zu sein, seine verdorbene Brut auszurotten. Er dürfte also gar nicht so unglücklich über deine kleine ‚Unterstützung’ gewesen sein.“
    „Es ist auch nichts weiter als eine Legende. So langsam hab ich die Nase voll davon.“
    Schmunzelnd strich mir mein Vater über den Arm. „Ich weiß, mein Kind. Aber in jeder steckt ein Fünkchen Wahrheit. Und vielleicht erfährst du sie ja von ihm.“
    Er stellte sein leeres Glas beiseite. „Übrigens, ich habe Warren Forthys das Buch über den Orden gegeben.“
    „Wieso das denn?“
    Er zog tadelnd die Augenbrauen hoch. „Das fragst ausgerechnet du? Nachdem du ihm gesagt hast, was du bist?“
    Autsch! Da war ja noch was. „Tut mir leid“, sagte ich zerknirscht. „Hat sich so ergeben.“
    Er winkte ab. „Wenn du mich nur vorgewarnt hättest. Aber das ist jetzt nicht weiter wichtig. Ich glaube, es war die richtige Entscheidung von dir. Ich mag den Jungen, Mel.“
    „Warum? Warst du zu lange allein?“ Der Satz war raus, ehe ich nachdachte. Am liebsten hätte ich mir die Zunge abgebissen. Franklin überging es zum Glück.
    „Er hat Talent, es wurde ihm nur aberzogen. Und ein gutes Herz. Er ist zuweilen etwas übereifrig, weil er glaubt, sich immerzu beweisen zu müssen. Aber wenn man ihm hilft …“
    Ich antwortete nicht, weil es unnötig war. Er wusste auch so, dass ich seine Meinung teilte und mir schon selbst Gedanken darüber gemacht hatte, ob Warren vielleicht in den Orden passte. Unser Instinkt trog uns selten.
    Anstandsbesuch
     
    Ein Holzscheit knackte und zerbrach. Funken stoben in den Nachthimmel. Der Schattenjäger stocherte in der Glut. Die Nacht war noch lang,

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