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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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harmlose Umarmung.
    Dracon hatte London offenbar wieder verlassen, genau wie Raphael. Zumindest gab es von beiden keine Spur. Auch der Schattenjäger war mitsamt seiner Beute verschwunden. Vermutlich zurück in die Unterwelt. Lucien kehrte nach einer erfolgreichen Vernissage auf die Isle of Dark zurück. Er fragte mich nicht einmal, ob ich ihn begleiten wolle. Am letzten Abend der Ausstellung sah er Armand und mich nur an, als wir Arm in Arm durch die Galerie schlenderten, wünschte uns Glück und bat um rechtzeitige Benachrichtigung für die Hochzeit. Ich wusste, er erwartete, dass er die Braut zum Altar führen durfte – im übertragenen Sinne - wenn es einmal soweit war. Egal ob heidnische oder katholische Hochzeit. Doch daraus würde nichts werden. Diese Ehre behielt ich Franklin vor, da konnte der Lord sich auf den Kopf stellen.
    Pettra und Slade teilten uns kurz nach Weihnachten mit, dass sie sich verlobt hatten, und luden mich und Armand zur Hochzeit ein.
    Für eine Weile schien alles wieder gut zu werden. Friede kehrte in unsere kleine Welt ein. Wir genossen es, wussten wir doch, wie schnell es wieder vorbei sein konnte.

Epilog
     
    Von Anfang an war ich mir vollkommen bewusst, dass es nur ein Traum war. Nicht eine Sekunde, in der ich es für real empfand.
    Ich stand vor einem riesigen schwarzen Tor. Sieben Siegel prangten darauf. Mein Leben erschien mir durchaus manchmal als ein Buch mit sieben Siegeln.
    In meiner Hand lag ein merkwürdig geformter Schlüssel. Er passte in keines der Schlösser. Aber an seinem Kopfende war eine Vertiefung, in die mein Ring mit dem Sternsmaragd exakt hineinpasste. Ich streifte ihn vom Finger und fügte Ring und Schlüssel zusammen, worauf sich letzterer veränderte. Jetzt passte er exakt ins erste Schloss, das Siegel sprang auf. Ein Beben lief durch den Boden. Ins Zweite passte er nicht, doch ein leichtes Drehen des Rings im Schlüssel veränderte ihn abermals, sodass ich nun das zweite Siegel problemlos öffnen konnte. Diesmal erzitterte die ganze Tür. Etwas Dunkles, Bedrohliches lag dahinter. Es lauerte, gierte danach, seinem Gefängnis zu entfliehen. Dennoch konnte ich nicht aufhören, drehte den Ring abermals und schob den Schlüssel in das Schloss des dritten Siegels. Dämonisches Lachen erklang hinter mir, meine Nackenhaare stellten sich auf. Blieben nur noch vier. Meine Neugier wuchs mit jedem Schloss. Es war nur ein Traum, da konnte nichts passieren. Wenn ich aufwachte, wäre all das nicht geschehen. Aber ich musste einfach wissen, was hinter dem schwarzen Tor lag.
    Nicht schon wieder, dachte ich im Erwachen. Nahm das denn nie ein Ende? Inzwischen bekam ich ein Gefühl dafür, was Träume und was Visionen waren. Dies hier hatte zweifelsfrei die Züge einer Vision. Es war lebendiger, farbiger gewesen, als ein gewöhnlicher Alp.
    Wann war es soweit? Wann lag der Schlüssel in meiner Hand, ragte das Tor tatsächlich vor mir auf? Nur eine Frage der Zeit.

     
    Der Panther schlich lautlos durch die Dunkelheit, wand sich um die bemoosten Stämme der Bäume. Armand sah ihn wie ein Beobachter und wusste doch, das Tier war ein Teil von ihm. Er folgte seinem Weg, sah die Augen immer wieder im Dunkeln aufblitzen. Die weißen Reißzähne schimmerten im geöffneten Maul. Die große Katze hechelte unruhig. Nebel stieg vom Waldboden, trübte ihrer beider Blick. Aber der Panther wusste genau, wohin er gehen musste.
    Die Lichtung wirkte wie ein See, so dicht waberten die Schwaden in der kleinen Senke. Armands Perspektive änderte sich, er folgte nicht länger, sondern verschmolz mit seinem Totem. Eine blasse Hand teilte das Grau vor seinen Augen. Instinktiv rieb er seinen Kopf daran, schloss die Augen, genoss das zärtliche Kraulen. Er schnurrte, strich um schlanke Beine, die nur spärlich von hauchdünnem Gewebe umschmeichelt wurden. Es glich Spinnweben, so fein war es, glitt kühl über sein dunkles Fell, eine seidige Liebkosung.
    Das Lachen klang vertraut. Die Frau beugte sich zu ihm herunter, ihr rotes Haar umschmeichelte ihn, er sog den Duft tief in seine Nase. Erinnerungen erwachten, trieben an die Oberfläche, seine Sehnsucht wurde schmerzhaft. Er wollte sie. Wollte sie so sehr mit jeder Faser seines Körpers, dass er an nichts anderes denken konnte. Fordernd rieb er seinen Kopf an ihrem Schoß, ihr Aroma überflutete ihn. Wieder Lachen, tadelnd diesmal.
    „Aber, aber, wer wird denn in fremden Revieren auf Jagd gehen? Ist dir deine Wölfin nicht mehr genug?“
    Er hob den

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