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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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geben würde.
    „Ich habe selbst mit dem Crawlerfürst gesprochen. Weiß um die Lügen und ihren Ursprung“, fuhr er fort.
    „Du bist genauso ein Verräter wie sie. Ihr steckt mit dem Feind unter einer …“
    Weiter kam der Rocker nicht, denn er ging mit einem Blick Dracons in Flammen auf.
    „Wer will der Nächste sein?“ Er schaute herausfordernd mit gebleckten Zähnen in die Menge, die weiter zurückwich. „Die Wahrheit wolltet ihr nicht hören, aber der Krieg ist vorbei. Auf jeden, der das nicht versteht, wartet der Tod.“
    Im Gegensatz zu mir hielt er sich wirklich nicht mit langen Reden und Erklärungen auf. Das schaffte zwar weder ihm noch mir Sympathien, war aber wesentlich effektiver, als meine Vorgehensweise.
    „Wollt ihr wirklich für eine Lüge sterben? Ist euch euer Leben so wenig wert? Dann nur zu, ich erfülle jedem von euch gern seinen Todeswunsch.“
    Die Meute gab nach, betretenes Flüstern, gesenkte Blicke. Nach und nach verschwanden sie in die Nacht, bis nur noch Dracon und ich zurückblieben.
    „Danke“, sagte ich leise.
    „Kein Thema. War ja meine Pflicht.“
    „Pflicht?“
    Er fasste nach dem Amulett um meinen Hals. „Wir sind aneinander gebunden, schon vergessen? Und glaub nur nicht, dass das einseitig wäre.“
    Mit einem breiten Grinsen griff er unter sein T-Shirt und zog ein zweites Amulett, ähnlich dem meinen hervor. Vor Schreck wurde mir heiß und kalt. Mein Blut, eine Strähne meines Haares. Ich spürte es. Wie konnte Kaliste …? Aber sicher doch. Ich war lange bewusstlos gewesen, als sie mich gerettet hatte.
    „Keine Angst, ich missbrauche es nicht. Aber jetzt weißt du es. Der Fürst erwartet dich morgen Nacht auf dem Gelände vom ‚Rooner’s. Weißt du, wo das ist?“ Das große Im- und Exportunternehmen am Stadtrand. „Morgen. Heute solltest du seinen Rat von gestern befolgen und nach Hause gehen. Nach Gorlem Manor.“
    Legenden
     
    Ich befolgte Dracons Rat, weil mir das Mutterhaus immer noch lieber war als eine Begegnung mit Armand. Die wollte ich noch ein bisschen vor mir her schieben.
    Erschöpft ließ ich mich im Kaminzimmer in einen Ledersessel fallen.
    „Darf ich dir einen Sherry anbieten?“, fragte Franklin lächelnd.
    „Gern.“ Ich erwiderte das Lächeln, obwohl mir eher nach Heulen zumute war. Als Massenmörderin fühlte man sich nun mal nicht so besonders. Wenn man die Rechtmäßigkeit der Morde auch noch selbst infrage stellen musste, potenzierte sich das. Ich fühlte mich elend, hatte das Bedürfnis, mich zu erklären und eine objektive Meinung zu hören, die mich idealerweise bestätigte, obwohl ich gleichzeitig zweifelte, ob ich solch einer Bestätigung glauben konnte.
    „Vater, ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist so viel geschehen, ich habe einen großen Fehler gemacht. Alles ist so verwirrend. Als die Crawler plötzlich überall Menschen getötet haben und die Presse die Toten als Terroropfer hinstellte, da hab ich … Kaliste hatte mich gewarnt, die Crawler würden versuchen, uns in Verruf zu bringen, für Unruhe sorgen. Sie schien Recht zu behalten. Ich hatte Angst, dass es sich so lange hochschaukelt, bis es irgendwie zum Holocaust kommt. Da hab ich …“
    „Zum Gegenangriff geblasen“, vervollständigte er mein Gestammel.
    „Ja“, seufzte ich.
    „Ich dachte es mir schon. Nachdem ich dir die Tränen nicht geben wollte und du dann verschwunden bist.“
    „Kaliste ist der Meinung, dass der Crawlerfürst die Ammit befehligt und an meinen Ring kommen will.“ Ich betrachtete den grünen Stein mit seinem Sternenmeer. „Und letzte Nacht bin ich ihm dann selbst wieder begegnet. Er hätte mich töten können, doch stattdessen verschont er mich und sagt, dass das alles nur eine große Lüge ist, die Kaliste selbst in die Welt gesetzt hat. Dass er weder an dem Ring interessiert ist, noch unseresgleichen vernichten will. Und weißt du, was das Verrückteste ist? Ich glaube ihm. Göttin, ich hab mich noch nie im Leben so elend gefühlt. Was hab ich nur getan?“
    „Nun, du bist deinem Gewissen gefolgt.“
    „Ich habe gemordet, Dad. Grausam gemordet. Du willst gar nicht wissen, was ich alles getan habe in den letzten Wochen.“
    Er seufzte. „Vielleicht war es ein Fehler, vielleicht nicht. Es ist aber nicht mehr zu ändern, und mit ihren Taten haben die Crawler den Tod ein Stück weit verdient, auch wenn ich persönlich zunächst immer Verhandlungen dem Töten vorziehe. Wichtig ist jedenfalls, dass du mit neuem Wissen auch neue

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